§. 1. Bedeutet in seiner Sprache einen Bergigten, oder Starken. Es kann wohl sein, daß dieser Name
des Hohenpriesters Aaron
auf sein hohes
Ansehen unter dem israelitischen Volke hindeuten sollte. Wie er in seiner Kleidung
und Verrichtung Christum vorgebildet, darüber lese man den Brief Pauli an die Ebräer, besonders
c. 5.
c. 8.
c. 9.
c. 10.
§. 2. Er war der erste Sohn des
Amram und der Jochebed aus dem Stamm Levi,
2 Mos. 6, 20. ein
Bruder Moses,
2 Mos. 4, 14. in
Gosen geboren,
2. Mos. 6, 20. beredt,
2 Mos. 4, 14. und Moses Mund,
ib. v. 16. ein Prophet,
2 Mos. 4, 15. 27.
c.
7, 1. wird in Egypten gesandt,
2 Mos. 4, 14. 16.
c. 6, 27.
c. 7, 2. 10. nahm ein Weib, Eliseba,
2 Mos. 6, 23. ist 83 Jahr,
da er mit Pharao redet,
2 Mos. 7, 7. wird zum Priester berufen und geweiht,
2 Mos. 28, 1.
c. 29, 1.
3 Mos. 8. 4 Mos.
3, 10.
5 Mos. 18, 5,.
Sir. 45, 8. trägt die Namen der Kinder Israel in dem Amtschild auf seinem Herzen,
2 Mos. 28, 29. geht
des Jahrs nur einmal in das Heiligthum,
2 Mos. 30, 10.
3 Mos. 16, 2.
Ebr. 9, 7,. dessen Priesterthum wird
bestätigt,
4 Mos. 16, 1. 35.
c. 17, 8. macht ein gülden Kalb,
2 Mos. 32, 2. 4. 5. A. G. 7, 40. verrichtet das erste Opfer,
3 Mos.
9, 8.
c. 16, 6. 17. segnet das Volk,
3 Mos. 9, 23.
4 Mos. 6, 23. seine Söhne bringen fremd Feuer vor
den HErrn und werden getödtet,
3 Mos. 10, 1. 2. bittet für das Volk,
4 Mos. 4, 5.
c. 16, 46.
c. 20, 6.
Pf. 99, 6. überhebt
sich und murrt wider Moses, 4 Moses 12, 1. bittet für seine aussätzige Schwester Mirjam,
4 Mos. 12, 10. ff.
steht zwischen Todten und Lebendigen,
4 Mos. 16, 48. sein Stecken grünt und blüht und trägt Mandeln,
4 Mos. 17, 8. 9.
Ebr.
9, 4. soll unter Israel kein Erbgut besitzen,
4 Mos. 16, 20. kommt Unglaubens halber nicht ins gelobte
Land,
4 Mos. 20, 12.
c. 27, 14.
5 Mos. 32, 50. stirbt 123 Jahr alt,
4 Mos. 20, 29.
c. 33, 36. 39.
5 Mos. 10, 6. wird von
Israel 30 Tage beweint,
4 Mos. 20, 29. sein Geschlecht und Nachkommen,
2 Mos. 6, 23.
4 Mos. 3, 1. ff.
c. 26, 60.
1 Chr. 7, 3. ff.
c. 25. 1. ff. sein Lob,
Sir. 45,7. ff. wird gegen Christum gehalten,
Ebr. 5, 1. ff.
§. 1. I) Eigentlich ist ein Aas der todte Körper eines natürlicher Weise, oder durch Seuche umgefallenen,
oder auf andere als
Schlachtungs-Art umgekommenen, unvernünftigen Thieres. Dergleichen todtes Aas, welches
bei den LXX. Dollmetschern von selbst erstorben, in A. G. 15, 20. aber ein ersticktes genannt wird, war nach dem Ceremonial-Gesetz
der Juden unrein,
3 Mos. 5, 2.
c. 11, 24. u. 36. Hagg. 2, 14. und durfte von diesen nicht angegriffen
werden,
3 Mos. 5, 2.
c. 7, 24.
c. 11, 8. 39. 40. worauf es fiel, wurde unrein,
3 Mos. 11, 32. wovon jedoch der gesäete Samen
ausgenommen war,
3 Mos. 11, 37. Vielweniger durften es die Israeliten essen,
2 Mos. 22, 31.
3 Mos. 7, 24.
c. 11, 8.
c. 17, 15.
5 Mos.
14, 21.
Ezech. 44, 31. weil sie ein heilig Volk sein sollten, welches sich mit todten Aesern und dergleichen
Leuten, welche sich wie ein Aas vor GOtt durch ihre Sünden stinkend gemacht, nicht verunreinigen sollte. Den Fremdlingen
im Thor war erlaubt, es zu
essen.
§. 2. Außer den angeführten Oertern kommt das Wort in diesem Verstände vor:
Das Gevögel fiel auf das Aas,
1 Mos. 15, 11. Das Aas aber soll sein sein etc.
2 Mos. 21, 34. Aber das Fett vom Aas etc.
3 Mos.
7, 24. Simson fand im Löwen-Aas einen
Bienenschwarm etc.
Richt. 14, 8. 9. Wo ein Aas ist, da ist der
Adler,
Hiob 39, 30.
Hab. 1, 8.
§. 3. II) Zuweilen bedeutet es auch den Körper eines todten gottlosen Menschen, welcher sich vor GOtt als dem reinsten
Wesen mit seinen Sünden wie ein Aas stinkend gemacht, z. B.
Also ward das Aas Isebel wie Koth auf dem Felde, 2
Röm. 9, 37.
§.
4. III) Daher ist es ein
Bild eines gottlosen Volkes, welches seinem Schöpfer und Erhalter den Gehorsam aufgekündigt
hat und also unbedachtsam nach seinem zeitlichen und ewigen Verderben ringt.
Du, Egypten, sollst den Thieren auf dem Lande und den Vögeln des Himmels zum Aas werden,
Ezech. 29, 5.
c.
32, 5. Ihre Reuter ^[richtig: Reiter] (der Chaldäer) ziehen mit großen Haufen von ferne daher, als flögen sie, wie die
Adler eilen zum Aas,
Hab. 1, 8. Wo aber ein Aas, ein von Sünden stinkendes Jerusalem (ja alle Juden)
ist, da sammeln sich die
Adler, die Römer, welche den
Adler zu ihren Feldzeichen hatten,
Matth. 24, 28.
Luc. 17, 37.
§. 5. Ich weiß wohl, daß man diesen letztern Ort von der Versammlung der Gläubigen zu Christo erklärt; allein
es hat mir diese Erklärung, ohngeachtet dieselbe große Gottesgelehrte für unverwerflich halten, niemals
gefallen wollen. Denn da man keine Spur im göttlichen Worte antrifft, wo
Christus mit einem Aas verglichen würde, es an
und für sich hart klingt, die Sache sich angeführter maßen besser erklären läßt, es sich also auf die Weissagung Daniels
c. 9, 26. und
5 Mos. 28, 49. wohl schickt, und endlich die in Sünden gleichsam erstorbenen Völker an
den angeführten Oertern mit todten Aesern verglichen werden: so hat die Liebe zu meinem Heilande diese
Auslegung nicht genehm
halten wollen.
Wenn man sagen wollte, und füglich könnte, daß, gleichwie sich ein
Adler und Aas zusammen hielten,
so wären auch
Christus und seine Gläubigen unzertrennlich, so wäre es etwas erträglicher; jedoch bliebe die Sache, wenn
es genau überlegt wird, gezwungen und noch hart genug. Es liegt auch darin ein Wink, daß, in je größeren Massen die Menschen
zusammengedrängt sind, eine desto größere Ausartung entstehe, und also große Städte, der Hauptsitz
des Verderbens sind.
§. 6. IV) Wird mit einem Aase vom Hiob die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens verglichen:
Der ich doch wie ein faul Aas vergehe, und wie ein Kleid, das die Motten fressen,
Hiob 13, 28.
§. 1. Abaddon ist ein ebräisch Wort, auf griechisch
Apollyon, und bedeutet in unserer
Sprache einen Verderber, Zerstörer, einen Kirchen-, Land- und Leute-Verderber. Es wird durch dieses Wort in seiner Sprache
angezeigt: I) Besondere göttliche Gerichte. Denn die Plage, wodurch die Israeliten, so wider GOtt murreten, in der
Wüste aufgerieben wurden, ist dadurch augedeutet,
4 Mos. 14, 2. 36.
1 Cor. 10, 10. II) Die Höllenstrafe,
da Leib und Seele in dem ewigen Verderben genagt werden,
Hiob 31, 12. oder nur eine den Menschen ganz verzehrende Strafe.
III) Die Hölle selbst, wo die Ungläubigen und böse Rotte die ewige Glückseligkeit beweinen und hingegen
ewige Strafe und Pein, ohne einige Hoffnung derselben los zu werden, erdulden müssen, oder vielmehr das Todtenreich, parallel
mit Scheol.
Hiob 26, 6.
c. 28, 22.
Sprw. 15, 11.
c. 27, 20. IV) Der
Engel des Verderbens aus dem Abgrunde, welchen Paulus
2 Thess.
2, 3. das Kind des Verderbens nennt. Es ist der Name des
Antichrists, welcher vor andern als ein Seelen-Verführer
des Verderbens würdig ist. Nicht ohne Grund versteht man darunter einen großen Bischof von
Abend, der das
Ansehen der Reinigkeit
der Lehre gehabt, aber davon abfällig geworden, sich von der Wahrheit zur Lüge gewendet, und also eine
Geburt des Teufels und Kind des Verderbens geworden. (Dieß war die Erklärung der alten protestantischen Kirche, und vieler
evangelischen Zeugen schon vor der Reformation; aber der
Antichrist ist vom Pabste zu unterscheiden.)
Und sie hatten über sich einen König, einen
Engel aus dem Abgrund, dessen Name heißt auf ebräisch Abaddon.
Offb. 9, 11.
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