Geographie 1. Abtheilung von v. Zimmermann, mit Erläuterungen herausgegeben, Seite 92.
Auf diese Weise läßt sich demnach, wie ich glaube, nicht allein die jetzige Gestalt der Erde erläutern, sondern auch alle übrigen vorhin angeführten Naturerscheinungen in und auf der Erde sind dadurch gehörig erläutert worden.
Von allen diesen großen Veränderungen, welche die Erdoberfläche erlitten hat, scheint aber das jetzige Menschengeschlecht keine erlebt zu haben, weil wir bei der großen Menge der Ueberreste der Landthiere, die theils unter dem nachgelassenen Schlamme der Fluthen, theils unter Felsenmassen begraben liegen, keine Ueberreste von Knochen der Menschen und auch keine Versteinerungen von denselben, welche bei dem letzten großen Aufsturze, wodurch die Mammuthsthiere, Rhinozerosse und andere große Thiere, deren Arten zum Theil gar nicht mehr in unserer jetzt lebenden organischen Schöpfung vorgefunden werden, zum Theil in wärmeren Erdtheilen leben, vernichtet worden sind, mit vernichtet worden wären, finden. Denn das Beispiel von dem versteinerten ¶
Menschenskelette von Guadeloupe ist, nach der genauen Untersuchung des Herrn Hofrath Blumenbach in Göttingen, ein Produkt, welches von keinem Präadamiten, sondern höchst wahrscheinlich von einem Caraiben herrührt *). Auffallend ist hierbei noch, daß von den vielen Menschen, welche sowol durch die großen Fluthen des Orients, wie auch durch die des Occidents umgekommen sind **), keine Ueberreste gesunden werden, wovon höchst wahrscheinlich die leichtere Auflösung der Kalkerde ihrer Knochen durch das Wasser die Ursache ist.
Auf diese Weise ist demnach unser Wohnort durch Aufstürze von Welten gebildet, wodurch in seinem Innern Höhlen entstanden sind, die sich nach und nach immer mehr mit Wasser angefüllt, dadurch ihren Raum immer mehr vergrößert, die Erdschichten dünner gemacht, und sie zuletzt zum Einstürzen gebracht haben ***), wodurch daher manche Gegend
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*) Gilbert's Annalen der Physik Bd. 22. Seite 177.
**) Siehe meine «Allgemeine Darstellung der Oberfläche der Weltkörper und ihres Sonnengebietes», S. 45.
***) So wurde z. B. im Jahre 1618 den 25. ¶