Hérba lactúcae virósae. **
Giftlattig.
Lactúca virósa. Compósitae.
Deutschland.
Gesammelt wird das blühende Kraut der 2 jährigen Pflanze.
Stengel ca. 1 m hoch, oberhalb rispigästig;
Blätter sitzend, bläulich, stengelumfassend;
Mittelrippe unterseits mit steifen Borsten.
Oberblätter ganz, Unterblätter gebuchtet.
Blüthen gelb. Frisch von unangenehmem, betäubendem Geruch;
Geschmack bitter, scharf.
Bestandtheile. Enthält frisch einen weissen Milchsaft, welcher zur Darstellung des Lactucarium dient. Es ist dies der an der Luft eingetrocknete Milchsaft;
bräunlich, mit wachsglänzendem Bruch;
in verschiedenartigen Stücken und von eigenthümlichem, narkotischem Geruch;
enthält neben ca. 50% wachsähnlichen Substanzen Lactucin oder Lactucabitter.
Anwendung findet das Kraut zur Darstellung des Extractum lactucae virósae.
Hérba lédi palústris.
Porsch, Porst, Flohkraut.
Lédum palústre. Ericacéae.
Deutschland, auf sumpfigen Wiesen.
Die getrockneten Zweigspitzen der blühenden Pflanze.
Blätter linienlanzettförmig, fast sitzend, lederartig, oben dunkelgrün, glänzend, Ränder zurückgebogen, unten rostbraunfilzig, 1-3 cm lang, einige mm breit.
Blüthen weiss, traubig.
Geruch betäubend;
Geschmack gewürzhaft, bitter.
Bestandtheile. Aetherisches Oel, Gerbsäure, auch Leditannin genannt.
Anwendung. Hauptsächlich als Mittel gegen Ungeziefer, wurde auch gegen Keuchhusten empfohlen.
Hérba lináriae.
Leinkraut, Taggenkraut.
Linária vulgáris. Scrophularinéae.
Deutschland.
Das blühende Kraut;
die gelben Blüthen in dichter Rispe sitzend;
Blätter fadenförmig, sehr zerstreut, graugrün, 3 nervig.
Dient entweder frisch oder getrocknet zur Darstellung des Unguentum lináriae;
Hérba lobéliae.
Lobelienkraut.
Lobélia infláta. Lobeliacéae.
Virginien, Canada.
Das blühende Kraut.
Stengel 30-60 cm, kantig, verästelt, rauhhaarig, oben kahl.
Blätter unten gestielt, oben sitzend, länglich eiförmig, ¶
ungleich gesägt, bis zu 10 cm lang;
oberen Blüthen traubig.
Geruchlos, Geschmack scharf, an Tabak erinnernd.
Bestandtheile. Lobelin, ein dem Nicotin ähnliches, aber weit weniger giftiges Alkaloid, Lobeliasäure.
Anwendung. Hauptsächlich als Tinktur bei asthmatischen Leiden;
das Kraut wird auch zu Asthmacigarren verarbeitet.
Hérba majoránae.
Majoran oder Mayran.
Oríganum majorána.
Labiátae. Orient, bei uns kultivirt.
Die oberen Theile des blühenden Krautes.
Stengel 4 kantig, verästelt, flaumhaarig;
Blätter gegenständig, bis 2 ½ cm lang, verkehrt eiförmig, ganzrandig, graugrün bis weissfilzig.
Die kleinen weissen Blüthchen fast kugelige, filzige Aehrchen bildend, zu dreien am Ende der Zweige sitzend.
Das Kraut kommt meist gebündelt oder abgerebbelt in den Handel.
Geruch aromatisch;
Geschmack gleichfalls und bitterlich.
Bestandtheile. Aetherisches Oel, Gerbstoff.
Anwendung. Medizinisch fast nur zur Darstellung von Unguentum majoránae;
sonst als Speisegewürz.
Hérba malvae.
Malvenkraut, Käsepappelkraut.
Malva rotundifólia et vulgáris.
Malvacéae.
Deutschland, gemein.
Blätter rundlich, herzförmig, undeutlich stumpf, 5 lappig.
Geruchlos. Geschmack fade, schleimig.
Obsolet.
Hérba mari veri.
Katzenkraut.
Teúcrium marum. Labiátae.
Südeuropa, bei uns kultivirt.
Die oberen Spitzen der fast strauchartigen Pflanze;
Blätter klein, länglich eiförmig, oben behaart, unten weissgrau filzig;
Geruch namentlich beim Zerreiben scharf aromatisch;
Geschmack brennend, gewürzhaft.
Bestandtheile. Aetherisches Oel.
Anwendung. Hier und da als Schnupfmittel gegen Stockschnupfen;
ferner als Witterung für Marder, Füchse etc. Es ist auch ein Bestandtheil der Gewürzkräuter für die Anchovis.
Hérba marrúbii albi.
Weisser Andorn.
Marrúbium vulgáre.
Labiátae.
Deutschland.
Die oberen Stengel mit den Blüthen;
Stengel röhrig und wie die Blätter weissfilzig;
Blätter in dem Blattstiel verschmälert, runzelig, gezahnt gekerbt.
Geruchlos, Geschmack bitter, scharf und etwas salzig. ¶