Ahrweine
,
im Ahrthal im preuß. Regierungsbezirk Koblenz [* 3] (s. Ahr) gebaute Weinsorten, werden bis Ahrweiler auf sanften Hügeln, von dort an auf sehr steilen Schieferbergen mit Aufwand von viel Fleiß und Kunst gebaut. Der Weinbau keiner Gegend Deutschlands [* 4] kann in dieser Hinsicht mit demjenigen an der Ahr verglichen werden. Der Rebsatz besteht größtenteils aus spätem Burgunder; in den geringern Lagen des Unterahrthals wird auch der Frühburgunder mit Vorteil angebaut.
Das Areal des Ahrweinbaus umfaßt 920 Hektar mit ca. 11 Mill. Rebstöcken. Man baut fast ausschließlich Rotweine, welche unter dem Kollektivnamen Ahrbleicharte oder Ahrbleicher in den Handel kommen. Sie besitzen eine ganz eigentümliche dunkel blaurote Farbe, Süßigkeit und Blume, bisweilen einen etwas erdigen Geschmack, viel Körper und eine dem Burgunder ähnliche, sehr angenehme Milde, sind aber nicht sehr haltbar und daher zu weiter Versendung wenig geeignet.
Ausgezeichnet durch
Feuer und
Blume ist der
Walporzheimer (Domley, Gärkammer), die
Krone der Ahrweine.
Nächstdem werden besonders
die
Sorten von Bodendorf, Heimersheimerberg, Wadenheim,
Ahrweiler, Laach,
Altenahr geschätzt.
Früher kelterte man die
Trauben
sofort und erhielt mithin einen hellrötlichen
Wein (daher der
Name Ahrbleichart), während man sie jetzt vor dem
Keltern gären läßt, um den
Farbstoff der
Hülsen auszuziehen und einen dunkelroten
Wein zu erhalten (vgl.
Wein). Man benutzt
die Ahrtrauben auch vielfach zur Bereitung von Champagner und
Claret, und diese
Weine können in ihrer
Blume und Feinheit mit
den besten in der
Champagne bereiteten rivalisieren. Sie gehen unter der
Etikette Sparkling
Hock of Walporzheim
meist nach
England.