Rádices
taráxaci.
Löwenzahnwurzeln.
Taráxacum officinále oder Leóntodon taráxacum.
Compósitae.
Europa, überall gemein.
Die Wurzel ist meist mit kurzem Wurzelkopf versehen, walzenförmig, längsrunzelig, schwärzlich.
Auf dem Querschnitt holzig, lebhaft gelb, mit dunkleren konzentrischen Ringen.
Geschmack bitter, salzig.
Bestandtheile. Der Milchsaft mit seinen bitteren (Taraxacin) und salzigen Stoffen verliert sich im Herbst und macht einem grossen Zuckergehalt Platz, daher im Frühjahr zu sammeln.
Ziemlich obsolet.
Rádices
rect. Rhizóma tormentíllae.
Heideckerwurzeln
, Tormentill- oder Blutwurzeln.
Potentílla tormentílla.
Rosacéae. Deutschland, auf Waldwiesen etc.
Wurzelstock höckerig, oft mehrköpfig, schwer und hart, fingerdick, 4-8 cm lang, mit zahlreichen vertieften Wurzeln
arben.
Aussen dunkelgraubraun, innen gelbbraun, allmälig rothbraun werdend.
Geruchlos, von stark aromatischem und zusammenziehendem Geschmack.
Bestandtheile. Gerbsäure 15-30 %, Tormentillroth, Harz, Stärkemehl.
Anwendung. In vielen Gegenden ein beliebtes Mittel gegen Durchfall.
Rádices
valeriánae.
Baldrianwurzeln.
Valeriána officinális.
Valerianéae.
Mitteleuropa, auch kultivirt.
Wurzelstock kurz, aufrecht, vollständig mit Nebenwurzeln
besetzt, heller bis dunkelbraun.
Vorzuziehen sind die von trockenen
Standorten gewonnenen Wurzeln.
Bei diesen sind die Nebenwurzeln
dünner, aber voll, nicht runzelig. Im
Herbst zu sammeln und beim Trocknen strengstens vor Katzen zu wahren.
Geruch, der sich erst beim Trocknen entwickelt, ist eigenthümlich widerlich, aromatisch.
Geschmack bitterlich, kampherartig, gewürzhaft.
Bestandtheile. Aetherisches Oel, Baldriansäure (flüchtig), Weichharz.
Anwendung. Als krampfstillendes, nervenstärkendes Mittel.
Verwechselungen mit Valeriana Phu.
Wurzelstock länger, geringelt, nur unten mit Fasern besetzt.
Valeriana dioica mit ähnlichem Wurzelstock und hellen, dünnen, geruchlosen Wurzelfasern.
Die kultivirte thüringer Waare erscheint im Allgemeinen grosser und kräftiger, ist aber lange nicht so geschätzt als die kleinere harzer. 3 Theile frische Wurzel geben 1 Theil trockene. ¶
Rádices
vetivérae oder ivaranchúsae.
Vetiverwurzeln
, Cuscus.
Andrópogon muricátus.
Graminéae. Ostindien, auch kultivirt.
Wurzelstock kurz, bräunlich geringelt, mit dünnen, 15-30 cm langen längsrunzeligen Wurzeln.
Geruch eigenthümlich aromatisch, namentlich beim Anfeuchten hervortretend;
Geschmack aromatisch bitter.
Bestandtheile. Aetherisches Oel.
Anwendung. In weingeistigem Auszug als Zusatz zu Parfümerien.
Das aus demselben dargestellte ätherische Oel, Oleum vetiverae, ist gelblich, dickflüssig und dient in der Parfümerie als Geruch verstärkender Zusatz.
Rádices
rect. Búlbi victoriális longi.
Allermannsharnisch, Er und Sie.
Allium victoriális.
Asphodeléae. Alpen, Gebirge Deutschlands.
Fast cylindrische bis zu 10 cm lange, 2-3 cm dicke Zwiebel, mit netzartiger Hülle, Obsolet, nur noch von Landleuten zu abergläubischen Zwecken gefordert.
Rádices
rect. Búlbi victoriális rotundi.
Runder Allermannsharnisch, Er und Sie.
Gladíolus commúnis oder Gl. palústris.
Iridéae. Südeuropa.
Zwiebel zusammengedrückt birnförmig.
Innen weissmehlig, von graubraunen, netzartigen, trockenen Häuten eingeschlossen.
Anwendung wie bei der vorigen.
Rádices
rect. Rhizóma zedoáriae.
Zittwerwurzeln.
Cúrcuma zedoária. Scitaminéae.
Ostindien, Bengalen, China.
Wurzelstöcke in Längsschnitte oder Querschnitte von 2-3 cm Breite, einige mm Dicke getheilt.
Aussen graubraun, innen heller, von ebenem, mattem Bruch.
Geruch erst beim Pulvern hervortretend, angenehm aromatisch;
Geschmack bitter, aromatisch, kampherartig.
Bestandtheile. Aetherisches Oel, scharfes Weichharz, Stärke.
Anwendung. Als aromatisirender Zusatz zu Likören und Tinkturen.
Man hat in der rohen Waare öfter Nuces vomicae gefunden, die sich aber sofort durch ihr Aeusseres kennzeichnen. ¶