Veracruz, Lima oder Tampico S. von Smilax medica abstammend, wird in grossen 75-150 kg schweren, mit Stricken verschnürten Ballen über Veracruz exportirt. In der Regel sind die Wurzelstöcke dabei und die Wurzeln gegen diese hin aufgeschlagen.
Farbe in Folge anhängender Lehmerde heller oder dunkler rehbraun.
Rinde tief längsfurchig, hornartig, der Holzring sehr breit, Mark schmal, mehlig, weiss.
Ordinärste Sorte.
Bestandtheile. Smilacin (ein indifferenter krystallisirbarer Stoff) 1-2 %. Stärkemehl ca. 50%, bitteres, scharfes Harz etc.
Anwendung. Vielfach in der inneren Medizin als blutreinigendes Mittel gegen syphilitische und skrophulöse Krankheiten.
Rádices oder Lignum sassafras.
Sassafrasholz.
Sassafras officinális.
Laurinéae.
Nordamerika.
Verschieden grosse, oft sehr dicke, knorrige, ästige Stücke der Wurzel, stellenweise noch mit der korkigen Rinde bedeckt, blass bis dunkelröthlich braun, nicht sehr schwer, mit sichtbaren Jahresringen und radial gestreift.
Geruch aromatisch, fenchelartig, Geschmack gleichfalls.
Bestandtheile. Aetherisches Oel (schwerer als Wasser) 1-2 %, Sassafraskampher (Sassafrid) etc.
Anwendung. Als blutreinigendes, schweisstreibendes Mittel.
Rádices rect. Búlbi scíllae oder squíllae. **
Meerzwiebeln.
Scilla maritima Urgínea scílla.
Liliacéae.
Küsten des Mittelmeeres.
Die frischen Zwiebeln sind 10 bis 20 cm lang, 10-15 cm dick, birnförmig, bis zu mehreren Pfunden schwer, aussen von trockenen braunrothen Häuten umgeben, nach innen fleischig wie die Speisezwiebel, jedoch nicht von so scharfem Geruch. In den Handel kommt sie zerschnitten, getrocknet, in gelblich weissen, oder röthlichen, hornartig durchscheinenden Stücken, ziemlich geruchlos, von scharfem, bitterem Geschmack.
Man unterscheidet im Handel die röthliche Sorte aus Calabrien und Sicilien, und die weisse aus Griechen-
[* 1] ^[Abb: Fig. 87. Querschnitt der Veracruz Sarsaparille.]
[* 1] ^[Abb: Fig. 88. Urginea (Scilla) maritima. ⅓ nat. Gr.] ¶
land und Malta. Die Wurzel zieht sehr leicht Feuchtigkeit an und soll dadurch unwirksam werden;
sie muss daher, stark ausgetrocknet, in gut schliessenden Gefässen aufbewahrt werden.
Bestandtheile. Aetherisches Oel, Scillitin etc.
Anwendung. Als Brechmittel bei Kindern (Oxymel scillae), ferner als harntreibendes Mittel bei Wassersucht etc. Wirkt drastisch, in grossen Gaben giftig.
Die frische Wurzel, aber nur diese, gilt als ein ausgezeichnetes Gift für Ratten und Mäuse (Scillitin-Latwerge).
Es werden zu diesem Zweck frische Zwiebeln importirt, welche sich in feuchtem Sand eine Zeit lang halten;
die bei uns in Töpfen kultivirte Meerzwiebel soll eine andere Art und gänzlich wirkungslos sein.
Die frische Zwiebel ist dem freien Verkehr überlassen.
Rádices sénegae oder Polýgalae Virginiánae. **
Senegawurzeln.
Polýgala sénega. Polygaléae.
Nordamerika.
Wurzel vielköpfig, hellgelbbraun, 10-15 cm lang, ca. ½ cm dick, wenig verästelt, faserig, gedreht, auf der Innenseite mit vorspringender, kielartiger Kante, nach aussen höckerig, wulstig.
Geruch eigenthümlich süss, Geschmack widerlich, kratzend.
Man unterscheidet im Handel westliche und südliche Rad. senegae.
Die erste Sorte ist stärker, mit weniger Knollen und Fasern versehen, die letztere ist kleiner, zarter und mit vielen Fasern besetzt.
Gilt als beste Sorte.
Bestandtheile. Senegin, dem Saponin ähnlich, ca. 30%, flüchtige Fettsäure, fettes Oel, Gerbstoff.
Anwendung. In der inneren Medizin, meist im Aufguss, als schleimlösendes Mittel.
Rádices súmbuli.
Sumbul- oder Moschuswurzeln.
Súmbulus moschátus.
Umbelliférae. Centralasien.
Die Waare kommt über Russland oder Bombay in den Handel.
Sie bildet Abschnitte einer rübenförmigen, ungemein leichten und porösen Wurzel, gelblich oder bräunlich.
Dem Wurmfrass stark ausgesetzt.
Geruch kräftig, moschusartig, Geschmack aromatisch, bitter.
Bestandtheile. Aetherisches Oel, Sumbulsäure (flüchtig), Harz etc.
Anwendung. Galt eine Zeit lang als nervenerregendes Mittel gegen Cholera etc. Meist aber nur in der Parfümerie, hier und da in der Likörfabrikation gebräuchlich. ¶