es scheint aber, als wenn es sich doch nicht überall bewährt habe, denn die Nachfrage hat nachgelassen. Man erhält dieses
Salz, wenn man eine Lösung von Ätzkali in
Alkohol mit
Schwefelkohlenstoff mischt; hierbei scheiden sich reichliche Mengen
farbloser, seideglänzender Kristallnadeln aus, die man durch Waschen mit
Äther reinigt und trocknet.
Dieses Präparat hat einen sehr unangenehmen Geruch, färbt die Haut gelb, löst sich in Wasser und gibt mit Kupfersalzlösungen
einen starken, intensiv gelben Niederschlag. 100 kg xanthogensaures Kali werden mit 120 Mk. berechnet.
Wendet man bei der oben beschriebenen Bereitungsweise anstatt gewöhnlichem
Alkohol den
Amylalkohol an, so erhält man das
amylxanthonsaure
Kali, gelbe, ebenfalls sehr übelriechende Kristalle. - Zollfrei.
ein dem Benzol und
Toluol ähnlicher Kohlenwassersoff ^[richtig: Kohlenwasserstoff]
von aromatischem Geruch, ölig, stark lichtbrechend;
es ist ein Bestandteil des Holzteers und des Steinkohlenteers und kann
aus letzterem durch fraktionierte Destillation abgeschieden werden, indem man den zwischen 128 und 130°
C. siedenden Anteil gesondert auffängt.
Vor einigen Jahren wurde das X. als Mittel gegen die Pockenkrankheit empfohlen und
war daher im Droguenhandel gefragt;
es scheint aber wieder in Vergessenheit gekommen zu sein. - Zollfrei.
(Orchideenöl, oleum unonae odoratissimae), ein feines und teures Modeparfüm von lieblichem
eigenartigem Wohlgeruch nach Hyacinthen;
es wird auf der Insel Manila aus einer Orchideenart destilliert und ist farblos,
etwas dicklich, riecht unverdünnt durchdringend stark und entwickelt sein schönes Aroma erst bei starker Verdünnung mit
Weingeist.
Man notiert in Leipzig das
Öl mit 550-600 Mk. pro kg. -
Der Ysop (Hyssopus officinalis) ist ein halbstrauchartiges, zu den Lippenblütlern (Labiaten) gehöriges
Gewächs mit 6-9 dm hohen viereckigen Stengeln, ansitzenden gegenständigen, lanzettlichen Blättern und tiefblauen, seltner
roten oder weißen Blüten in langen einseitswendigen Ähren. Das
Kraut hat einen gewürzhaften, kampferähnlichen Geruch
und schmeckt scharf und bitter. Die Pflanze wächst auf trocknen Hügeln im südlichen Europa, in Österreich,
kommt zuweilen auch weiter nördlich als verwildert auf Dorfmauern und ähnlichen Standorten vor und wird mitunter in Gärten
gehalten. Das
Kraut wird vor dem Aufblühen
der Blumen getrocknet und als Heilthee, sowie äußerlich zu Umschlägen verwendet,
doch ist sein Gebrauch nicht mehr häufig. Das ätherische Ysopöl (oleum hyssopi) ist zu 54 Mk.
pro kg käuflich. - Zoll gem. Tarif Nr. 25 p 2. Ysopöl Nr. 5 a.
(Sander,Sandart,Schill,Schiel, Amaul, Lucioperca sandra), ein gefräßiger Süßwasserraubfisch, der zu
den Barschen oder Stachelflossern gehört, von gestreckterm Körperbau als der Flußbarsch ist und 9-12
dm lang und über 10 kg schwer werden kann. Er schimmert auf dem Rücken grünlichgrau, an den Seiten silberweiß mit bräunlichen
wolkigen Flecken und verwaschenen Querbinden. Er liebt tiefe reine Gewässer mit sandigem Grunde und ist bezonders ^[richtig:
besonders] im nordöstlichen Deutschland, in den Flußgebieten der Oder, Weichsel, aber auch in der Donau
zu Hause. Er könnte einer der am stärksten sich vermehrenden
Fische sein, wenn nicht die alten
Fische ihren eignen Jungen
so eifrig nachstellten.
Der Z. findet sich namentlich in einigen der großen Landseen an der untern Oder, dem Schlawersee und im Stettiner Haff
in größter Menge und bildet dort einen bedeutenden Handelsartikel. Er hat ein delikates weißes und fettes
Fleisch, das
sehr geschätzt ist und am besten frisch genossen wird, doch wird der
Fisch auch gesalzen und geräuchert versandt, verliert
aber dadurch sehr an Wohlgeschmack. Die gesetzliche Schonzeit des Z. reicht vom10. April bis 9. Juni. Z. unter 35 cm
Länge dürfen nicht verkauft werden. Der Preis ist in Leipzig je nach Größe 2 bis 3 Mk. pro kg. -
Frischer Z. ist zollfrei; geräuchert oder gesalzen gem. Tarif Nr. 25 g 2.
Dieser Name ist heutzutage immer ein übertragener, da das ursprünglich gemeinte
berühmte
Holz der Libanonzeder längst außer Verkehr gekommen und der Baum selbst auf den Gebirgen von Syrien und Kleinasien
zur Seltenheit geworden ist. Die jetzige Bezeichnung Zedern umfaßt verschiedne, einigermaßen ähnliche, wohlriechende und
weiche
Hölzer. Es gibt von solchen unechten Zedernhölzern weiße und rote; eines der erstem, das sog.
spanische Z., stammt von einem baumartigen Wachholder, Juniperus oxycedrus, der in den Mittelmeerländern nicht selten ist,
während zwei amerikanische Nadelhölzer, Cupressus thujoides und Taxodium distichum, ebenfalls weißes liefern. In größern
Massen werden die roten
Hölzer (Red cedar) zu Bleistiften etc. verarbeitet und nimmt man wegen dieser vorzugsweise
zwei
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mehr
amerikanische Wachholderbäume, Juniperus virginiana und bermudiana, in Anspruch (Bleistiftholz). Hierzu kommt das braunrötliche
wohlriechende Cuba-Zedernholz, welches vorzugsweise Zuckerkistenholz genannt wird und von einem westindischen Laubbaume, Cedrela
odorata, stammt. - Aus den Spänen, welche bei der Bleistiftfabrikation in Menge abfallen, destilliert man noch ein wohlriechendes
Öl ab; es wird aus etwa 50 kg Holz 1 kg Öl erhalten. Dieses Zedernholzöl (Zedernöl, oleum ligni Cedri)
ist ein blaßgelbes, dickflüssiges ätherisches Öl von 0,96 spezif. Gewicht bei 15° C. Man benutzt es als Zusatz zu zusammengesetzten
Seifenparfümen, häufig auch zur Verfälschung von Zimtcassiaöl und Nelkenöl. Das kg Zedernholzöl wird mit 4½ Mk.
verkauft. Man parfümiert damit besonders auch die aus inländischen Hölzern gefertigten und etwas naturfarben
gebeizten Zigarrenkisten. - Einfuhrzoll gem. Tarif im Anh. Nr. 13
c
1,. bzw. 2.