zur Zeit Esras lebte, da er mit unter denjenigen war, welche fremde Weiber in der babylonischen Gefangenschaft geheirathet,
und sich von diesen mußten scheiden lassen,
Esr. 10, 26. So findet sich auch ein Abdi in dem Geschlechtsregister des Heilandes,
Luc. 3, 28.
Des HErrn Diener, war einer von denjenigen, welche mit Esra von
Babel hinauf nach Jerusalem
gezogen, 3
Esr. 8, 38. und mit zu den Hauptleuten über das Volk gesetzt, 4
Esr. 1, 39.
Bedeutet einen Knecht des schimmernden Feuers. Er war einer
Aus den 3 Gesellen Daniels,
Dan. 1, 6. 7. wird mit über
Babel gesetzt,
c. 2, 49. will Nebucadnezars Götzenbild nicht anbeten,
Dan. 3, 16. 18. wird mit in den Feuerofen geworfen,
ib. v. 21. doch unversehrt herausgezogen, v. 25. und zu
Ehren erhoben,
v. 30.
Bedeutet einen Ort der Klage. Es hat diesen Namen I) der
Acker Josuas, worauf man die Lade des
Bundes niedersetzte,
und wo 50,070 umkamen,
1 Sam. 6, 14. 18. 19. II) eine große Stadt,
2 Sam. 20, 18. dergleichen auch einige mit Zunamen vorkommen;
Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag,
1 Mos. 1, 5. Am Abend aber des Sabbaths 2c.
Matth. 28, 1. (Hier bedeutet es den
letzten Theil der Nacht,
2 Mos. 16, 6.).
§. 4. III) Die Gegend der Welt, welche gegen Abend liegt.
Viele
werden kommen vom Morgen und vom Abend, und mit
Abraham, Isaac und Jacob im Himmelreich sitzen,
Matth. 8, 11. (vergl.
Esa. 49, 12.).
§. 5. IV) Die letzte Zeit der Welt, da
Alles, was auf der Welt ist, dem Untergange nahe. Zu der Zeit wird es in allen Ständen
finster und dunkel. Denn im geistlichen Stande werden Viele von dem wahren und rechten Glauben abtreten:
1 Tim.
4, 1. f.
2 Petr. 2.1. f. Im weltlichen wird Zank und Unruhe entstehen, und Eines wider das Andere sein,
Matth. 24. Im häuslichen
werden alle Sünden überhand nehmen,
Luc. 18, 8.
Bleib bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget,
Luc. 24, 29. Da es nun Abend
war, sprach der HErr des Weinbergs zu seinem Schaffner 2c.
Matth. 20, 6.
§. 6. Beide Stellen hat man bisweilen vom Ende der Welt erklärt. Aber die erste, redet offenbar von
der eigentlichen Abendzeit; wiewohl davon eine bildliche Anwendung theils auf die Kirchenzeit, wo viel Irrthum, Unglaube
und Versuchung einbricht, theils auf die Lebenszeit, wo unsre Geistes- und Leibeskraft abnimmt, und wir des Beistandes Christi
dringend bedürfen, gemacht werden kann. In der zweiten Stelle bedeutet der Abend die Zeit des letzten
Gerichts, wo GOtt durch Christum den
Arbeitern in der Kirche den Gnadenlohn austheilen, und für sie ein Feierabend, d. i.
eine Zeit der Ruhe und des seligen Genusses, eintreten wird. - Für den Einzelnen tritt dieser Abend mit seinem Tode ein.
S. Erste § 2.
8. 7. V) Bedeutet es zuweilen den ganzen Nachmittag, wenn sich die Sonne nur in etwas geneigt.
Daher, wenn
2 Mos. 12, 6. anbefohlen wird, das Osterlamm zwischen Abends zu schlachten, so muß man die erste Abendzeit von
etwas nach 12 unserer Uhr bis etwas weniges nach 3 unserer Uhr, und die andere von da bis nach Untergang
der Sonne rechnen; also ist das Osterlamm um drei Uhr geschlachtet worden. (Nach der Meinung der Pharisäer und heutigen
Rabbaniten von 3-6 Uhr, nach der Meinung der Karaiten und Samaritaner von 6-7 Uhr.) So kann man verschiedene, dunkelscheinende
Oerter heiliger Schrift erklären, z. B.
2 Mos. 29, 39. 41.
c. 30, 8.
3 Mos. 23, 5. 32.
4 Mos. 9, 3. 2c.
z. 2. II) Ein Gastmahl, welche heut zu Tage, leider, GOtt erbarme es! die vorige Gestalt verloren haben,
und möchte wohl heißen, wie Judas in seiner Epistel v. 12. sagt. Dergleichen haben angestellt:
Herodes den Obersten und Hauptleuten in Galiläa, Marc. e, 21.
Luc. 14, 12. A. G. 20, 7. wurde vermuthlich eins gehalten, u. 11. Judas v. 12. nennt sie Agapas.
§. 5. V)EinSacrament des neuen Testaments,
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welches von Christo selbst eingesetzt ist, und in welchem der wahre Leib und das wahre Blut unsers HErrn und Heilandes JEsu
Christi, in, mit, bei und unter dem Brod und Wein Allen, die davon essen und trinken, wahrhaftig zum Gedächtniß des Todes
Christi, zur Vergebung der Sünde, Stärkung des Glaubens, zur Vereinigung mit Christo, und zur Erlangung
des ewigen Lebens mitgetheilt wird.
§ 7. b) Die Materie ist 1) irdisch, das ist, wahres wesentliches Brod, (es sei nun ungesäuert, wider die Griechen; oder
gesäuert, wider die Lateiner; dünn oder dick, wider die Calvinisten) und wahrer wesentlicher Wein, (er sei roth
oder weiß; oder auch wohl an einigen Orten mit ein wenig Wasser vermischt), wenn nur der mehrste Theil aus lauterm Wein
besteht, (ut odor, color et sapor praevaelat), s.
Luc. 22, 19. 20.
1 Cor. 10, 16. 17.
c. 11, 23. 25-28.
2) Himmlisch, das ist der wahre wesentliche Leib, und das wahre Blut Christi, welches er am Stamm des
Kreuzes für uns vergossen (wider die Calvinisten) und zwar nur während des Gebrauchs, nicht aber außer dem Gebrauch (wider
der Päpstler Transsubstantiation, Zerstümmlung und Herumtragung); dieses ist klar aus Pauli Worten.
1 Cor. 10, 16.
§. 8. Das Irdische und das Himmlische werden sacrammtirlicher Weise vereinigt, da ein jedes in
seinem Wesen bleibt, und beides wahrhaftig mit dem Munde empfangen wird. Jenes auf eine irdische, natürliche und empfindbare,
dieses aber auf eine unempfindbare, übernatürliche und unbegreifliche Art. Und solches muß geschehen, weil GOtt nichts
redet, was nicht wahr,
4 Mos. 23, 19. und weil er allmächtig ist und überschwenglich thun kann,
Eph.
3, 10.
Offb. 1, 8. Hier muß die Vernunft unter den Gehorsam des Glaubens.
§. 9. c) Sowohl Würdige als Unwürdige empfangen mit und unter dem Brod und Wein den wahren Leib und das wahre Blut unseres
Heilandes; obschon die Reformirten wider Paulus,
1 Cor. 11, 27. ein andres darzuthun vergeblich bemüht
sind. Denn wird der Unwürdige schuld an dem Leib und Blut Christi, so muß er es ja nothwendig auch genießen.
§. 10. d) Jedoch sind beide in Ansehung der Frucht und des Nutzens unterschieden. Die Gläubigen
und also die Würdigen genießen es, wie es Christus befohlen, zum Gedächtniß ihres Heilandes,
Luc. 22, 19.
1 Cor. 11, 26.
1 Tim.
2, 8. zur Vergebung der Sünden,
Matth. 26,28. zur Erneuerung der lebendigen Gemeinschaft mit JEsu, und Erinnerung an die
stete geistliche Genießung desselben, die Bedingung des geistlichen Lebens,
Joh. 6, 53-56. zur Empfangung
neuer Lebenskraft, zur Erweckung brüderlicher Liebe und Gemeinschaft,
1 Cor. 10, 17. und zur Hoffnung der ewigen Vereinigung
mit Christo und den Gläubigen im Reiche der Herrlichkeit,
Matth. 26, 29. da hingegen die Unwürdigen diesen herrlichen Nutzen
nicht nur nicht davon tragen, woran sie selbst schuld, indem sie damit umgehen wie mit einer andern Speise,
1 Cor.
11, 19. 29.
2 Cor. 2, 15. 16. sondern auch theils durch die
Entweihung des Heiligen, theils durch die Unterdrückung der
ernsten Eindrücke und Gewissensrührungen sich selbst göttliches Mißfallen und Verhärtung zuziehen.
§. 11. e) Dieses Liebesmahl des Heilandes soll ein wahres Glied des Leibes Christi oft,
1 Cor.
11, 25. 26. und mit guter Vorbereitung und Prüfung,
ib. v. 26. f. genießen. Man kann zwar Keinem, wie oft er zum heiligen
Nachtmahl gehen soll, vorschreiben; jedoch, wenn ich eine Zahl erwählen sollte, so wollte ich, zum Gedächtniß
der 5 Wunden meines Heilandes, die fünfte nehmen. Andere wollen dreimal sich zum Tisch des HErrn nahen, weil drei Personen
in der Gottheit; Andere zweimal, weil zwei Sacramente; noch Andere nur einmal, weil nur Ein GOtt 2c. Die evangelisch-lutherische
Kirche hat den viermaligen jährlichen Genuß empfohlen. Der Maßstab hierbei muß Jedem der Drang seines
Bedürfnisses sein, und giebt also der seltenere Genuß ein sicheres Merkzeichen der mindern Sehnsucht nach der Gemeinschaft
JEsu.
§. 12. f) Es heißt auch in H. Schrift 1) der Tisch des HErrn,
1 Cor. 10, 21. weil es zur Apostelzeit
auf einem Tisch ausgetheilt worden;
2) das neue Testament.
Luc. 22, 20. 3) die Gemeinschaft des Leibes und Blutes Christi.
1 Cor. 10, 16. Sonst wird es genannt
4) Eucharistia, ein Lob- und Dankmahl, weil Christus solches mit Danken gestiftet,
Matth. 26, 27. 5) Synaxis, oder Congregatio,
weil es in der Versammlung der Heiligen genossen wird, und daher außer dieser, es sei denn im Fall der
Noth, nicht sollte genossen werden.
6) Agape, sowohl wegen der Liebesgaben, welche die Reichen zu schicken Pflegten, wenn sie zum heiligen Nachtmahl gingen;
als auch wegen der Liebesmahle, welche nach der Genießung ausgerichtet wurden;
7) das Sacrament des Altars, weil es auf dem Altar ausgespendet wird;
8) das Nachtmahl, weil es Christus in der Nacht gestiftet,
1 Cor. 11, 23. 9) Missa, doch nicht im päpstlichen Sinn, denn
so ist es der Einsetzung Christi zuwider,
Ebr. 9, 12. 25. 28 f. und auch dem Beispiel, welches die Apostel geben,
A. G. 2, 41. Es nahm es nicht Einer für Alle.
§. 13. g) Es ist im alten Testament vorgebildet worden a) durch das Osterlamm,
2 Mos. 12, 8. Wir haben
auch ein Osterlamm, Christum, für uns geopfert,
1 Cor. 5, 7. b) durch das Manna,
2 Mos. 16, 15. Joh. 6, 35. 54. 55. Christus
ist das Brod des Lebens. S. mein Colleg. Bibl. §. 116.
Es wird dem ursprünglichen Zwecke dieser Concordanz gemäß, und den Wünschen und Bedürfnissen mancher Leser
entsprechend sein, in gedrängter Kürze die Gründe der evangelisch-lutherischen Lehre vom h. A. darzustellen, womit dieselbe
von älteren Theologen *) und besonders von dem jetzt so wenig mehr bekannten und gelesenen J. A. Ernesti, in s. Opusculis
Theolog. S. 135-186, Brevis repetitio et adsertio sententiae Lutheranae de Praesentia corporis et Sanguinis
J. C. in Coena Sacra, vertheidigt, ja auch selbst von namhaften reformirten Theologen (Theremin, Adalberts Bekenntnisse S. 166
*) Z. B. Spener von der wirklichen Gegenwart des Leibes und Blutes J. C. im h. in der Lauterkeit des evangelischen Christenthums.
I. 598-618.
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