Anwendung. Innerlich als krampfstillendes Mittel;
äusserlich als erweichender Zusatz bei Pflastern und ferner zu abergläubischen Zwecken.
Bei den alten Römern war und bei den Orientalen ist noch heute der Stinkasant ein beliebtes Speisegewürz.
Aeusseres Verhalten und Pulverung wie beim Ammoniacum.
Euphorbium. **+
Euphorbium.
Euphorbium officinárum;
E. resinífera. Euphorbiacéae.
Nordwestafrika.
Kaktusähnliche, strauchartige Pflanze mit 4 kantigen, fleischigen, sparrig verästelten Zweigen;
sie ist an den scharfen Kanten derselben in kurzen Zwischenräumen mit drei neben einander stehenden dornigen Stacheln besetzt. Um diese pflegt sich der ausfliessende Milchsaft anzusetzen, so dass die erhärteten rundlichen, erbsen- bis böhnengrossen Stücke, von gelber bis bräunlicher Farbe, meist noch 3 Löcher, von den Stacheln herrührend, zeigen.
Das E. ist auf der Obefläche matt, häufig schmutzig bestäubt, auf dem Bruche wachsglänzend, wenig durchscheinend.
Geruchlos;
Geschmack anfangs schwach, hinterher brennend scharf.
Sehr giftig!
Der Staub des E. reizt die Schleimhäute der Nase, Augen etc. auf das Allergefährlichste;
beim Stossen ist daher grosse Vorsicht geboten.
Der Arbeiter darf nur mit vor das Gesicht gebundenem, feuchtem Flortuch arbeiten.
Selbst beim Abwägen des Pulvers ist Vorsicht nöthig.
Bestandtheile. Harz 30-40 %;
Euphorbon, ein in Wasser unlöslicher, in Alkohol, Aether etc. löslicher, krystallisirbarer, chemisch indifferenter, aber die giftige Wirkung des Euphorbiums bedingender Körper, ca. 20 %;
Gummi 18 %;
apfelsäure Salze;
Spuren von wachs- und kautschukähnlichen Körpern.
Anwendung. Innerlich jetzt sehr selten;
äusserlich als hautreizender Zusatz zu Blasenpflastern.
Gálbanum. **
Mutterharz.
Férula erubéscens.
Gálbanum officinárum.
Umbelliférae. Persien.
Kommt fast nie in Thränen, sondern in gelbgrünlichen bis bräunlichen, formlosen Massen, mit einzelnen, eingesprengten, helleren Thränen in den Handel.
Geruch eigenthümlich aromatisch;
Geschmack bitter, scharf.
Bestandtheile. Aeth.
Oel 3-5 %;
Harz ca. 60 %;
Gummi 20 %;
Bassorin.
Anwendung. Als Zusatz zu Pflastern. (Empl. galbani crocatum. ) Aeusseres Verhalten und Pulverung wie beim Ammoniacum. ¶
Gutti oder Gummi gutti. +
Gummigutt.
Hebradéndron- und Garcíniaarten.
Gúttiférae. Siam, Hinterindien, Ceylon, Borneo.
Ueber die Gewinnungsweise ist wenig bekannt;
man soll die Bäume anzapfen, den Saft entweder in Bambusröhren eintrocknen lassen oder wahrscheinlich eingekochte Auszüge in Kokosschalen ausgiessen.
Hierauf lässt die poröse Beschaffenheit der einen Sorte schliessen. In den europäischen Handel kommt nur das G. von Siam, und zwar in 2 Sorten. 1. in Röhren von 2-5 cm Durchmesser, aussen gerieft durch die Eindrücke des Bambusrohres, gelblich grün bestäubt, Bruch grossmuschelig, wachsglänzend, orangegelb, Pulver goldgelb;
mit Wasser angerieben, eine rein gelbe Emulsion gebend (beste und theuerste Sorte).
2. Schollen- oder Kuchengummigutt, halbkugelige oder formlose Klumpen bis zu 1 kg Gewicht, von mehr bräunlichem, rauhem, nicht glänzendem Bruch;
meist porös, eine dunklere, nicht reingelbe Emulsion liefernd.
Mit Sprit giebt gutes G. eine fast klare Lösung von so intensiver Färbekraft, dass es in einer 10000 fachen Verdünnung noch erkennbar ist.
Mit Alkalien giebt G. eine orangefarbene bis blutrothe Lösung.
Geruch fehlt, doch reizt das Pulver zum Niesen.
Geschmack anfangs süsslich, hinterher etwas scharf.
Giftig! Für Kinder gilt 1 Gramm, für Erwachsene 4-5 Gramm als tödtliche Menge.
Bestandtheile. Harz (Gambogiasäure) 70-80 %;
Gummi 18 bis 25 %.
Anwendung. Innerlich in sehr kleinen Dosen als drastisches Purgirmittel, namentlich bei Wassersucht;
sonst als Malerfarbe.
Hierbei ist Vorsicht geboten;
es darf daher nie zu Konditor- und Zuckerwaaren benutzt werden.
Myrrha.
Myrrhen.
Balsamodéndron Ehrenbergiánum. B. myrrha.
Burseracéae. Arabien.
Der freiwillig ausgeflossene Milchsaft obiger Sträucher.
Anfangs ölig, dann butterartig, zuletzt gelb bis braunroth erstarrend.
Die Stücke sind unregelmässig, zuweilen kugelig, sehr verschieden gross, mit rauher, unebener, meist bestäubter Oberfläche und wachsglänzendem Bruch.
Ziemlich leicht zerreiblich;
Geruch angenehm balsamisch;
Geschmack gleichfalls, bitter.
Erhitzt bläht M. sich auf ohne zu schmelzen und verbrennt schliesslich mit leuchtender Flamme.
Wasser löst ca. 60 % Weingeist 20-25 %. Die weingeistige Lösung, mit Salpetersäure versetzt und gelinde erwärmt, färbt sich violett.
Bestandtheile. Aetherisches Oel 2-2 ½ %;
Harz 20-30 %;
Gummi 60 %.
Anwendung. Innerlich nur selten gegen Leiden der Brust-, Hals- und Harnorgane;
äusserlich gegen Krankheiten des Zahnfleisches und ¶