Bestandtheile. Bassorinartiges Gummi (in Wasser nur aufquellend) 40-50%, Stärkemehl 15-30%, Zucker etc.
Anwendung. Als Salepschleim 1:100, gegen Durchfall der Kinder, seltener als ernährendes Mittel, ferner in der Technik zum Appretiren feinerer Gewebe.
Rádices saponáriae rúbrae.
Seifenwurzeln.
Saponária officinális.
Caryophyllae. Mitteleuropa, kultivirt in Thüringen und anderen Orten.
Hauptwurzel mehr oder weniger verzweigt, cylindrisch, 20-30 cm lang, bis federkieldick, Rinde rothbraun, fein längsrunzelig, Holz dicht, gelb.
Geruchlos;
Geschmack süsslich, schleimig, hinterher bitter, kratzend.
Bestandtheile. Soponin (amorph, geruchlos, süss, hinterher bitter, kratzend), in Wasser und Weingeist löslich, Fette und Harze gleich der Seife lösend, daher die Anwendung der Wurzel zum Waschen von Wolle und farbigen Stoffen.
Bedeutend minderwerthig sind die
Radices saponáriae Levantici oder Aegyptiaci von Gypsophila struthium, einer Caryophilee Südeuropas und Nordafrikas.
Sie kommt über Triest oder Pest in den Handel.
Wurzeln 30-40 cm lang, 6-10 cm dick, graugelb bis bräunlich, längsrunzelig, meist gedreht, querrissig.
Auf dem Bruch gelblich, radial gestreift.
Bestandtheile wie oben, nur schwächer.
Die ziemlich werthlose ungarische Seifenwurzel kommt meist in fingerdicken, weisslichen Scheiben in den Handel;
sehr leicht und zerklüftet.
Rádices sarsaparíllae. **
Sarsaparillwurzeln.
Smilax officinális, S. médica, S. Sarsaparílla u. A. Smilacéae.
Süd- und Mittelamerika.
Es ist nicht immer bekannt, von welchen der verschiedenen Smilaxarten die betreffende Handelswaare stammt.
Sie unterscheiden sich im Aeussern durch die Farbe, in der Form aber nur, indem manche durch grösseren Stärkemehlgehalt bedingt, mehr rund, andere, bei denen das Stärkemehl in Folge der Behandlung (Räuchern) grösstentheils in Dextrin verwandelt ist, mehr schrumpflig, längsfurchig, strohartig erscheinen.
Für den Handel giebt die Art der Verpackung charakteristische Unterscheidungen ab.
Anatomisch, d. h. durch mikroskopische Untersuchungen des Querschnittes lassen sich die einzelnen Sorten in zwei Gruppen scheiden, jedoch sind das Untersuchungen, die selbst für den Apotheker kaum Werth haben, da die Güte dadurch nicht bestimmt werden kann, für den Drogisten aber vollkommen überflüssig sind, sobald er in Folge der Packung und des ganzen Aeussern unterscheiden kann, welche der Hauptsorten er vor sich hat. ¶
Die in Deutschland beliebteste Sorte ist die sog. Honduras S., welche an der östlichen Küste Centralamerikas gesammelt wird und von Guatemala über New-York und Havanna in den Handel kommt. (Mikroskopisches Merkmal: Zellen der Kernscheide quadratisch, nach allen Seiten gleichmässig verdickt.) Man unterscheidet zwei Sorten nach der Art der Verpackung, entweder sind die Wurzelstöcke mit den Stengelresten dabei, dann sind die einzelnen Wurzelsysteme s. o in Ballen vereinigt, dass die Wurzelstöcke in der Mitte liegen, während die Nebenwurzeln rechts und links bogenförmig eingeschlagen sind, oder die Wurzelstöcke sind, wie bei den besseren Sorten, entfernt, die Wurzeln zu armdicken Bündeln gelegt, oben und unten eingeschlagen und der ganzen Länge nach dicht mit einer gleichen Wurzel umwickelt.
Die Länge und Dicke der Bündel variirt sehr.
Farbe der Wurzel gelbbraun, ca. federkieldick, fast stielrund, nicht strohig;
Rindensubstanz mehlig, weissgrau;
Mark rein weiss, mehlig, ziemlich gross und scharf vom Holztheile abgegrenzt.
Genaue Abstammung nicht bekannt, wahrscheinlich von mehreren Arten.
Geschmack etwas kratzend.
Eine der vorigen fast gleiche Sorte kommt unter dem Namen Carracas S. über Laguayra namentlich nach Frankreich in den Handel.
Die Wurzelstöcke sind meist vorhanden, die einzelnen Wurzelsysteme mit einer Wurzel umwunden und dann viele solcher einzelnen Bündel in ca. 50 kg schwere, umschnürte Seronen vereinigt.
Farbe konstant lehmgelb;
Stammpflanze unbekannt.
Lissaboner, Para- oder Maranho S. (mikroskopisches Merkmal: Zellen der Kernscheide radial gestreckt, keilförmig, nach Innen und seitlich verdickt).
Diese hochgeschätzte Sorte kommt aus Brasilien.
Wurzelstöcke meist entfernt;
die Wurzeln der Länge nach in 1-1 ½ m lange, armdicke Bündel vereinigt, die unten und oben abgeschnitten, an mehreren Stellen mit Papier umwickelt und über denselben verschnürt sind.
Mehrere solcher Bündel werden dann mittelst einer gespaltenen Liane zu etwa 30 cm dicken Bünden vereinigt.
Farbe gelbbraun bis braun, zuweilen schwärzlich durch Rauch.
Die Rinde erscheint etwa so dick als das Mark, von blassröthlicher Farbe.
Holz schmal.
[* 2] ^[Abb: Fig. 84. Querschnitt der Honduras Sarsaparille. 3 fach vergr.]
[* 2] ^[Abb: Fig. 85. Querschnitt der Carracas Sarsaparille. 2-3 f. vergr.]
[* 2] ^[Abb: Fig. 86. Querschnitt der Lissaboner Sarsaparille. 3 fach vergr.] ¶