Der Letztere, obgleich der kleinste, hat in Folge seiner Billigkeit fast alle andern Handelssorten verdrängt.
Der grösste Anis ist der von Malta.
Guter Anis muss schwer, voll, nicht zu dunkel und von kräftigem Geruch und Geschmack sein.
Fructus (Poma) aurántii immatúri.
Unreife Pomeranzen.
Citrus vulgáris Risso. Aurantiacéae.
Südeuropa kultivirt.
Die unreifen, getrockneten Früchtchen der bitteren Pomeranze.
Erbsen- bis haselnussgross, grauschwarz, grubig, innen gelblich;
namentlich zerstossen von sehr angenehmem Geruch, Geschmack kräftig, bitter.
Bestandtheile. Aetherisches Oel. (Huile de petits grains, s. d.) Hesperidin.
Anwendung. Als magenstärkendes Mittel, als Zusatz zu aromatischen Tinkturen, hauptsächlich in der Likörfabrikation.
Fructus (Semen) cánnabis.
Hanfsamen.
Orient, bei uns kultivirt.
Ovale, nüsschenartige Schliessfrucht, am Rande gekielt, Fruchthülle lederartig, fest, graugrünlich, glänzend, einsamig;
Samenfleisch weiss. Geruchlos, Geschmack milde.
Bestandtheile. Fettes Oel 20 % (grünlich, fast nur zur Schmierseifenfabrikation dienend), Zucker, Eiweiss.
Anwendung. Selten in der Medizin, dann meist in der Form von Emulsionen als linderndes Mittel bei Entzündung der Harnorgane;
ferner als Vogelfutter und vor Allem zur Oelgewinnung.
Fructus capsici ánnui oder Piper Hispanicum.
Spanischer Pfeffer, Paprika.
Cápsicum ánnuum, C. longum.
Solanéae.
Südamerika, Europa kultivirt.
Früchte 5-10 cm lang, kegelförmig, unten 2-3 cm breit, plattgedrückt, trocken, lederartig, glänzend, gelbroth bis braunroth, meist noch mit kurzem Stiel und angetrocknetem Kelch.
Der obere Theil hohl, in dem unteren sitzen an den drei Scheidewänden zahlreiche, flache, gelbliche Samen.
Geruchlos, das Pulver die Schleimhäute scharf reizend (daher grosse Vorsicht);
Geschmack brennend scharf.
Bestandtheile. Capsicin (scharfes Harz), Spuren von ätherischem Oel, Farbstoff.
Anwendung. Innerlich in kleinen Gaben als Reizmittel (wirkt stark auf die Harnabsonderung), äusserlich als Verschärfungsmittel für Senf- ^[folgene Seite]
[* 1] ^[Abb: Fig. 132. Frucht von Capsicum annuum. ⅓ Grösse.] ¶
teich und im spirituosen Auszug als Einreibung gegen Frostbeulen, Rheumatismus etc. (Spiritus Russicus, Pain Expeller etc.), ferner als Speisegewürz (Curry powder. Mixed pickles), hier und da zur Verschärfung von Spirituosen. Da grössere Gaben von spanischem Pfeffer gefährliche Magenentzündungen hervorrufen können, ist eine gewisse Vorsicht bei der Anwendung geboten.
In Ungarn kultivirt man eine etwas kleinere, mehr gelbrothe Varietät, Paprika genannt, welche ein besonders schönes, hochrothes Pulver liefert.
Fructus capsici minóris oder Piper Cayennénse.
Cayennepfeffer.
Cápsicum mínimum, C. frutéscens.
Solanéae. Südamerika, Ost- und Westindien, kultivirt.
Die Früchte sind den vorigen ähnlich, jedoch weit kleiner und mehr gelbroth.
Geschmack und Bestandtheile etwa die gleichen wie bei der vorigen Sorte.
Anwendung. Nur als Speisegewürz.
Das im Handel vorkommende Cayennepfefferpulver ist meistens mehlhaltig, weil die Früchte, des besseren Pulverns halber, mit Mehl verbacken werden;
auch ist gewöhnlich Kochsalz zugesetzt.
Fructus (Semen) cardamómi.
Kardamomen.
Elettária und Amómum-Arten.
Scitaminéae. Ostindien, China, Madagascar etc.
Es sind die getrockneten Fruchtkapseln verschiedener Pflanzen aus der Gattung der Scitamineen (Gewürzschilfe), welche uns eine ganze Reihe von gewürzhaften Stoffen liefern (Ingwer, Galgant, Curcuma etc.) Die Fruchtkapseln haben derbe, zähe Häute, sind meist dreieckig oder rundlich und enthalten in ihren Fächern zahllose, eckige Samen, die eigentlichen Träger des Aroms.
Letztere sind aussen graubraun, innen weiss, mehlig.
Geruch angenehm aromatisch, etwas kampherartig, namentlich bei den geringeren Sorten.
Bestandtheile. Aetherisches Oel 4 %, fettes Oel 10 %, Stärke.
Anwendung. Als Zusatz zu aromatischen Tinkturen, Likören und vor Allem als Speisegewürz.
Die Pflanze wächst in den oben angeführten Gegenden wild, und benutzt man zur Anlage der Kulturen meistens jene wildwachsenden Pflanzen
[* 2] ^[Abb: Fig. 133. Querschnitt der Frucht von Capsicum annuum.]
[* 2] ^[Abb: Fig. 134. Cardamomi minores. Mittlere Grösse, d Durchschnitt.] ¶