Druck auf Glas zu übertragen.
(Metallarbeiter).
Man giebt zuvörderst dem Glas einen Anstrich von Damarlack oder auch von Canadabalsam, den man mit der gleichen Menge von Terpentin verdünnt hat, und lässt diesen Anstrich so lange trocknen, bis er ganz klebrig geworden ist; ein halber bis ein ganzer Tag genügt. Der zu übertragende Druck bezw. das Blatt muss einige Zeit in weichem Wasser liegen und gut durchzogen sein, bevor man ihn auf die präparirte Glasfläche legt; ist dies geschehen, so wird er vorsichtig unter Entfernung aller Luftblasen angedrückt und dann durch Auflegen von Fliesspapier thunlichst getrocknet.
Ist das Blatt ganz trocken und haftet es fest an der Firnissschicht, so dass man ohne Gefahr weiter verfahren kann, dann beginne man mit stets feucht zu haltenden Fingern das Papier vorsichtig abzureiben. Geht man hierbei geschickt zu Werke, so werden bald alle Papiertheile entfernt sein und nur die Schrift, das Bild oder dergleichen wird am Firniss haften bleiben. Ist dies erreicht, so überzieht man denselben mit einem weiteren Firnis s anstrich und schützt somit den in eine Art Lichtbild verwandelten Druck vor etwaiger Beschädigung.
Einlasswachs n. Horn.
Ozokerit | 850,0 |
Karnaubawachs | 150,0 |
Die schwarzbraune Masse wird in Terpentinöl aufgelöst und auf das Holz ähnlich einer Politur aufgetragen. Sie verleiht demselben dunkle Naturfarbe und matten Glanz.
Entfernung von Lack- und Oelfarben.
1. Wasserglas (36° Bé) | 700,0 |
Natronlauge | 150,0 |
Salmiakgeist | 150,0 |
Diese Flüssigkeit lässt sich für horizontale Flächen verwenden. Man bestreicht dieselben wiederholt damit, lässt einige Stunden stehen und spachtelt die erweichte Masse ab. Die Operation muss eventuell noch einmal vorgenommen werden.
2. Für senkrechte Flächen, wo man eine solche Flüssigkeit nicht verwenden kann, eignet sich folgende Mischung.
Soda, kalzinirte | 500,0 |
Kalk, gebr., zerfall. | 500,0 |
Die Mischung muss in gut verschlossenen Gefässen aufbewahrt werden und wird beim Gebrauch mit Wasser zu einem dicken Brei angerührt und dann auf die abzubeizenden Flächen aufgetragen. Nach dem völligen Antrocknen bürstet man mit heissem Wasser ab und wiederholt die Operation eventuell noch einmal.
Farbenstifte für Glas und Porzellan.
(Capaun-Karlowa).
1. Schwarze Farbenstifte: 10 Th. feinster Lampenruss, 40 Th. weisses Wachs und 10 Th. Talg.
2. Weisse Farbenstifte: 40 Th. Kremserweiss, 20 Th. weisses Wachs, 10 Th. Talg.
3. Lichtblaue Farbenstifte: 10 Th. Berlinerblau. 20 Th. weisses Wachs, 10 Th. Talg.
4. Dunkelblaue Farbenstifte: 15 Th. Berlinerblau, 5 Th. weisses Wachs, 14 Th. Talg.
5. Gelbe Farbenstifte: 10 Th. Chromgelb, 20 Th. weisses Wachs, 10 Th. Talg.
Die Farbe wird mit dem erwärmten Wachs und Talg vermengt, dann gerieben und schliesslich der Einwirkung der frischen Luft zum Trocknen ausgesetzt, so dass die Masse mittelst der hydraulischen Presse in runde Stifte gepresst und weiter wie gewöhnliche Bleistifte behandelt wird. Nach dem Pressen sollen sie einem abermaligen Trockenprozess durch Aussetzung in der Luft unterworfen werden, bis sie die gehörige Festigkeit erhalten haben und in das Holz eingeleimt werden können.
Filling Up.
Bleiweiss | 200,0 |
Umbra | 200,0 |
Kreide | 250,0 |
Schwerspath | 350,0 |
Die Mischung wird mit Terpentinöl und gut trocknendem Firniss
angemengt, zum Ausspachteln von Unebenheiten an Maschinentheilen oder
bei Tischlerarbeiten benutzt.
Formwachs n. Capaun-Karlowa.
Wachs | 4 Th. |
Schellack | 1 ½ Th. |
werden durch Zusammenschmelzen vereinigt. Die Masse soll sehr klare, glatte Abgüsse geben und kann wiederholt umgeschmolzen werden.
Geigenharz.
Kolophonium, reinstes | 20 Th. |
Wachs | 1 Th. |
werden geschmolzen und in kleine Formen ausgegossen.
Für Bassgeigen wird das Wachs durch schwarzes Pech ersetzt.
Mittel gegen Hausschwamm.
1. In rohe Salzsäure wird unter beständigem Umrühren nach und nach so viel Zinkweiss eingetragen, als sich darin löst. In diese Lösung bringt man auf je 1 Liter Flüssigkeit 5,0 eines löslichen Quecksilbersalzes, und bestreicht mit dieser Lösung die vom Schwamm befallenen Stellen des Holzes resp. neues vor Schwamm zu schützendes Holz.
Bei der Bereitung der Zinkchloridlösung hat man sich davor zu hüten, dass man zuletzt nicht zu viel Zinkweiss einträgt, weil sonst unlösliches Zinkoxychlorid entsteht.
Dieses Mittel ist vorzüglich, muss aber wegen seiner Giftigkeit mit grosser Vorsicht angewandt werden.
2. Man bereitet zuerst durch vorsichtiges Eintragen von gleichen Gewichtstheilen Schwefelsäure in rohe Karbolsäure und nachheriges Erwärmen Sulfo-Karbolsäure. Diese löst man in der 5-10fachen Menge Wasser auf und pinselt damit die vom Schwamm befallenen Stellen.