mehrere Zinnpräparate unentbehrlich für die Färberei und werden fabrikmäßig dargestellt. Sie dienen außer dem genannten
Zwecke häufig zugleich zum Nüancieren der Farben. Es sind dies namentlich Zinnsalz (Einfach-Chlorzinn, Zinnchlorür), erhalten
durch Auflösen des Z. in heißer
Salzsäure bis zur Sättigung, und Zweifach-Chlorzinn (Zinnchlorid) durch Eintragen von
Z. in
Königswasser. Für Fälle, wo die Zinnpräparate nicht sauer sein dürfen, hat man das
Pinksalz
(s. d.) und das Zinnoxydnatron oder zinnsaure Natron (Sodastannat), eine Verbindung
des Oxyds mit Ätznatron. Da das erstere hier dem Natron gegenüber an Stelle einer Säure steht, so nennt man es auch Zinnsäure.
- Zoll: Zinnerz, rohes Z., auch mit
Blei, Spießglanz oder
Zink legiert, altes Bruchzinn und Zinnpräparate
zollfrei. Zinnplatten, sowie Zinnwaren s. Tarif Nr. 43 b, c,
d.
Legierungen von Z. mit andern als den vorstehend genannten unedlen Metallen gehören der Tarifnummer 19 an.
(Hyacinth), ein Mineral, das aus kieselsaurer Zirkonerde und einer kleinen MengeEisenoxyd
besteht und an ziemlich zahlreichen Fundorten vorkommt, so in Böhmen, Norwegen, Frankreich, Rheinland (im
Basalt), aber immer
nur in kleiner Menge und nur an wenigen Lokalitäten von der Beschaffenheit, daß es als
Edelstein gelten kann. Die Hauptfarbe
solcher Z. ist tief- oder gelbrot; außerdem gibt es wasserhelle, die durch ihre lichtbrechende Kraft
den
Diamanten einigermaßen nahe kommen.
Die gelbroten heißen speziell Hyacinthe. Andre Farben, wie olivengrün, grau, braun und braungelb, sind gewöhnlich nicht
lebhaft. Ceylon liefert die schönsten roten und farblosen Steine, auch die Präsidentschaft Madras in Ostindien; sie liegen
an beiden Örtlichkeiten lose im Sande. Schöne gelbrote Steine finden sich im Ilmengebirge (Ural) in
Rußland und auch von Australien werden dergleichen Steine gebracht. Schöne große Exemplare von roten und farblosen Steinen
haben immer einen ansehnlichen Wert; man benutzt die erstem zu Ringsteinen, die andern mehr zu Einfassungen und Garnierung.
- Die weiße Zirkonerde (das Oxyd des Metalls Zirkonium) kann aus dem Gestein isoliert werden, kommt
jedoch für gewöhnlich im Handel nicht vor. Sie ist ein Stoff von absoluter Unschmelzbarkeit und Unveränderlichkeit in
der Hitze und ist mit
Thon zu kleinen Cylindern geformt und gebrannt, statt des
Kalks als Leuchtkörper bei der Hydrooxygengasbeleuchtung
empfohlen worden. - Zoll s.
Edelsteine.
(Cedrat,Succade, confectio carnis citri), heißt die in längliche Stücke geteilte, sehr dicke und schwammige,
in Zuckersirup eingekochte und zu feinen Bäckereien gebrauchte Schale einer großen
Zitrone, der Frucht von Citrus medica
macrocarpa. Die abgenommene und zerschnittene Schale wird in der Regel erst einige Zeit in Salzwasser gelegt, dann gebrüht
und mit dem
Zucker gekocht und in Fässer eingelegt. In dieser Form heißt die Ware auch Sukkade. Ein andrer Teil derselben
wird nach dem Aufkochen mit
Zucker an der Luft getrocknet und nicht eingelegt; diese
bildet dann ein trockneres Z. Die Ware
wird am besten in Genua und Livorno erzeugt. - Zoll gem. Tarif im Anh. Nr. 25 p 1.
(Citronellöl, ostindisches Melissenöl, oleum Citronellae), ein stark melissenartig riechendes, aus
Ceylon und Ostindien kommendes, ätherisches
Öl, durch wässerige Destillation aus dem Zitronengras oder Kameelheu (Andropogon
Schoenanthus) gewonnen, sowohl von der wild wachsenden als der für diesen Zweck kultivierten Pflanze.
Das
Öl dient besonders zum Parfümieren von
Seifen.
Man versendet es von dort in Porterbierflaschen, je 36 in eine Kiste zwischen
Reisspelzen verpackt.
(lat. fructus Citri; frz. Citrons; engl.
Lemons). Dieses bekannte Produkt wärmerer Klimate heißt bei den Italienern eigentlich Limone, woraus
die Benennung Limonade sich erklärt, während eine nicht in den Handel kommende süße Abart den Namen Limette führt. Der
Zitronenbaum soll aus Medien stammen, daher die Linné'sche Benennung Citrus medica. Er wird im ganzen Süden, in Portugal,
Spanien, Italien, den griechischen Inseln und Nordafrika, in Frankreich (hier nur an wenigen Punkten)
kultiviert und es haben sich mancherlei Spielarten desselben gebildet.
Auch auf den westindischen Inseln ist die Zitronenzucht eingebürgert; es kommen zwar von dort keine Früchte, wohl aber
viel des sauren Saftes nach Europa. Zu uns kommen die meisten Z. aus Italien, von Nizza, Genua, Mentone,
Messina und vom Gardasee. Die Früchte werden dort meist von Handelsgesellschaften auf dem Baume gekauft und in Mengen ausgeführt.
Die spanischen und portugiesischen Früchte gehen hauptsächlich nach England, und das Produkt der griechischen Inseln geht
nach den östlichen Ländern oder wird auf
Öl und Säure verarbeitet.
Die südasiatischen Länder,
China u. a., kultivieren den Baum gleichfalls massenhaft. Da die Zitronenbäume wie alle
ihre Verwandten immer Blüten und Früchte haben, so werden auch mehrmals im Jahre Ernten und Schnitte gemacht. Der erste
Schnitt, welcher über die Monate Oktober bis Ende Dezember und noch weiter sich ausdehnt, gibt die besten
Früchte; dann folgt der zweite Schnitt, März, April, Mai, und der dritte vom Juni bis Ende September, welcher die am wenigsten
geschätzten Herbstzitronen liefert.
Alle zum Versenden bestimmten Früchte werden der bessern Haltbarkeit wegen vor der Reife abgenommen und um so unreifer,
je weiter sie verschickt werden sollen. Zur Versendung werden sie, meistens einzeln in
Papier gewickelt,
in Kisten regelmäßig eingeschichtet, und zwar halten die Kisten 4-700 Stück, je nach den Bestimmungsländern und so, daß
an die weitesten Bestimmungsorte die Kisten mit den geringsten Anzahlen gehen. Für den Winterversandt in kältere Gegenden
werden je eine Anzahl Kisten wieder in ein großes Faß gepackt und mit warmhaltendem Material umstopft.
Die Z. bedürfen einer Aufbewahrung in trocknen kühlen Kellern und fleißiges Nachsehen, um alle angegangenen
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mehr
und fleckig gewordenen Stücke zu entfernen und das zwischenliegende Papier nötigenfalls zu erneuern. Recht dünnschalige
Früchte sind am meisten geschätzt. Marinierte, d. h. in Salzwasser eingemachte Z. werden
aus verschiednen Gegenden Italiens ebenfalls in den Handel gebracht. Die Verbrauchsweisen der Z. in der Küche, Konditorei,
zu Limonade, Punsch etc. sind bekannt. Es werden dabei entweder alle schmeckenden
Bestandteile der Frucht (Öl, Säure, Bitterstoff) zugleich in Anspruch genommen, oder es kommen Schale und Fleisch, also Öl
und Säure, getrennt zur Anwendung. Zu einem beträchtlichen Anteil wird diese Trennung schon in den Erzeugungsländern vorgenommen
und es gehen daraus als besondere Handelsartikel hervor: Zitronensaft, bezüglich Zitronensäure, und getrocknete
Zitronenschalen (Cortex citri). Da das Öl bekanntlich nur in den Drüsen der gelben Schale, der saure Saft in dem Fleische
sich befindet, so werden beide Teile getrennt, indem man entweder die Schale bandförmig abschält oder die Frucht vierteilt
und das Fleisch wegnimmt. Die Schalen werden nun entweder zur Ölgewinnung verwendet, wonach sie natürlich
keinen Wert mehr haben, oder sie werden getrocknet und so in den Handel gebracht. Die Schalen von Viertelschnitten werden
den bandförmigen vorgezogen. In den Apotheken werden die Schalen zum Teil noch verfeinert, indem man sie in Wasser einweicht
und dann das noch ansitzende Fleisch abschabt. - Zoll: Frische, auch mit Meer- oder Salzwasser übergossen,
Nr. 25 h 1;
bloß in Salz gepökelt, desgl. zerschnitten oder geschält mit Meer- oder Salzwasser übergossen,
Nr. 25 h 3;