die dritte, aus
Steinkohlen gewonnene riecht nach
Bittermandelöl. Das gegen die Lungenschwindsucht eine Zeitlang als vorzügliches
Heilmittel empfohlene benzoësaure Natron sieht in erster Qualität weiß aus und riecht angenehm, die zweite, weißgelbliche
Qualität behält trotz ihres doppelkohlensauren Natrons noch einen schwachen Harngeruch und die dritte, auffallend gelbliche
riecht stark nach
Bittermandelöl. - Zollfrei.
Hauptfundorte sind in Ostpreußen das Bergwerk Palmnicken und die Dampfbaggerei bei Schwarzort, von denen
ersteres (im Samlande) im Jahre 1880 1550 Ztr., letzteres (auf der kurischen
Nehrung) 1100 Ztr. gewann, während weitere 280 Ztr. durch Schöpfen
mit Netzen, durch Stechen und Auflesen gewonnen wurden. Außer nach Konstantinopel und Paris gehen, namentlich von Danzig
aus, ansehnliche Mengen B. nach Wien, wo die Bernsteinindustrie Hand in Hand mit der Verarbeitung von
Meerschaum in großer Blüte steht, so wurden im Jahre 1882 721 Meterzentner B. in Wien eingeführt (gegen 712 in 1881 und 550 in
1877). - Zoll s. Bernstein, S. 48.
ein bekanntes Werkzeug zum Kehren und Abfegen in verschiedener
Form und Größe;
in manchen seiner Sorten dem Baue nach mit den
Bürsten übereinstimmend, nur mit längern
Borsten versehen,
so z. B. Stubenkehrbesen, Möbelbesen u. dgl.
Die einfachsten B. sind die Rutenbesen zum Straßenkehren;
sie werden aus zusammengebundenen
Weiden- oder Birkenzweigen gefertigt
und mit Holzstiel versehen, sind aber wenig haltbar.
Sehr bewährt haben sich dagegen die Piassavabesen
(s.
Piassava). - B. aus Reisig sind zollfrei; Piassavabesen werden gem. Tarif im Anhang Nr. 4 a 1 oder 2 verzollt.
ein mit kleinen Steinen vermischter
Zement (vergl. d.), der vorzugsweise zu Wasserbauten, dann aber auch zu
Straßenpflasterungen u. s. w. Verwendung findet. - Zollfrei.
heißt im holländischen Handel das „weibliche“ spanische
Rohr (s. d., S. 463), das in 1,8-2,4 m langen,
einmal gebogenen Bündeln von 100 Stück in den Handel kommt;
das „männliche“ heißt
Handrotting. - Zoll: S.
S. 463.
(frz. brosses, vergettes, engl. brushes). Von
diesen bekannten Gebrauchsgegenständen, den Erzeugnissen der Bürstenbinder, hat man viele verschiedene Sorten, die je nach
dem Zwecke, zu dem sie dienen sollen, nach Form und Material sich unterscheiden. Das Hauptmaterial zur
Herstellung von Bürsten sind die Schweinsborsten von dem Rücken des Schweines (vgl.
Borsten); dieselben werden nach sorgfältiger
Reinigung und Sortierung entweder an der Sonne oder durch
schweflige Säure gebleicht, damit sie weiß werden, oder auch verschiedene
meist schwarz, seltener rot oder gelb gefärbt.
Nächst den Rückenborsten, welche durch ihre Länge und Steifheit neben großer Elastizität sich auszeichnen und gewöhnlich
zu Kleiderbürsten verarbeitet werden, verwendet man auch
Borsten von andern Körperteilen des Schweines, die jedoch weicher
sind und zu den milden Samtbürsten benutzt werden; zu diesem Zwecke benutzt man auch die
Borsten junger
Schweine und Ziegenhaare. Pferdehaare verwendet man zu Glanzbürsten und Zahnbürsten. Von Pflanzenfasern finden in der Bürstenfabrikation
hauptsächlich die Piassavafaser (s. d.) und die Kokosnußfaser Verwendung.
Endlich hat man auch Metallbürsten oder Drahtbürsten aus
Draht von
Eisen, Stahl,
Messing oder
Kupfer für verschiedene gewerbliche
Zwecke; feine Stahlbürsten werden sogar jetzt als Haarbürsten benutzt. Hinsichtlich ihrer Benutzung
unterscheidet man folgende Arten von B.: Kleiderbürsten;
dieselben werden in großer Mannigfaltigkeit gefertigt, von den
einfachsten und billigsten bis zu den feinsten Sorten, mit oft sehr geschmackvoll eingelegter Arbeit, wozu
Perlmutter,
Elfenbein,
feine
Hölzer u. dgl. verwendet werden.
Zur Fassung der
Borsten bei den ordinären Sorten dienen gewöhnliche
harte
Hölzer, wie z. B. Buche oder Eiche, in ihrer natürlichen Färbung; in der Regel wird
jedoch, damit man die Einziehdrähte nicht sieht, auf der Oberseite eine Deckplatte befestigt, die aus mehr oder weniger
feinem
Holz gefertigt, lackiert, poliert oder mit Furnür belegt wird. Die Borstenbündel einer guten
Kleiderbürste müssen dicht stehen, beim Niederdrücken oder Umbiegen, wenn man sie frei läßt, sofort wieder in ihre frühere
Lage zurückkehren und dürfen weder zu hart, noch zu weich sein; nur die bereits
¶
mehr
erwähnten Samtbürsten machen hiervon eine Ausnahme, sie müssen sehr weich sein. Die Haarbürsten sind meistens mit Handgriff
versehen und besitzen eine der Wölbung des Kopfes entsprechende gekrümmte Form, obschon auch viele so verfertigt sind,
daß die Borstenoberfläche in der Mitte etwas stärker hervortritt, als nach dem Rande hin; die Borsten
dürfen nicht zu weich sein, indem sie sonst nicht in das Haar eingreifen, sondern sich nur umbiegen. Dasselbe gilt von den
Haut- und Nagelbürsten. Die Zahnbürsten müssen mit besonderer Sorgfalt angefertigt werden und dürfen nicht zu hart sein;
die Fassung geschieht in Knochen oder Elfenbein, nicht selten mit zierlich geschnitztem Griff.
Scheuerbürsten und Schuhbürsten sind hart und kurzborstig. Kratzbürsten von Metalldraht werden teils zum Reinigen von
Feilen, teils zum Abreiben von Metallen und beim Bronzieren benutzt. - Zoll: Scheuer-, Schuh- und ähnliche grobe B. aus
Wurzeln oder sonstigen vegetabilischen Fasern s. Tarif im Anh. Nr. 4 a
1;
B. aus Borsten und animalischen Surrogaten derselben, grobe, s. Tarif Nr. 4 a
2;
feine, z. B. Zahnbürsten, Kleiderbürsten in Verbindung mit poliertem Holz etc., s. Tarif Nr. 4 b;
Metallbürsten aus Eisendraht Nr. 6 e 2 γ, aus Kupfer- oder Messingdraht Nr. 19 d 2.