artig fein; frisch gelbgrün. Geruch und Geschmack kräftig aromatisch.
Mit der Zeit wird es braun, geruchlos und damit unwirksam.
Guter Hopfen giebt ca. 10 % Oeldrüsen.
Unter dem Mikroskop hat dasselbe eine gedrungen pilzförmige Gestalt.
Bestandtheile. Lupulit (ein bitterer, krystallinischer Stoff) 10 %;
bitteres, goldgelbes Harz ca. 30 %;
etwas Gerbsäure.
Anwendung. Das Lupulin ist der eigentlich wirksame Bestandtheil des Hopfens und beruht auf seiner Gegenwart auch die Anwendung desselben beim Brauen.
Medizinisch findet es in kleinen Gaben Verwendung;
gegen verschiedene Leiden der Harn- und Geschlechtsorgane.
Kamala (Glándulae rottlérae).
**
Kamala, Wurrus.
Rottléra tinctória.
Euphorbiacéae. Vorderindien, Philippinen, Australien.
Die Früchte des strauchartigen Baumes sind 3 fächerige Kapselfrüchte;
dicht mit kleinen, rothbraunen Drüsen
und Sternhaaren
bedeckt.
Diese werden zur Zeit der Reife abgebürstet und bilden die Kamala oder Wurrus des Handels;
ein feines, dunkelrothes Pulver, welches für den medizinischen Gebrauch durch vorsichtiges Absieben möglichst von den Sternhärchen und etwa beigemengtem Sand befreit werden muss.
Das Pulver ist sehr leicht, verbrennt, in die Flamme geblasen, gleich dem Lycopodium, mischt sich nicht mit Wasser und giebt auch an dieses nichts ab;
dagegen wird alkalisches Wasser tiefroth dadurch gefärbt.
Zieht man Kamala mit Aether aus, so erhält man beim Verdunsten gelbe Krystalle, das sog. Rottlerin, welche mit Alkali eine tiefrothe Farbe geben.
Geruch und Geschmack fehlen.
Bestandtheile. Rottlerin;
Rottleraroth (harzartig);
Spuren von ätherischem Oel.
Anwendung. Als ausgezeichnetes Bandwurmmittel, 6-12 g, am besten in mehrere Dosen getheilt. In Indien und England benutzt man den Wurrus auch zum Färben von Geweben.
[* 1] ^[Abb: Fig. 166. Glandulae lúpuli. 50 mal vergr.]
[* 1] ^[Abb: Fig. 167. a Kamaladrüschen, 200 fach vergr. b ein Drüschen von der Seite gesehen. c Sternhärchen.] ¶
Penghawar Djambi, Pulu, Paku Kidang.
Unter diesen Namen kommen die Spreuhaare
der Wedelbasen verschiedener ostindischer Baumfarren, namentlich Cibotium Baromez,
in den Handel.
Sie bilden eine weiche, krause, goldgelbe bis braune Wolle (die einzelnen Härchen mehrere Centimeter lang), die als blutstillendes Mittel dient.
Ihre Wirkung ist eine mechanische, indem sie das Serum des Blutes aufsaugt und dasselbe dadurch verdickt.
Grallae.
Galläpfel, Gallen.
Unter Galläpfel verstehen wir krankhafte Auswüchse, dadurch hervorgebracht, dass verschiedene Insekten ihre Eier, mittelst Legestachels, in Blattknospen, Blätter oder Früchte legen.
Durch den Stich und die weitere Entwickelung der Eier entsteht
an der betreffenden Stelle ein verstärkter Säftezufluss. Es bildet sich um das Ei und später um die
Larve eine starke Zellenwucherung und allmälig entsteht der Auswuchs, den wir Gallen
nennen.
Wir können 2 Hauptgruppen unterscheiden.
Eichengallen
, die eigentlichen Galläpfel, hervorgerufen durch den Stich der Eichengallwespe,
Cynips gallae infectoria, und die chinesischen und japanesischen Gallen
, durch den Stich der chinesischen
Blattlaus, Aphis chinensis, auf den Blättern und Zweigen einer Sumachart, Rhus semialata, entstanden.
Von den Eichengallen
unterscheidet man im Handel asiatische, meist auf Quercus infectoria und europäische, auf Quercus cerris
und sessiflóra gewachsen.
Die asiatischen sind voll, schwer, 1 bis 2 cm im Durchmesser, rundlich, stacheligwarzig, innen einen deutlich begrenzten, stärkehaltigen Kern zeigend.
Die beste Sorte kommt unter dem Namen Aleppo oder türkische G. in den Handel.
Unsortirt sind sie gemengt aus kleineren, fast schwärzlichen, sehr höckerigen und grösseren, grünlichen weniger stacheligen,
leichteren Gallen.
Letztere sind minderwerthig, vielfach schon mit einem Bohrloch versehen, aus welchem das Insekt ausgeschlüpft ist.
Die Smyrna O. sind blass, glänzend, porös und leichter als die vorige Sorte.
Gute Galläpfel müssen möglichst frei von angebohrten sein, weil bei diesen der Gerbstoffgehalt geringer ist als bei den nicht völlig entwickelten.
Die europäischen Galläpfel sind aussen glatt, höchstens runzelig,
[* 2] ^[Abb: Fig. 168. Türkische Galläpfel. a ein ganzer mit Flugloch. b und c derselbe im Durchschnitt.] ¶