Stück, verkauft und meist ohne Verpackung versendet. Aufgehoben muß das W. an der Luft werden, nachdem es ausgenommen wird,
im Balg oder abgehäutet, Federwild stets im Federschmuck. Ausgelöste Fleischstücke von Reh und Hirsch lassen sich längere
Zeit in saurer
Milch aufbewahren;
zerschossenes Federwild und Wassergeflügel muß rasch verbraucht werden. -
Statistisches über W. läßt sich nicht geben; die Preise sind zu schwankend; in großen Städten wird regelmäßig über
den Preis, wie hinsichtlich anderer Marktware berichtet. Deutschlands Einfuhr bewegt sich zwischen 20 bis an 50000 kg
für
Geflügel und kleines W. zum Durchschnittspreis von 90-120 Mk., die von großem W. zu
etwa 5-10000 Ztr. zu 66-90 Mk. Die Ausfuhr ist von jenem etwa 12500,
von diesem kaum 5000 Ztr. -
Zoll: Wildpret aller Art, lebendes, zollfrei, nicht lebendes, auch zerlegtes, eingesalzenes, abgekochtes Nr. 25 g 1 des
Tarifs im Anhang. Zum feineren Tafelgenuß zubereitetes, sowie in Blechbüchsen hermetisch verschlossen, Nr. 25 p 1.
(Strumpfwaren) sind Zeuge, welche nicht aus einem durch gekreuzte Fäden gebildeten Gewebe, sondern aus
ineinander greifenden Maschen bestehen, wozu ein einziger Faden den Stoff geliefert hat, und welche demnach auch durch bloßes
Ziehen an diesem Faden wieder aufgelöst werden können. Aus dem Stricken mit der Hand, das etwa im Anfang
des 16. Jahrhunderts erfunden worden zu sein scheint, ohne daß über den Ursprungsort das geringste bekannt wäre, ging
die Maschinenwirkerei hervor, indem Lee 1589 in England hierzu eine sehr sinnreiche und komplizierte
Maschine, den gewöhnlichen
Strumpfwirkerstuhl, erfand, dieser liefert dasselbe Maschenwerk wie die Hand, aber auf andre Weise, ohne
irgendwie die Handgriffe des Strickens nachzuahmen.
Auf den gewöhnlichen Strumpfstühlen können nur breite Flächen gewirkt werden, die dann, wenn sie runde, schlauchartige
Stücke geben sollen, zusammengenäht werden müssen. Man hat jetzt aber auch Strumpfmaschinen, welche selbstthätig hohle
Stücke wie Strümpfe, Hosen, Socken, Mützen etc. ganz fertig und richtig geformt
abliefern. Auch die Breitwirkstühle sind sehr vervollkommnet worden. Außerdem sind zu dem Maschinenapparat noch hinzugekommen
die Rundstühle, welche hauptsächlich der massenhaften Herstellung wohlfeiler baumwollener Strümpfe dienen.
Dieselben erzeugen nur gleichweite Schläuche, welchen durch Zerschneiden, Ausschneiden, Zusammennähen und endlich feuchtes
Ausarbeiten über hölzernen Formen eine dauerlose Strumpfform gegeben wird. Die französischen Rundstühle
sind vorzüglicher und leistungsfähiger als die englischen. Auch Strickmaschinen zum Hausgebrauch sind entstanden und sind
hier namentlich die Ausführungen von Lamb und Lange zu nennen. Es besteht unter den W. eine große Mannigfaltigkeit; man
verarbeitet
Wolle,
Baumwolle, Leinen und
Seide, letztere beiden Stoffe namentlich zu Strümpfen und
Handschuhen.
Ein fabrikmäßiger Betrieb der Wirkerei für den Export findet namentlich in England, einigen Gegenden
Deutschlands und in Frankreich statt.
In England, als dem ältesten Sitze der Industrie, ist dieselbe sehr umfangreich und
ausgebildet. Der Hauptfabrikort ist dort Nottingham, wo etwa 17000 männliche und 44000 weibliche Arbeiter darin beschäftigt
sein sollen. Frankreich zeichnet sich nur durch den speziellen Artikel seidene Strümpfe aus, worin es
unerreicht dasteht. In Deutschland ist der hauptsächlichste Sitz der Wirkerei Sachsen, speziell die Gegend von Chemnitz
und diese Stadt selbst. Es werden da vorzugsweise baumwollene Strumpfwaren fabriziert, außerdem sehr preiswerte wollene,
baumwollene, leinene und seidene
Handschuhe.
Sachsen und England konkurrieren mit ihren Artikeln auf auswärtigen, namentlich amerikanischen Märkten.
Für wollene Artikel ist Apolda in Thüringen die bekannte Hauptstadt; außerdem ist Zeulenroda zu nennen. Übrigens kommt
das Wirkereigeschäft noch vor im nördlichen Böhmen als Abkömmling des sächsischen, in Franken (Umgegend von Nürnberg
und Erlangen) und in Württemberg (Calw und Reutlingen). Nicht unerwähnt darf endlich Berlin bleiben,
das bei seinen energischen Fortschritten in einer Menge Industriezweige auch in diesem schon bedeutendes leistet und viele
W. selbst nach England, wie auch nach überseeischen Ländern absetzt. - Zoll: Baumwollene Nr. 2 d
3;
leinene Nr. 22 h;
wollene Nr. 41 d 4, und wenn bedruckt Nr. 41 d 6 α;
(Bismuthum, frz. bismuth: engl. bismuth) ist ein
rötlich-silberweißes, sehr großblätterig kristallisierendes Metall, dem
Antimon ähnlich und wie dieses spröde und pulverisierbar,
das hauptsächlich in gediegenem Zustande an wenig Punkten der
Erde vorkommt. Bis 1867 war, da England
nichts mehr lieferte, das sächsische Erzgebirge die einzige Bezugsquelle. In diesem Jahre kamen die ersten außereuropäischen
Wismuterze an den Londoner Markt, doch beläuft sich auch heute noch die Einfuhr davon nach London nur auf etwa 2500 kg
jährlich. In Sachsen findet sich W. im Gemenge mit
Kobalt- und Silbererzen, Kupfernickel etc., und es
werden dieselben vor der Verhüttung in schräg liegenden
Röhren erhitzt, um das sehr leichtflüssige W. abzusaigern. Da
ein eigener Bergbau auf das Metall nicht stattfindet, so war zu jener Zeit auch das Ausbringen ein beschränktes (etwa 15000 kg
im Jahr); die Preise wurden von den sächsischen Werken stetig gesteigert, auf 36-42 Mk.
das kg und höher.
Bei diesen Preisen war an eine technische Verwendung des Metalls nicht mehr zu denken; fast das ganze Erzeugnis wurde verwendet
zur Darstellung eines vielbegehrten Medikaments, des basisch salpetersauren Wismutoxyds (Bismuthum subnitricum), das übrigens
unter dem Namen Wismutweiß oder
Perlweiß als Schminkmittel schon lange dient, während seine guten Dienste bei Dysenterie
und Cholera erst neuerdings anerkannt worden sind. In dieser Eigenschaft geht das Präparat nach heißen Ländern und hat
Frankreich allein für seine Armee mehr als 1000 kg jährlich bezogen, namentlich zum Bedarf für Algerien.
Die Darstellung des Subnitrats aus dem
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mehr
Metall, das von Arsen rein sein muß, geschieht so, daß man eine konzentrierte salpetersaure Lösung desselben in vieles
Wasser einrührt. Das Salz zersetzt sich dadurch und es fällt das Oxyd in Verbindung mit wenig Säure als zartes, weißes
Pulver heraus. Seit 1869 haben sich nun die merkantilen Verhältnisse dieses Metalls ganz geändert:
es sind sowohl in Peru und Bolivia als in Südaustralien ergiebige Lagerstätten desselben aufgefunden und es kommen von
beiden Punkten die Erze reichlich nach Europa.
Die peruanischen führen 94% Metall; der Rest ist Kupfer und Antimon ohne Arsenik; das australische Mineral besteht aus Wismut
und Kupfer. Die sächsischen Hüttenwerke, Oberschlema, Pfannenstiel, beziehen nun diese fremden Rohstoffe
und stellen daraus das reine Metall dar, für welches die Preise mehrmals herabgesetzt worden sind. Nach technischer Seite
dient das Metall besonders zu leichtflüssigen Legierungen in Verbindung mit Zinn und Blei, die schon unter 100° C. schmelzen.
Durch Hinzunahme von etwas Cadmium wird der Schmelzpunkt noch bedeutend tiefer gerückt; eine Komposition
von 15 W., 8 Blei, 4 Zinn und 3 Cadmium schmilzt schon bei 68°. Solche Legierungen dienen zu Abklatschen (Clichés) von Holszchnitten
^[richtig: Holzschnitten], zu Stereotypplatten, Druckformen für Zeugdruck, Münzabgüssen, als Schnelllot für Klempner,
Zinngießer, Orgelbauer. - Das Wismutweiß gibt auch ein gutes, die Farben nicht beeinträchtigendes
Flußmittel für Porzellan-, Glas- und Emailmalerei ab und dient zur Erzeugung von Irisfarben auf Porzellan. - Zoll: Metall
und Präparate zollfrei.