Die in Deutschland beliebteste Sorte ist die sog. Honduras S., welche an der östlichen Küste
Centralamerikas gesammelt wird und von Guatemala über New-York und Havanna in den Handel kommt. (Mikroskopisches Merkmal:
Zellen der Kernscheide quadratisch, nach allen Seiten gleichmässig verdickt.) Man unterscheidet zwei Sorten nach der Art
der Verpackung, entweder sind die Wurzelstöcke mit den Stengelresten dabei, dann sind die einzelnen
Wurzelsysteme s. o in Ballen vereinigt, dass die Wurzelstöcke in der Mitte liegen, während die
Nebenwurzeln
rechts und links bogenförmig eingeschlagen sind, oder die Wurzelstöcke sind, wie bei den besseren Sorten,
entfernt, die Wurzeln
zu armdicken Bündeln gelegt, oben und unten eingeschlagen und der ganzen Länge
nach dicht mit einer gleichen Wurzel umwickelt.
Die Länge und Dicke der Bündel variirt sehr.
Farbe der Wurzel gelbbraun, ca. federkieldick, fast stielrund, nicht strohig;
Rindensubstanz mehlig, weissgrau;
Mark rein weiss, mehlig, ziemlich gross und scharf vom Holztheile abgegrenzt.
Genaue Abstammung nicht bekannt, wahrscheinlich von mehreren Arten.
Geschmack etwas kratzend.
Eine der vorigen fast gleiche Sorte kommt unter dem Namen Carracas S. über Laguayra namentlich nach Frankreich in den Handel.
Die Wurzelstöcke sind meist vorhanden, die einzelnen Wurzelsysteme mit einer Wurzel umwunden und dann viele solcher einzelnen Bündel in ca. 50 kg schwere, umschnürte Seronen vereinigt.
Farbe konstant lehmgelb;
Stammpflanze unbekannt.
Lissaboner, Para- oder Maranho S. (mikroskopisches Merkmal: Zellen der Kernscheide radial gestreckt, keilförmig, nach Innen und seitlich verdickt).
Diese hochgeschätzte Sorte kommt aus Brasilien.
Wurzelstöcke meist entfernt;
die Wurzeln
der Länge
nach in 1-1 ½ m lange, armdicke Bündel vereinigt, die unten und oben abgeschnitten, an mehreren Stellen
mit Papier umwickelt und über denselben verschnürt sind.
Mehrere solcher Bündel werden dann mittelst einer gespaltenen Liane zu etwa 30 cm dicken Bünden vereinigt.
Farbe gelbbraun bis braun, zuweilen schwärzlich durch Rauch.
Die Rinde erscheint etwa so dick als das Mark, von blassröthlicher Farbe.
Holz schmal.
[* 1] ^[Abb: Fig. 84. Querschnitt der Honduras Sarsaparille. 3 fach vergr.]
[* 1] ^[Abb: Fig. 85. Querschnitt der Carracas Sarsaparille. 2-3 f. vergr.]
[* 1] ^[Abb: Fig. 86. Querschnitt der Lissaboner Sarsaparille. 3 fach vergr.] ¶
Veracruz, Lima oder Tampico S. von Smilax medica abstammend, wird in grossen 75-150 kg schweren, mit Stricken verschnürten
Ballen über Veracruz exportirt. In der Regel sind die Wurzelstöcke dabei und die Wurzeln
gegen diese hin aufgeschlagen.
Farbe in Folge anhängender Lehmerde heller oder dunkler rehbraun.
Rinde tief längsfurchig, hornartig, der Holzring sehr breit, Mark schmal, mehlig, weiss.
Ordinärste Sorte.
Bestandtheile. Smilacin (ein indifferenter krystallisirbarer Stoff) 1-2 %. Stärkemehl ca. 50%, bitteres, scharfes Harz etc.
Anwendung. Vielfach in der inneren Medizin als blutreinigendes Mittel gegen syphilitische und skrophulöse Krankheiten.
Rádices oder Lignum sassafras.
Sassafrasholz.
Sassafras officinális.
Laurinéae.
Nordamerika.
Verschieden grosse, oft sehr dicke, knorrige, ästige Stücke der Wurzel, stellenweise noch mit der korkigen Rinde bedeckt, blass bis dunkelröthlich braun, nicht sehr schwer, mit sichtbaren Jahresringen und radial gestreift.
Geruch aromatisch, fenchelartig, Geschmack gleichfalls.
Bestandtheile. Aetherisches Oel (schwerer als Wasser) 1-2 %, Sassafraskampher (Sassafrid) etc.
Anwendung. Als blutreinigendes, schweisstreibendes Mittel.
Rádices rect. Búlbi scíllae oder squíllae. **
Meerzwiebeln.
Scilla maritima Urgínea scílla.
Liliacéae.
Küsten des Mittelmeeres.
Die frischen Zwiebeln sind 10 bis 20 cm lang, 10-15 cm dick, birnförmig, bis zu mehreren Pfunden schwer, aussen von trockenen braunrothen Häuten umgeben, nach innen fleischig wie die Speisezwiebel, jedoch nicht von so scharfem Geruch. In den Handel kommt sie zerschnitten, getrocknet, in gelblich weissen, oder röthlichen, hornartig durchscheinenden Stücken, ziemlich geruchlos, von scharfem, bitterem Geschmack.
Man unterscheidet im Handel die röthliche Sorte aus Calabrien und Sicilien, und die weisse aus Griechen-
[* 2] ^[Abb: Fig. 87. Querschnitt der Veracruz Sarsaparille.]
[* 2] ^[Abb: Fig. 88. Urginea (Scilla) maritima. ⅓ nat. Gr.] ¶