uns ist seine Anwendung fast nur eine technische, da seine Verwendung in der Medizin sich auf wenige unbedeutende Präparate beschränkt. Man benutzt ihn in starker spirituöser Lösung als Zahnkitt, mit Hausenblase und Ammoniakgummi zusammen zur Herstellung eines sehr dauerhaften Porzellankitts, dann aber hauptsächlich entweder allein, oder mit anderen Harzen gemengt, zur Bereitung feiner Lacke und Lackfirnisse (Bilderlack, Negativlack). Mastix giebt einen sehr blanken, nicht rissig werdenden Ueberzug (siehe Kapitel Lacke.)
Verfälschungen. Mastix kann seines Aussehens halber nur mit Sandarak verfälscht werden; aber auch diese Beimischung ist leicht zu erkennen, da der Sandarak fast niemals in runden Thränen, sondern in länglichen Stengeln vorkommt, beim Kauen zwischen den Zähnen auch nicht erweicht, sondern pulverig bleibt. Sandarak löst sich ferner in äth. Oelen nur zum Theil auf, Mastix dagegen gänzlich. Eine Lösungsprobe in Terpentinöl entscheidet also bald über die Reinheit.
Résina pini oder Burgúndica.
Fichtenharz.
Entsteht durch das Eintrocknen des Terpentins (s. d.) von sehr verschiedenen Koniferen, theils Pinus-, theils Abiesarten. Das so gewonnene, rohe Harz kommt vor Allem aus Frankreich zu uns und zwar unter dem Namen Gallipot. Diese Sorte stammt hauptsächlich von Pinus pinaster; bildet bröckelige, gelblich weisse bis goldgelbe, innen meist noch weiche Klumpen, von angenehm balsamischem Geruch und gleichem bitterm Geschmack; sie enthält bis 10% Terpentinöl und viele Unreinigkeiten. Wird G. mit Wasser geschmolzen und kolirt, so entsteht
Resina alba oder Pix alba, weisses Harz, weisses Pech. Dieses ist in Folge eines geringen Wassergehaltes trübe, sonst spröde, von muscheligem Bruch und sehr schwachem Geruch. Erhitzt man noch weiter, bis die letzten Wassertheile entfernt sind, so gewinnt man das
Kolophonium oder Geigenharz. Gelbe bis braune Stücke, durchsichtig, von flachmuscheligem, glasglänzendem Bruch, leicht zerreiblich, geschmacklos und von schwachem Geruch; (schmilzt ohne Knistern). In Alkohol, Aether und Oelen klar löslich, während Resina alba eine trübe Lösung giebt. Kolophonium wird in grossen Massen als Nebenprodukt bei der Terpentinölbereitung gewonnen.
Das früher unter dem Namen Terebinthina cocta in den Handel kommende Harz war nichts weiter als der bei der Terpentinöldestillation verbleibende, noch wasserhaltige Rückstand, zuweilen in Zöpfe oder sonstige Formen gedreht.
Bestandtheile. Wechselnde Mengen von Terpentinöl bis zu 10 %; Feuchtigkeit (ausser beim Kolophonium) 2-10 %; verschiedene Harzsäuren (Pinin-, Silvinsäure) 80-90 %.
Anwendung. Medizinisch als Zusatz zu Pflastern und Ceraten; technisch zu Lacken, Harzseifen, Siegellacken etc. etc.
Résina sandarácae oder Sandaráca.
Sandarak.
Callítris quadriválvis, C. articuláta. Cupressinéae. Nordafrika, Atlasgebirge.
Bildet stengelige Thränen von hellgelblicher Farbe, aussen weiss bestäubt, mit glasglänzendem Bruch, sehr spröde, leicht zerreiblich. Beim Kauen zerfällt es in feines Pulver, ballt aber nicht zusammen. Geruch harzig, terpentinartig. S. ist in Alkohol völlig, in äth. Oelen nicht vollständig löslich. Nicht selten findet man Stücke arabischen Gummis beigemengt.
Bestandtheile. Verschiedene Harzsäuren; Spuren von äth. Oel.
Anwendung. Als Zusatz zu einigen Heftpflastermischungen, das Pulver dient zum Einreiben radirter Stellen, um auf demselben wieder schreiben zu können; hauptsächlich findet S. in der Lackfabrikation Verwendung.
Résina súccini oder Súccinum.
Bernstein.
Der Bernstein ist das fossile Harz längst untergegangener Koniferen. Nach den Forschungen von Professor Göppert ist es namentlich Pinites succinifer, dem der Bernstein entstammt. Wahrscheinlich gleich dem Kauriharz hauptsächlich den Wurzeln entflossen. Es muss jedoch im völlig weichen Zustände ausgetreten sein, da sich zuweilen Insekten eingeschlossen in ihm vorfinden. Der griechische Name für Bernstein war Elektron und hiervon stammt der Ausdruck Elektrizität, da am B. zuerst die Reibungselektrizität erkannt wurde.
B. findet sich in Torf- und Braunkohlenlagern des ganzen nördlichen Deutschlands, hauptsächlich angeschwemmt an einzelnen Küstenstellen der Ostsee, namentlich in Ostpreussen und Livland. Er wird dort theils im Schwemmland gegraben, theils durch Baggerung gewonnen, theils wird er durch heftige Stürme ans Land gespült. Seltener findet er sich auch an anderen Küsten vor, so in Jütland, Grönland und in Sicilien. Er bildet abgeplattete, vielfach kieselartig abgeschliffene, verschieden grosse Stücke in den Farbennüancen zwischen weissgelb bis rothbraun. Er ist sehr hart, spröde, geruch- und geschmacklos, erweicht bei 215 °, schmilzt bei 290 ° unter Ausstossung sauerer Dämpfe. (Bernsteinsäure.) Das rückbleibende braune Harz (Bernsteinkolophonium) dient zur Lackbereitung (s. K. Lacke). Zuletzt verbrennt er mit leuchtender, bläulicher Flamme. In Alkohol und Aether nur spurenweise, in Wasser, fetten und äth. Oelen gar nicht löslich.
Bestandtheile. Spuren von äth. Oel; mehrere Harze; Bernsteinsäure.
Anwendung. In den grösseren Stücken zu Schmuckgegenständen;