Pfannen (ohne Säure zuzusetzen) zur Trockne und verarbeitet diesen Rückstand in Gasretorten zu Leuchtgas. Die in den Retorten
zurückbleibende Kohle wird mit Wasser ausgelaugt und aus dieser Lauge durch Verdampfen und Kalcinieren eine sehr reine
Pottasche
gewonnen. Man erhält circa 30-33% von dieser Kohle an
Pottasche. Das reine Wollfett, d. h. die (ohne
Beimengung der von der
Seife und dem
Öl herrührenden Fettsäuren) nur aus dem Schweiße der Schafe stammende fettige Masse
besteht aus Stearinsäure und Ölsäure, mit
Kali verbunden, aus Cholesterin und Isocholesterin, sowie aus einer großen Anzahl
noch andrer, aber nur in kleinerer Menge vorkommender Stoffe. - Zoll s.
Degras.
Das Fabrikgeschäft von Schütz und Juel in Würzen (Sachsen),
dessen Ware ausgezeichnet ist durch reines Sortiment wie Reinheit und Brillanz der Farben, verarbeitete schon 1868 bis 3300 Ztr. -
gemeiner (Tannen-,Katzenklee,Berufs-, Brust-,
Katzenkraut, Wollblume, Ive), Anthyllis vulnerariaL.,
Familie der Schmetterlingsblütler, Futterpflanze; engl. Common Woundwort, Kidney-, Vetch-, Ladys
Finger; fr. Cancalide vulnéraire, trèfle jeune des sables. Der W. ist eine Futterpflanze,
welche wild auf
Kalk- und Mergelboden vorkommt und neuerdings vielfach zur Kultur empfohlen wird. Man erntet davon bis 25 Ztr.
Heu pro ha und baut ihn da, wo Rotklee nicht mehr sicher gedeiht; er ist unempfindlich gegen Kälte
und Frost, verlangt aber gute Bodenvorbereitung.
Der W. ist ausdauernd, wird bis 60 cm hoch, hat liegende und aufsteigende Stengel, treibt langgestielte, länglich eiförmige
Blätter unten, gefiederte unpaarige Stengelblätter und hellgelbe Blüten in Köpfen, im Mai bis August. Es
ist auch ein gutes Weidefutter, zumal er meist nur einen Schnitt gibt. Der Same ist länglich oval, glänzend gelbrot, bis
braunrot mit grünlicher
Feder, vertieftem schwarzbraunumrändertem Nabel, ein Gegenstand steigender Nachfrage. Man braucht
pro ha 15 bis 18 kg; 100 Pfd. kosten 70-75 Mk. bei den Samenhändlern. -
Zollfrei.
(Zittwersamen, semen cinae, richtiger flores cinae, flores santonici). Dieses bekannte, in der Häuslichkeit
oft verwendete Wurmmittel besteht nicht aus Samen, sondern aus den geschlossenen Blütenköpfchen einer Art Artemisia
(Beifuß),
über welche nichts Näheres bekannt ist. Es wird nur eine Art im deutschen Handel geführt, der sog.
levantische oder persische W., der aber sämtlich aus dem innern Rußland über Petersburg kommt und
dem Vernehmen nach von wandernden Kirgisen auf ihren Steppen gesammelt und über Orenburg und Nishnij Nowgorod und Petersburg
zu uns gebracht wird.
Nach den Mengen, die alljährlich herausgebracht
werden und nach den weiten Handelswegen, die die Drogue geht, muß
dieselbe zu den Großartikeln gezählt werden. Die Ware geht von hier nach Frankreich, England, Nordamerika und besonders
reichlich nach Italien und den übrigen Mittelmeerländern; der beste Kunde aber ist Japan. Die Blüten haben einen starken
unangenehm aromatischen Geruch und einen ebensolchen, dabei bitterlichen Geschmack. Sie bestehen aus sehr kleinen, an
beiden Enden verschmälerten, schwach glänzenden Blütenkörbchen von gelblichgrüner, später mehr bräunlich werdender
Farbe.
Die ziegeldachartig angeordneten Blättchen des Hüllkelches sind am Rücken gekielt und tragen dort mit der Lupe erkennbare
Harzdrüsen. Die Ware enthält ein ätherisches
Öl, ein grünes Weichharz und eine eigentümliche kristallisierbare Substanz,
das
Santonin (s. d.), welches die Eigenschaft einer schwachen
Säure hat. Die Versendung des W. geschieht meist in Ballen von 40-80 kg oder in Filzsäcken bis zu 150 kg.
Der W. wird jetzt von Ärzten fast gar nicht mehr verordnet, sondern nur das daraus dargestellte
Santonin. Das Wurmkonfekt
der Konditoren besteht aus überzuckerten Blütenköpfchen. -Zoll: W. ist zollfrei. W. konfekt gem.
Nr. 25 p 1 des Tarifs im Anh.
(Zittwersamenöl, oleum cinae aethereum), das im
Wurmsamen enthaltene ätherische
Öl; es kann bei der
Bereitung des
Santonins als Nebenprodukt erhalten werden, indem man es zunächst mit Wasserdampf abdestilliert; es findet
aber nur wenig Verwendung. Dieses
Öl ist ziemlich dünnflüssig, blaßgelb, wird aber an der Luft bald
dunkler und dicker, es hat einen starken unangenehmen Geruch und brennenden Geschmack; für kleinere
Tiere ist es tödliches
Gift;
Kaninchen sterben z. B. schon nach 2 g dieses
Öles. Man kann das kg mit 9 Mk. kaufen. - Zoll gem.
Tarif Nr. 5 a.
(folia oder herba Xanthii); die getrockneten Blätter von Xanthium spinosum (L.), einer zu den Kompositen
gehörigen Pflanze des südlichen Frankreich. Dieselbe wird 60 bis 90 cm hoch, besitzt abwechselnde, gestielte, kahle, oben
lebhaft grüne, unten graue Blätter und enthält ein nach
Kamillen riechendes, sehr unangenehm schmeckendes
ätherisches
Öl. Die X. sind seit einigen Jahren Artikel des Droguenhandels und werden als Mittel gegen die Hundswut empfohlen;
man verordnet sie im gepulvertem Zustande. - Zollfrei.ÄtherischesÖl siehe Tarif im Anh. Nr. 5 a.
Kali (XanthonsauresKali, Kaliumxanthogenat, äthylsulfokohlensaures
Kalium, äthylsulfokarbonsaures
Kalium, Kalixanthogenicum). DiesesSalz wurde eine Zeit lang von den chemischen Fabriken verlangt und als
Mittel gegen die Reblaus und die Erdflöhe verwendet;
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mehr
es scheint aber, als wenn es sich doch nicht überall bewährt habe, denn die Nachfrage hat nachgelassen. Man erhält dieses
Salz, wenn man eine Lösung von Ätzkali in Alkohol mit Schwefelkohlenstoff mischt; hierbei scheiden sich reichliche Mengen
farbloser, seideglänzender Kristallnadeln aus, die man durch Waschen mit Äther reinigt und trocknet.
Dieses Präparat hat einen sehr unangenehmen Geruch, färbt die Haut gelb, löst sich in Wasser und gibt mit Kupfersalzlösungen
einen starken, intensiv gelben Niederschlag. 100 kg xanthogensaures Kali werden mit 120 Mk. berechnet.
Wendet man bei der oben beschriebenen Bereitungsweise anstatt gewöhnlichem Alkohol den Amylalkohol an, so erhält man das
amylxanthonsaure Kali, gelbe, ebenfalls sehr übelriechende Kristalle. - Zollfrei.