Licata, Terranova und Catania gewinnt immer größere Ausdehnung. Während im Jahre 1853 nur 102 Mill, kg exportiert wurden,
war der Export in
1877 bereits auf
231,7
Mill. kg
1878 " "
244,7
" "
1879 " "
272,6
" "
1880 " "
285,1
" "
gestiegen. Selbst der Hafen von Messina, der seiner Lage wegen, ebenso wie der Hafen von Palermo, verhältnismäßig
geringe Ausfuhr von S. aufweist, zeigt eine Steigerung des Exportes, der im Jahre 1880 289290 kg und 1881 922127 kg
aufwies. Unter den Abnehmern sizilianischen
Schwefels steht in erster Linie Nord- und Südamerika mit 7,7 Mill.
kg in 1879 und 5,5 Mill. kg in 1880; dann folgen:
1879
1880
Frankreich mit
2400000 kg und
5500000 kg
England
1100000 " "
1800000 "
Spanien und Portugal
887700 " "
330062 "
Rußland
774288 " "
646116 "
Niederlande
332543 " "
60000 "
- (1881 Jan. bis Oktbr. 604673 kg)
Deutschland mit
5000 kg und
8000 kg
- (1881 Jan. bis Oktbr. 16250 kg)
Österreich-Ungarn mit
2520 kg und
5000 kg.
Ganz Italien führte im Jahre 1880 287151 t S. im Gesamtwerte von 33,6 Mill. Lire aus, und auch bei dieserAusfuhr
ist eine stetige Steigerung zu beobachten: Es wurden ausgeführt
werden in deutsche und französische Spiele geschieden, erstere haben 36 Blätter, von denen beim Spielen
indessen gewöhnlich nur 32 gebraucht werden, letztere haben 52 Blätter. Beide unterscheiden sich sowohl in Zeichnung wie
Benennung der vier „Farben“ und der Bilder in allgemein bekannter Weise. Bei den französischen S. nennt man außerdem
ein Spiel von 32 Blättern Piquetkarten (Skatkarten), eines von 40 Blättern L'Hombrekarten und eines von 52 Blättern Whistkarten.
Die Preise richten sich nach den einzelnen Sorten und bei diesen wieder nach der Zeichnung und der Feinheit der einzelnen
Blätter. Gute S. müssen glatt, dünn, dabei doch fest und elastisch sein und feste Ecken und Kanten
haben, die sich weder abstoßen noch aufblättern. S. werden in besonderen Kartenfabriken hergestellt, deren es in Deutschland
in
den verschiedensten Städten gibt; am bekanntesten ist Stralsund. Frankreich treibt ausgedehnte Spielkartenfabrikation
und führt S. in großen Mengen, namentlich nach Amerika, aus.
Deutschland versorgt Rußland fast ausschließlich, England besitzt keine nennenswerte Ausfuhr.
Der Verkauf der S. erfolgt in Groß und Dutzend. In Deutschland sind, wie fast in allen übrigen Ländern, S. einer Stempelabgabe
unterworfen, die nach dem Gesetz vom 0,30 Mk. für jedes Spiel von 36 oder weniger Blättern
und 0,50 Mk. für jedes andere Spiel beträgt und in die Reichskasse fließt,
so daß die früheren Landesstempelabgaben in Fortfall gekommen sind.
Ausgenommen von der Stempelabgabe sind die unter amtlicher Kontrolle ins Ausland versendeten S., sowie die zum Gebrauche
als
Oblaten eingerichteten und die Kinderspielkarten, deren einzelne Blätter nicht höher als 35 mm und nicht
breiter als 27 mm sind. Der Fabrikationsbetrieb ist nach dem obengenannten Gesetz folgenden Bestimmungen unterworfen: Wer
S. anfertigen will, hat der Zolldirektivbehörde, in deren Bezirk die Anfertigung stattfinden soll, eine Beschreibung und
Zeichnung der Fabrikräume in zwei Exemplaren einzureichen, welche die ganze Anlage und alle einzelnen Gebäude - wenn auch
nicht alle Räume zur Kartenfabrikation bestimmt sind - umfassen muß.
Die Räume, in denen die Fabrikation betrieben werden soll, müssen, soweit es möglich, unter Angabe des Fabrikationsteiles,
für welchen jeder einzelne Raum bestimmt sein soll, besonders vermerkt sein. Die Fabrikanlage und die einzelnen Räume derselben
müssen derart beschaffen sein, daß die steuerlichen Revisionen dem Zwecke entsprechend, ohne Schwierigkeit
ausgeführt werden können. Von dem Beginne des Betriebes ist der Steuerbehörde spätestens an dem vorhergehenden Tage Mitteilung
zu machen.
Der Einzelverkauf von S. in Mengen von weniger als 10 Spielen ist den Fabrikanten nur in einem besonderen, von den Fabrikräumen
völlig getrennten Lokale gestattet. In Deutschland gab es im Jahre 1880 66 Spielkartenfabriken (19 in
Bayern, 16 in Sachsen, 14 in Preußen, 5 in den thüringischen Staaten, je 3 in Hessen und Oldenburg, je 2 in Württemberg
und Mecklenburg, je 1 in Baden und Anhalt), von denen 4,3 Mill. Spiele in den Verkehr gebracht wurden
(921289 davon gingen ins Ausland); eingeführt wurden dagegen circa 27000 Spiele. Drei Vierteile der fabrizierten Spiele
bestanden aus 36 oder weniger Blättern, der Rest aus solchen von mehr als 36. - Zoll s. Tarif Nr. 32.
Das Gebiet der S. ist ein sehr weites und umfaßt nicht nur die hölzernen Spielsachen
(vergl.
Holzwaren), sondern auch alle jene fabrikmäßig hergestellten Artikel des Kunsthandwerkes, welche der Unterhaltung
und dem Spiele gewidmet sind, und so reich die Verschiedenheit der tausenderlei Sachen und Sächelchen ist, so reich ist
die Anzahl der Materialien, aus denen der Tändelkram hergestellt wird; wir finden neben dem
Holz, als
dem am meisten benutzten Rohstoffe,
Elfenbein,
Knochen,
Horn,
Kautschuk,
Guttapercha,
Papier-maché,
Eisen,
¶
mehr
Zinn, Blei, Leder, Wachs, Thon, Porzellan, Bronze, Glas, Traganth, Blech, Neusilber und wie weiter die unzähligen Stoffe heißen,
die man zu S. verarbeitet. In Deutschland, das mit seinen vorzüglichen, beliebtesten und dabei billigsten S. den Weltmarkt
beherrscht, stehen von alters her Nürnberg und Fürth in erster Reihe. Von hier kommen ebenso elegante
S., die mit den feinsten Pariser dreist konkurrieren können, wie einfache und billige Sachen. Namentlich sind es die feineren
Blechspielwaren, wie Lokomotiven und ganze Eisenbahnzüge, Zinnsoldaten in allen Formen und Arten, ferner blecherne Enten,
Fische u. s. w. mit Magnetstäben, Puppenstubenmöbel u. s. w.
u. s. w. Bei allen diesen Sachen ist die genaue Zeichnung und höchst
saubere, naturgetreue Ausführung bemerkenswert.
Fürth fertigt ganz besonders beliebte Kindermusikinstrumente, wie Blechtrompeten etc. Die sächsische
Spielwarenindustrie, die namentlich in Leipzig, Waldkirchen, Olbernhau, Grünhänichen blüht, ist bekannt durch frisierte
Puppen in guter Qualität, Zeugpuppen, Puppenköpfe, Theater, Kaufläden, Küchen, Pferdeställe, Puppenstuben u. s. w.
Über die württembergische, bayerische, österreichische, thüringische u. s. w.
Spielwarenindustrie wolle man das im Artikel „Holzwaren“ Angeführte nachlesen. Die berühmten Pariser Spielwaren tragen
den Stempel des Luxus, die einzelnen Sachen sind zwar sehr gut und geschmackvoll, aber auch sehr teuer und besitzen nicht
mehr den Charakter des Spielzeuges für Kinder, man muß sie mehr den feineren Kurzwaren und der Tabletterie
(s. d.) zuzählen. - Zoll: Spielwaren aus ungefärbtem, bloß gehobeltem oder
geschnitztem Holz, grobe, s. Tarif Nr. 13 f, andere aus Holz Nr. 13 g, aus Blei Nr. 3 d, aus Zink Nr. 42 d, aus Zinn Nr. 43 d,
aus Eisen Nr. 6 e 3 α oder β, von Kupfer oder nicht verniertem Messing Nr. 19 d 2, von verniertem Messing,
Aluminium, Nickel, Alfenide, Bronze u. dergl. Legierungen Nr. 19 d 3, von Elfenbein, Jet, Lava, Perlmutter, Schildpatt u. dergl.
sub Nr. 20 b 1 des Tarifs genannten Waren, nach dieser Nummer. Mit Zeugstoff angekleidete
Puppen Nr. 20
c 3. Kindermusikinstrumente Nr. 15 a 1.