Konserven werden die reifsten und größten, somit säurereichsten Früchte ausgesucht, gereinigt und zu dicker Extraktkonsistenz
eingedampft. Hierbei wird die Gärung der Früchte vermieden, sie behalten einen größeren Gehalt an organischen Säuren
und ihren ganzen Wohlgeschmack. Unter dem Namen Tamar indien kommt von Paris aus ebenfalls ein Tamarindenpräparat in den
Handel, das wesentlich teuerer ist als die T. und Tamarindenkonserven und Beimischungen von drastischen
Abführmitteln enthält, die auf Magen und Darm bei nachhaltigem Gebrauche ungünstig wirken. - Zoll: Tamarindenkonserven
und mit
Zucker versetzte Präparate gem. Tarif Nr. 25 p 1. Zu vergl.
S. 574.
Während wir die zu Wandbekleidungen u. s. w. verwendeten
T. unter dem Stichwort „Papiertapeten“ besprachen, erwähnen wir hier, daß man die allgemein bekannten, zum Belegen
der Fußböden dienenden T. ihrer Fabrikationsart nach in einfache, doppelte und samtartige Gewebe unterscheidet. Die einfachen
werden von Ziegenhaar und
Leinengarn im bayerischen Hochlande und in Tirol (besonders in der Gegend von Brixen
und Innsbruck) fabriziert und kommen in verschiedenen Sorten unter dem Namen „Tiroler T.“ in den Handel. Zu den einfachen
T.n gehören auch die gewöhnlichen englischen und niederländischen T., die meist ohne eigentlichen Webestuhl verfertigt
werden und billige Handelssorten abgeben. Zu den doppelten T.n gehören die T. mit wollener oder baumwollener
Kette und starkem wollenen Schuß, welche das Muster entweder auf beiden Seiten gleich oder in den umgekehrten Schattierungen
aufweisen.
Die samtartigen T. sind die teuersten; sie haben entweder aufgeschnittene wollene Poile mit Einschlag von
Leinengarn und heißen
dann Velours- oder
Plüsch-Teppiche, auch Axminster-, Tournay- u. s. w. T., oder sie zeigen unaufgeschnittenen
Flor, welcher kleine geschlossene Noppen bildet, und heißen dann Brüsseler T. In Deutschland sind Berlin, Dresden,
Würzen, Zittau, Nürnberg, Hanau, Frankfurt a. M., Glauchau u. s. w.
bekannte Fabrikationsorte für T. Seit wenigen Jahren werden in Ölsnitz i. Vogtlande sehr beliebte
Plüsch-Teppiche, sogen. Axminster-Teppiche gefertigt.
Ölsnitz ist außer einer kleineren Fabrik in den Rheinlanden der einzige
Platz in Deutschland, der diese
T. „echt“ liefert. Dieselben werden aus feinen Kammgarnwollen und mit Leinen- und Juterückseite hergestellt. Die
Wolle
zum
Plüsch wird echt im Faden gefärbt. Die Bindung derselben ist doppelt und außerordentlich fest, wodurch eine große
Haltbarkeit erzielt wird. Diese T. sind sehr weich und zum Warmhalten der Fußböden recht geeignet.
Die Größe ist ganz verschieden, von der kleinsten Bettvorlage bis zum 2,70 m breiten Sophateppich. Größere Breiten werden
aus Rollenwaren zusammengesetzt und der Quadratmeter je nach Qualität und Größe mit 9-14 Mk. berechnet.
-
Der eine Zeitlang durch billigere französische, englische und belgische Ware vom Weltmarkte verdrängte
Umsatz der persischen und levantinischen Erzeugnisse hebt sich wieder bedeutend. Am gesuchtesten ist die immer spärlicher
werdende alte Ware, welche sich sowohl durch Schönheit und Harmonie der Farben, als auch in Bezug auf Muster und Qualität
vor den Produkten der modernen Teppichindustrie hervorthut.
Die Nachfrage nach türkischen T.n ist neuerer Zeit derart gestiegen, daß, um ihr zu genügen, ungeübte
Arbeiter herangezogen werden mußten, wodurch die Güte der Ware litt. Unter den hauptsächlich von Konstantinopel aus in
den Handel kommenden T.n sind in erster Linie die in Ushak, Giördes und Coula fabrizierten Smyrna-Teppiche zu nennen, ferner die,
Daghistan genannten länglichen Vorlegeteppiche, welche hauptsächlich nach Frankreich, Deutschland und Österreich exportiert
werden. Sie kommen unter den Namen
Karabagh (größtenteils über Tiflis, etwa 40000 Stück jährlich) und
Schirwan aus Persien.
Schließlich erwähnen wir die
Feraghan genannten persischen T., welche meistens nach England exportiert werden, und die
Kilims
und
Chigims, die namentlich zu Portieren verwendet werden. - Zoll: T. aus Ziegenhaaren und
Leinengarn gem.
Tarif Nr. 41
c 3. Fußteppiche aus
Wolle und Leinen oder
Jute gewebt Nr. 41 d 4. Feinere T. für Portieren etc.
Nr. 41 d 5 und 6.
eine von Schenk in Heidelberg erfundene Komposition zum Ersatz des zu chirurgischen
Zwecken bisher verwendeten gebrannten
Gipses.
Die Tripolithverbände sind leichter als die aus
Gips, erhärten schneller, bleiben
dann aber - was ein großer Vorzug ist - etwas elastisch und sind leichter abzunehmen.
Das T. ist billiger als
Gips und wird
bereits in einigen hervorragenderen Kliniken in größerem Umfange angewendet, so daß es im Handel bald
den gebrannten
Gips verdrängen dürfte. - Zollfrei.
Die französische Produktion kann seit den furchtbaren und immer mehr um sich greifenden Verheerungen der Reblaus
nur durch erhöhte Einfuhr fremder
Weine, die zum Verschneiden der einheimischen Sorten verwendet werden,
dem Bedarfe genügen. In welchem Umfange diese Einfuhr heutzutage stattfindet, erhellt daraus, daß im Jahre 1873 die
Ausfuhr 263336000 Frcs. und die Einfuhr 24705000 Frcs. betrug, während im Jahre 1882 die Ausfuhr auf 234374000
Frcs. gefallen und die Einfuhr auf 305599000 Frcs. gestiegen war. Noch im Jahre 1879 betrug die
Einfuhr 92244000 Frcs., stieg aber bereits im folgenden Jahre auf 281154000 und 1881 auf 305599000 Frcs. Doch ist
trotz dieser großen Einfuhr fremder
Weine die Produktion Frankreichs an hochfeinen und edlen einheimischen Sorten, die rein
in den Handel gelangen, immer
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mehr
noch sehr bedeutend. Von fremden Weinen versuchte man zuerst die spanischen einzuführen, deren dunkele roten Sorten, gemischt
mit den französischen, gute Tischweine lieferten. Doch konnte Spanien bald der Nachfrage und dem Bedarfe nicht mehr genügen
und man mußte sich nach anderen Bezugsländern umsehen. Mitte der siebziger Jahre begann dann der Import
ungarischer und dalmatinischer (über Spalato) Weine, welche bald, mit französischen Sorten verschnitten, den einzigen Ersatz
der berühmten Gironde-Marken lieferten. In neuester Zeit werden, da Ungarn ebenfalls nicht mehr genug Weine liefern kann,
italienische Weine in großen Mengen
nach Frankreich geführt, und diese Weine liefern, ebenfalls zum Verschneiden benutzt,
einen milden schönen dunklen Rotwein. Interessant ist die Transportart dieser fremden Weine insofern,
als sie in eigens zu diesem Zwecke konstruierten Waggon-Reservoirs übergeführt werden. Letztere sind durch starke Isolierwände
gegen den Einfluß des Temperaturwechsels geschützt und bergen in ihrem Innern ein großes eisernes verzinntes Faß von
ca, 10000 l Inhalt. - Zoll s. S. 618.