Abram
§. 1. Dieses heißt ein hoher Vater, jenes ein Vater der Menge, oder vieler Völker.
Fürchte dich nicht, Abram, denn ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn,
1 Mos. 15, 1. Bist du
doch unser Vater, denn Abraham weiß von uns nichts, und Israel kennet uns nicht,
Esa. 83, 16. Abraham, der hochberühmte
Vater vieler Völker hat seines gleichen nicht in der
Ehre,
Sir. 44, 30. GOtt vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder
zu erwecken,
Matth. 3, 9. Viele werden kommen vom Morgen und vom
Abend, und mit Abraham, Isaac und Jacob
im Himmelreich sitzen,
Matth. 8, 11. Vater Abraham, erbarme dich mein! Luc. iß, 24. Wenn ihr
Abrahams Kinder wäret, so thätet
ihr
Abrahams Werke,
Joh. 8, 39. Abraham war froh, daß er meinen Tag sehen sollte,
ib. v. 53. 56. Ehe
denn Abraham war, bin ich, v. 58. Ist Abraham durch die Werte gerecht, so hat er wohl Nuhm, aber nicht vor GOtt,
Rom. 4, 2. Abraham
hat GOtt geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet,
Röm. 4, 3.
Gal. 3, 6. Jac. 2, 21.
1 Mos.
15, 6. Auf daß er, Abraham, würde ein Vater Aller, die glauben in der Vorhaut,
Röm. 4, 11.
§. 2. Er ist gewesen:
Ein Sohn Tharahs,
1 Mos. 11, 26. 27. Nahm Sarai,
ib. v. 29. Gehet aus seinem Vaterland,
ib. 12, 1. Bauet dem HErrn einen
Altar,
1 Mos. 12, 7. 8.
c. 13, 4. 16.
c. 22, 2. 9. Predigt den Namen des HErrn,
1 Mos. 12, 8. Zieht in
Egypten,
ib. v. 10. Kommt wieder in Camaan,
1 Mos. 15, 1. Wird reich,
c. 12, 16.
c. 13, 16. Errettet Loth,
1 Mos. 14, 14. 16. Giebt
den Zehnten an Melchisedech,
ib. v. 20. Glaubt dem HErrn,
c. 15, 6. 18. Ihm wird Ismael geboren,
c. 16, 15. GOtt
ändert seinen Namen,
c. 17, 5. Ihm wird Isaac verheißen,
ib. v. 16. Beschneidet, was männlich in seinem Hause, v. 23. Bittet
für Sodom, etc.
c. 18, 23. f. Wird ein Fremdling zu Gerar,
1 Mos. 12, 10.
c. 20, 1.
Ebr. 11, 9. Giebt
dort sein Weib für seine Schwester aus,
1 Mos. 20, 2. Ihm wird Isaac geboren,
1 Mos. 21, 1. f. Macht ein Mahl bei Isaacs
Entwöhnung,
c. 21, 8. Wird von GOtt versucht,
c. 22, 1. 2.
Jud. 8, 18. 19.
1 Macc. 2, 52.
Ebr. 11, 17. Beweint
Sara,
1 Mos. 23, 2. Kauft ein Erbbegräbniß,
ib. v. 16. 20. Heirathet Ketura,
c. 25, 1. Stirbt 175 Jahr alt,
ib. v. 7. 8. War
eines großen Geistes, Mal. 2, 15. Wird gepriesen,
Sir. 44, 20. Von ihm und seinem Saamen, S.
Jos. 24, 3. ESa.
41, S.
c. 51, 3. Matth. S, 11.
A.G. 7, 2.
Ebr. 11, 8.
§. 3. Die heilige Schrift nennt ihn einen Vater vieler Völker, und aller Gläubigen:
1 Mos. 17, 4. 5.
Esa. 51, 2.
Matth.
3, 9.
Luc. 19, 9. Joh. 8, 39.
Röm. 4, 11. 17. 18.
c. 9, 7.
Gal. 3, 8. 9.
§. 4. Zum nachahmungswürdigen Beispiel machen ihn seine Treue und
Aufrichtigkeit gegen GOtt, der Grundzug
seines Charakters;
die Folgsamkeit gegen jeden Ruf GOttes;
die Bewährung durch schwere Versuchungen;
die Frömmigkeit als Hausvater und Hauspriester, wodurch er Gründer des Monotheismus wurde;
die Liebe, die ihn zur Fürbitte
für Sünder drang;
und die lebendige Hoffnung, mit der sein großes Herz voll Freude in das Zeitalter des Weltheilandes
blickte.
Grundzug seines Herzens ist Glaube an Gott, oder der redliche Sinn, womit er Gott unbedingt
und standhaft trauete, die Zuversicht, daß
Alles, was Gott ihm verhieß oder gebot, wahr und gut gemeint sei. Dieser Glaube
zieht sich durch das ganze Leben des Abraham durch, und hatte zum Hauptobjecte den verheißenen Segen, oder das Heil der
Welt. Je mehr diese Hoffnung und ihre Erfüllung an den Isaac gebunden war, eine desto schwerere Prüfung
war das Gebot, den Isaac zu opfern.
Fragt man nach der Absicht dieser Prüfung, die doch nicht um Gottes, sondern um
Abrahams willen geschahe, so möchte weniger
zu vermuthen sein, (wie Theremin annimmt Pred. II. Nr. 1. die Aufopferung Isaacs S 17 ff.) daß A.'s
eitle Freude, durch diesen Sohn Stammvater eines großen Volkes zu werden, der Stolz in seinem eigenen Herzen sollte überwunden,
seine väterliche Liebe zu Isaac geläutert werden, welcher Sinn sich kaum dem Abraham zutrauen läßt; als vielmehr, daß
in welchem bei der immer mächtiger sich regenden Liebe zu Isaac der peinigende Gedanke entstehen konnte,
sein Herz liebe diesen Sohn mehr als Gott, von dieser inneren Selbstqual befreit, und zur frohen Zuversicht gebracht werden
sollte, daß er Gott über
Alles liebe, und bereit sei, ihm
Alles, auch das Liebste, aufzuopfern. Es läßt sich kaum absehen,
wie Abraham zu dieser Gewißheit, mit der allein der Friede in seine Seele zurückkehrte, anders gelangen
konnte, als wenn ihn Gott in jene Prüfung hineinführte. - Abraham steht in diesem demüthigen Glaubenssinn und in dieser
Seelenstärke über vielen glänzenden Namen der Weltgeschichte.
«Die Größe und Güte seiner Seele und die Stärke seiner
Tugend und Ergebenheit gegen Gott verdienten gewiß mehr gepriesen zu werden als zweifelhaftere Tugenden mancher griechischen
und römischen Heroen»,
Deck, Allgem. Weltgesch. 1, 65. Abraham hat daher nicht bloß
auf sein Volk einen mächtigen Einfluß
gehabt, sondern auch auf andere Völker, wie dies der Ruhm seines Namens im Orient beweist. Josephi Archeol.
I.
c. 7. Eusebii Praep. Evangel. IX. 18. Herbelot, Oriental. Biblioth. I. 112-124. (Uebers.)
Joh. 8, 56.
1 Mos. 15, 6.
c. 22, 9. 19.
Neh. 9, 8.
Sir. 44, 21.
Jud. 8, 19.
Röm. 4, 2. 3.
Gal. 3, 6. Jac. 2, 23.
§. 5. Von seinen Reisen, welche er hin und wieder gethan, werden uns verschiedene namhaft gemacht:
1 Mos. 11, 31.
c. 12, 4. 6. 8. v. 9.10.
c. 13,1. 4.V. 18.
c. 14, 14. V. 15. v. 17.
c. 20, 1.
c. 21, 33.
c. 22, 2. V. 19.
c.
23, 1. 2.
c. 25, 7.
§. 6. GOtt ist ihm einigemal erschienen: Zu Haran,
1 Mos. 21, 1. Bei dem Hain More, v. 7. Im
Lande Canaan,
c. 13, 14. Im Hain Mamre dreimal,
c. 15, 1.
c. 17, 1.
c. 19, 1. Zu Gerar,
c. 21, 12. Zu Versaba,
1 Mos. 22, 1.
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