Derselbe wird in chromsaures Kalium übergeführt und dieses ist das Ausgangsmaterial für alle übrigen Chromverbindungen. Das Chrom bildet wie Mangan und Eisen theils basische, theils saure Oxyde. Aus Chromoxydsalzen wird durch Alkalien graublaues Chromhydroxyd Cr2(OH)6 ^[Cr2(OH)6] gefällt, welches durch Erhitzen in ein grünes Pulver Cr2O3 (Chromgrün) übergeht und durch Auflösen in Schwefelsäure Chromisulfat giebt. Lässt man letzteres mit Kaliumsulfat zusammenkrystallisiren, so entsteht Chromalaun (s. Alumen). Die Chromsäure (s. Acid. chromicum, sowie Kalium chromicum flavum und Plumbum chromicum) ist nur als Anhydrid CrO3 bekannt. Das sogenannte doppeltchromsaure oder saure chromsäure Kalium (s. Kalium brichromicum) ist kein saures Salz nach der oben gegebenen Erklärung solcher, sondern enthält die Pyrochromsäure
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welche man sich entstanden denken kann durch Zusammentreten von 2 Mol. Chromsäurehydrat unter Verlust von 1 Mol. Wasser. - Reaktionen: Aus den Chromoxydlösungen fällen Alkalien grünes Chromhydroxyd, welches sich im Ueberschuss des Fällungsmittels wieder löst, aber durch Kochen wieder ausgeschieden wird. Die Salze der Chromsäure werden durch Schwefelsäure und Alkohol zu grünen Chromoxydsalzen reduzirt.
Molybdän, ein seltenes Metall (s. Acid. molybdaenicum).
Kobalt, ein seltenes Metall. Kobaltoxydul CoO, ein grünliches Pulver, wird benutzt, um Glasflüsse schön blau zu färben. Kobaltchlorid CoCl2 und Kobaltnitrat Co(NO3)2 ^[Co(NO)32] dienen zu sympathetischen Tinten. Schreibt man mit einer dünnen Auflösung derselben auf Papier, so sind die Schriftzüge kaum zu sehen; durch blosses Erwärmen aber treten sie in blauer Farbe hervor und verschwinden allmälig wieder unter dem Einfluss der Luftfeuchtigkeit.
Nickel s. Niccolum, Reaktion: In Nickelsalzlösungen erzeugt kohlensaures Natrium einen apfelgrünen Niederschlag.
Zink s. Zincum u. f. Reaktion: In Zinklösungen erzeugt Schwefelammonium einen weissen Niederschlag, und durch Alkalien entsteht eine weisse Fällung von Zinkhydroxyd Zn(OH)2, die sich im Ueberschuss des Fällungsmittels wieder löst.
Cadmium s. Cadmium metallicum u. f. Reaktion: Cadmiumverbindungen geben mit Schwefelwasserstoff einen gelben, in Schwefelammonium unlöslichen Niederschlag.
Blei, Plumbum, findet sich in der Natur hauptsächlich als Bleiglanz PbS; als Weissbleierz PbCO3 und als Rothbleierz PbCrO3 . Es ist sehr weich, schmilzt bei 335°. Spez. Gew. 11,5. Eine Legirung von gleichen Theilen Blei und Zinn (Schnellloth) schmilzt bei 186°, und eine solche von 4 Th. Blei und 1 Th. Antimon wird als Letternmetall benutzt. Bleischrot ist arsenhaltig. Blei ist leicht löslich in mäßig konz. Salpetersäure, aber von Salzsäure und Schwefelsäure wird es nur wenig angegriffen, weshalb
es bei der Herstellung von Apparaten zur Schwefelsäurefabrikation Anwendung findet. An feuchter Luft oxydirt es sich oberflächlich unter Bildung von basischem Bleicarbonat. - Beim Erhitzen an der Luft bildet es mehrere Oxyde: PbO Bleioxyd (s. Plumbum oxydatum), PbO2 Bleisuperoxyd und eine Verbindung dieser beiden Oxyde Pb3O4 Mennige (s. Minium). Salze (s. Plumbum aceticum u. f.). Reaktionen: Schwefelwasserstoff fällt aus Bleilösungen schwarzes Bleisulfid, in Salpetersäure löslich. Chromsaure Salze geben gelbes Bleichromat, das in Säuren unlöslich, aber in Natronlauge löslich ist.
Kupfer, Cuprum, findet sich hauptsächlich als Rothkupfererz Cu2O^Cu2O], als Lasur und Malachit (beides basische Kupfercarbonate) und als Kupferkies (schwefelhaltig), ist sehr dehnbar, schmilzt bei 1300°. Spez. Gew. 8,9. Dient zu vielen Legirungen: Messing (Cu u. Zn), Bronze (Cu u. Sn), Neusilber (Cu, Zn u. Ni) etc. In konz. heisser Schwefelsäure löst es sich zu Cuprisulfat unter Entwickelung von SO2 . In Salpetersäure ist es leicht löslich unter Bildung von Cuprinitrat und Stickoxyd, welches an der Luft in rothe Dämpfe von NO2 übergeht. In allen anderen verdünnten und luftfreien Säuren ist es unlöslich. An feuchter Luft überzieht es sich mit einer grünen Schicht von basischem Kupfercarbonat, fälschlich Grünspan genannt. Beim Erhitzen an der Luft oxydirt es zu abblätterndem schwarzem Kupferoxyd CuO (s. Cuprum oxydatum). Wird eine Kupfersulfatlösung mit einem Ueberschuss von Kalilauge versetzt; so bildet sich ein blauer Niederschlag Cuprihydroxyd Cu(OH)2, der sich beim Erwärmen in Wasser und schwarzes Cuprioxyd spaltet. Setzt man aber vor dem Erhitzen etwas weinsaures Salz oder Glycerin zu, so entstellt eine tiefblau gefärbte Lösung, die sich beim Erhitzen nicht verändert. Eine solche (Fehling'sche) Lösung dient als Reagens auf Traubenzucker, denn wenn dieselbe mit dem reduzirend wirkenden Traubenzucker erhitzt wird, scheidet sich rothes Cuprooxyd oder Kupferoxydul Cu2O aus. Entsprechend diesen beiden Oxydationsstufen bildet das Kupfer auch zwei Reihen von Salzen, Cupri- und Cuprosalze. S. Cuprum aceticum u. f. - Reaktion: Ammoniak erzeugt in Kupferlösungen einen hellblauen Niederschlag, welcher im Ueberschuss des Fällungsmittels mit tief blauer Farbe löslich ist.
Wismut. S. Bismutum metallicum, Bism. oxydatum hydratum, Bism. carbonicum u. f. - Reaktion: Werden klare Wismutsalzlösungen mit viel Wasser versetzt, so scheiden sich unlösliche basische Salze ab, welche in Weinsäure unlöslich sind und sich dadurch von den sonst ähnlichen basischen Antimonverbindungen unterscheiden.
Zinn. S. Stannum. Giebt mit Sauerstoff zwei Verbindungen: Stannooxyd oder Zinnoxydul SnO und Stannioxyd oder Zinnoxyd (Zinnsäureanhydrid) SnO2 (s. Stannum oxydatum). Beide Verbindungen bilden mit Säuren Salze (s. Stannum chloratum). Eine Schwefelverbindung des Zinns ist das Musivgold (s. Stannum bisulfuratum). Reaktionen: Zinnchlorür fällt