mehr
Reißig, von den geringeren bis zu den feinsten Ölen und Kampfer aufsteigend, die besseren Qualitäten liefert, die zwei-
bis dreimalige Siebung und Wiederbrennung dem Ruße eine gesteigerte Feinheit erteilt, wie die Zusätze von Aloe, Kampfer, Balsam,
Moschus etc. die Verhinderung der Gärung und den Schutz vor Insekten bewirken.
Die Bereitung erfolgt durch anhaltendes Kneten des mit Hirschhorn- oder gewöhnlichem Leim aus Eselshaut,
Hausenblase und Knochengallerte, mit Honig, der schleimigen Lösung aromatischer Gummisorten, Tragant etc. angeriebenen Rußes
und ist diese Manipulation von großem Einfluß auf die Güte der fertigen T. Wenn die Masse ziemlich steif geworden ist,
dann wird sie in gewisse Formen gedrückt, welche der Qualität der T. vorschriftsmäßig entsprechen,
und dann mit Farben, Silber oder Gold verziert. In neurer Zeit wird schwarze T. auch in Europa fabriziert, doch ist noch keine
den feinern Qualitäten der ostasiatischen gleich gekommen. Im ganzen sind die europäischen Verfahrungsweisen der Bereitung
mit jenen völlig übereinstimmend, nur scheinen die Rohmaterialien in Europa jenen Ostasiens weit nachzustehen.
Unter T. werden fälschlich auch andre Wasserfarben (rot, gelb, blau, grün, violett etc.) verstanden,
welche zumeist mineralischen Ursprungs sind, wie Zinnober, Minium, englisch Rot (Eisenoxyd), Chromblei, Antimongelb, Hell-
und Dunkelocker, Sienaerde, berliner und pariser Blau, Ultramarin, Kobalt (Smarte und Eschel), Grün aus
Gelb und Blau, Violett aus Rot und Blau, Umbra, Grünerde, und die Gemische der Modefarben. Organisch sind Karmin, Safflor, die
Lackfarben oder farbigen Holzextrakte, Indigo, Sepia, Gummigutt etc. Sie werden sämtlich mit Gummitragant oder Dextrin angerieben
und in Formen getrocknet. - Zoll: s. Tarif im Anh. Nr. 5 a.
Kali (Übermangansaures Kalium, Kaliumhypermanganat, Kali hypermanganicum). Das Mangan bildet mit dem
Sauerstoff noch zwei Verbindungen, die mehr Sauerstoff enthalten, als das Manganhyperoxyd und den Charakter schwacher Säuren
haben; es sind dies die Mangansäure und die Übermangansäure. Wird ein Gemisch von gemahlenem Braunstein (Manganhyperoxyd)
oder auch irgend eine andre Manganverbindung mit einer genügenden Menge Salpeter oder besser mit Ätzkali
und chlorsaurem Kali geglüht, so erhält man eine grüne Masse, die ihre Farbe dem mangansauren Kali (Kali manganicum) verdankt.
Übergießt
man diese Masse mit Wasser, so erhält man eine grüne Lösung, welche sich an der Luft nach und nach rot färbt,
indem das in dieser Lösung enthaltene mangansaure Kali noch mehr Sauerstoff aufnimmt und sich in übermangansaures Kali,
dessen Lösung rot aussieht, verwandelt. Wegen dieser Farbenänderung nannte man das mangansaure Kali früher mineralisches
Chamäleon (chamaeleon minerale); häufig gebraucht man, der Kürze halber, auch jetzt noch den Namen Chamäleon für dieses
Salz.
Das übermangansaure Kali wird schon seit einer Reihe von Jahren fabrikmäßig dargestellt;
man erhält
es in zwei Sorten: rohes, in formlosen, aus undeutlichen Kristallgruppen bestehenden Stücken und, durch mehrmaliges Umkristallisieren,
gereinigtes, in deutlichen Kristallen;
dieselben sind dunkelpurpurfarbig, fast schwarz, einen grünen Metallreflex zeigend;
an der Luft werden sie gewöhnlich dunkelstahlblau;
sie besitzen einen herben metallischen Geschmack
und lösen sich in Wasser mit prächtig dunkelroter Farbe auf.
Die rohe Ware, für technische Zwecke genügend, wird mit 90 Mk.
pro 100 kg verkauft, die gereinigte kristallisierte mit 310 Mk. Das übermangansaure Natron (Natriumhypermanganat)
kommt auch zuweilen in den Handel, wird aber nur als Rohware verkauft und kostet ebenfalls 90 Mk.
pro 100 kg.
Das übermangansaure Kali wird als kräftiges Desinfektionsmittel zu medizinischen Zwecken verwendet, ferner als Bleichmittel
und als braune Beize für Holz. - Übermangansaures Kali und Natron zollfrei.
sind eine besondre Klasse von Maschinen, auf deren Vervollkommnung die größten Gelehrten und
mechanischen Künstler mehrerer Jahrhunderte ihre Kräfte verwendet haben, während ihre Verwohlfeilerung und dadurch mögliche
Verbreitung bis in die untersten Volksschichten das Werk der neueren fabrikmäßigen Industrie ist.
Die alten Uhren waren bei aller Kostspieligkeit sehr mangelhafte Zeitweiser und dienten mehr als Luxusstücke für Reiche.
Sie wurden von einzelnen Uhrmachern einzeln hergestellt, während die heutigen Uhrmacher nur Reparateure
und Händler mit Fabrikartikeln sind. Nur die Großuhrmacherei macht hiervon eine Ausnahme. Im großen Format für Kloster,
Kirchen und Stadthäuser traten die Uhren überhaupt zuerst auf. Unter den am ersten aufgestellten werden die des Straßburger
Münsters (1352) und die in Augsburg (1364) genannt. Ums Jahr 1500 erfand Peter Hele in Nürnberg die
Taschenuhren, anfänglich sehr schwerfällige Maschinen, die 9-1200 Mk. kosteten. Turm- und Stubenuhren blieben lange Zeit
sehr unvollkommene Werke, da sie des besten Gangreglers, des Pendels, entbehrten, der sich erst um 1657 hinzufand. Bis dahin
hatten sie oberhalb einen Schwingbalken oder ein Schwungrad, ähnlich
mehr
den Taschenuhren. Mit Hilfe des Pendels wurde es bald möglich, richtig gehende Gewichtuhren herzustellen, die selbst den
Ansprüchen der Astronomen genügen konnten. Weit schwieriger war die Aufgabe, auch die tragbaren Federuhren so weit zu vervollkommnen,
daß sie im Gange annähernd so richtig würden, wie die Pendeluhren. Dies konnte hauptsächlich nur
erreicht werden durch verbesserte Hemmung (Echappements), der Vorrichtung, welche die Uhr im Gange anhält und wieder ausläßt.
Das übrige Räderwerk bleibt sich im wesentlichen immer gleich. Es sind denn auch eine große Anzahl Hemmungen erdacht worden,
meist schon im vorigen Jahrhundert.
Auch die jetzt gebräuchlichen Cylinder- und Ankeruhren sind nichts Neues, und indem die heutige Fabrikation
sie einführte, hatte sie hauptsächlich nur für wohlfeile Herstellung zu sorgen. Hilfsmaschinen zur leichten und exakten
Herstellung der einzelnen Teile haben dazu wesentlich beigetragen und es sind deren immer mehr und bis in die jüngste Zeit
erfunden worden. Die alten Spindeluhren sind jetzt so gut wie abgethan, obschon sie bereits verbessert
waren durch den sinnreichen Zugregulator, die Schnecke, welche den älteren Werken noch abging.
Die Cylinder- und Ankerhemmung sind um so viel besser, als der Spindelgang, daß sie die Schnecke so ziemlich entbehrlich
machen, obschon zugegeben werden muß, daß sie durch Hinzufügung derselben noch verbessert werden würden.
Das Weglassen dieses Stückes ist aber geboten, wenn es sich um flach gebaute Uhren handelt, und andre als solche will jetzt
Niemand mehr tragen. Die Ankeruhren sind den Cylinderuhren vorzuziehen, aber nur, wenn sie gut sind, in welchem Falle sie
dann auch teuer sein müssen. Wohlfeile Ankeruhren zu kaufen ist äußerst unzweckmäßig. -
Daß die Wanduhren sich bis in die geringsten Wohnungen und fernsten Erdwinkel verbreiten konnten, ist den betriebsamen Bewohnern
des Schwarzwaldes zu danken. Die Versendung sehr wohlfeiler hölzerner U. von dort begann etwa um 1700. Anfangs wurden selbst
die Räderwerke von Holz gemacht, statt dessen jetzt schon lange Messing dient. Überhaupt ist das anstellige
Volk des Schwarzwaldes (badischen und würtembergischen Anteils) in seinem Fache stets rüstig fortgeschritten und bringt
auf den öffentlichen Ausstellungen immer ein reiches Sortiment von Wand-, Stand-, Gewicht- und Federuhren zur Anschauung,
vermehrt noch durch allerlei Spieluhren und Musikwerke. Die Uhrmacherei ist dort noch größtenteils
reine Hausindustrie, von Familien in den kleinen Städten und Dörfern betrieben. Meister, Gesellen, selbst Frauen arbeiten
jede in ihrem speziellen Fache. Der eine schnitzt Gehäuse, der andre macht Räder, ein dritter Zifferblätter, wieder ein
andrer setzt die Werke zusammen etc.
Die Städtchen Triburg und Furtwangen bilden jetzt die Mittelpunkte der Industrie und des Handels mit
U. Alljährlich gehen an 200000 Stück U. aller Art vom Schwarzwald in alle Teile der Welt hinaus, teils auf dem Wege des
Großhandels, teils, wie von jeher, durch die bekannten hausierenden Uhrenmänner. Die schwarzwälder Waren
sind kaum einer
Konkurrenz ausgesetzt, da sie erstaunlich wohlfeil sind. Man kauft schon für 3 Mk.
eine kleine brauchbare Wanduhr, für 18-21 Mk. eine vortreffliche, acht Tage gehende Standuhr. Die
Verpflanzung der Uhrenindustrie nach dem sächsischen Erzgebirge zum Besten der armen Bevölkerung ist nur insoweit gelungen,
daß zu Karlsfeld eine Fabrik besteht, welche jährlich für 15-18000 Mk. Geschäfte
macht. Es werden dort außer Wanduhren und Regulateuren auch Turm-, Stations- und Hofuhren, Zugfederuhren, Metronome und
Fournituren gefertigt. -
In den bürgerlichen Kreisen haben sich an Stelle der gewöhnlichen Gewichtuhren zunehmend Standuhren und neuerdings die
sog. Regulateure eingebürgert, was lediglich Geschmackssache ist, da sie nicht mehr leisten
wie jene und öfter reparaturbedürftig sind. -
Gegenstände der höhern Uhrmacherkunst und nicht der Fabrikation sind die Pendeluhren, welche auf Sternwarten gebraucht
werden und das Möglichste in Richtigkeit des Ganges leisten müssen. Auch die Normaluhren der Uhrmacher können schon dazu
gerechnet werden. Bei solchen Werken findet sich außer andern subtilen Einrichtungen auch immer eine
Kompensation, welche den Einfluß aufhebt, den die Pendelstange dadurch auf den Gang ausüben würde, daß sie in warmer
Temperatur sich verlängert, in kalter sich verkürzt. Diese Kompensationen beruhen auf der ungleichmäßigen Ausdehnung
verschiedner Metalle und bestehen entweder aus einer Kombination von Stahl- und Zinkstäbchen (Rostpendel) oder die Stange
hat eine Röhre mit Quecksilber, das bei zunehmender Temperatur steigt, und damit den Schwerpunkt des Pendels um eben so viel
hebt, als er durch die Verlängerung der Stange gesenkt wird. -
Die größte Menge der U. und den Hauptgegenstand des Handels bilden die Taschenuhren. An der Produktion dieses wichtigen
Artikels beteiligen sich hauptsächlich Deutschland, die Schweiz, Frankreich, England und Amerika, jedes
in seiner besondern Art. Die englischen und amerikanischen U. sind sehr solid und äußerst genau im Gange, aber im Verhältnis
teuer und wenig im Handel des Kontinents anzutreffen; die französischen sind viel leichter gebaut und wollen hauptsächlich
durch Geschmack und Zierlichkeit bestechen, während die Schweizer, sonst den Franzosen ebenbürtig,
doch mehr die Rücksicht auf Wohlfeilheit vorherrschen lassen, die ihnen den großen Markt sichert, und sich bemühen, für
jedes Land den besondern Geschmack der Abnehmer zu treffen.
Die Sitze der schweizer Fabrikation sind in den Kantonen Neuenburg
und Genf.
Die Städte Genf,
La-Chaux-de-Fonds, Locle, St. Imier
kann man fast nicht nennen, ohne an U. zu denken. In Genf
erkennt man sogleich an der durchgängigen Verglasung vieler Häuser
in den obersten Stockwerken, daß dort in dem vollen Lichte Uhrmacherarbeiten betrieben werden. Der erste schweizer Uhrmacher,
ein junger erfinderischer Mann, Richard, wurde es aus sich selbst, nachdem ihm um 1679 als damals viel
bewunderter Neuigkeit eine Nürnberger U. zu Gesicht gekommen war.
mehr
Seine Werkstatt wurde die Mutter aller übrigen. Geschlossene Fabriken mit Prinzipal und Lohnarbeitern gibt es in der Schweiz
außer der großartigen von Patek in Genf
wohl keine weiter; alle Teile und Teilchen werden von selbständigen Arbeitern in ihren
Behausungen, unter Mitwirkung der Familienglieder, hergestellt und eine Hand macht jahraus jahrein das
nämliche Teilstück. Der Unternehmer, der etwa als Fabrikant gelten kann, beschäftigt in der Regel keine Arbeiter im Hause,
sondern kauft die Teile zusammen, um sie zum Ganzen vereinigen zu lasssen ^[richtig: lassen]. Obwohl aus den verschiedensten
Händen bezogen, passen doch alle Teile bis auf leichte Abgleichungsarbeiten genau, da sie alle nach
einer Norm gearbeitet sind. Wohl die subtilsten Arbeiten für die U. sind das Schleifen und Bohren der hirsekorngroßen Rubine
für die Zapfenlöcher, und die Spiralen für die Unruhe.
Man unterscheidet in der schweizer Fabrikation nicht weniger als 54 einzelne Arbeitszweige, die alle zusammengewirkt haben
müssen, ehe eine U. zum Versenden fertig ist. Wegen der geteilten Arbeit wandern daher die unfertigen
Werke beständig in Pappschachteln zwischen den einzelnen Werkstätten hin und her. Die große Ausdehnung und Wichtigkeit
der schweizer Uhrenindustrie läßt sich daran bemessen, daß daselbst schon im Jahre 1856 nicht weniger als 1100000 Stück
U. fertig wurden und die Zahl der darin Beschäftigten sich auf etwa 40000 belief.
Die französische Fabrikation ist weit weniger umfangreich; der Hauptfabrikort für Taschenuhren ist dort Besançon, während
sich Paris hauptsächlich auf die Herstellung von Pendeluhren verlegt. In England hat die Uhrmacherei ihre Sitze in London,
Birmingham und Chester. Als ein Ableger der schweizer Industrie ist die Fabrikation zu Glashütte bei
Dresden zu betrachten. Es werden daselbst nur höhere Qualitäten, namentlich Ankeruhren, gefertigt, die meist ins Ausland
gehen, weil die deutschen Uhrmacher lieber mit schweizer und französischer Ware handeln. Die Uhrenindustrie in Glashütte
hat sich in den letzten Jahren sehr gehoben, auch ist daselbst eine Uhrmacherschule errichtet worden.
Der Wert der daselbst fabrizierten U. beläuft sich auf jährlich circa 350000 Mk. -
Auch werden in Glashütte feine und kunstvolle Maschinen, welche mit der Uhrenfabrikation in naher Beziehung stehen, für
den Handel gefertigt. -
England hat seinen Schwerpunkt in der Fabrikation von Chronometern oder Seeuhren, da es nicht allein
den großen Bedarf seiner eignen Marine zu decken hat, sondern auch die übrigen seefahrenden Nationen und die Sternwarten
andrer Länder ihre Chronometer gern von dort beziehen. In Deutschland, namentlich Hamburg und Altona, werden aber auch gute
derartige U. gebaut. Die Chronometer, sehr große Sekundenuhren, sind keine gewöhnlichen Zeitweiser,
sondern dienen zur Bestimmung der geographischen Länge des Orts in See, wo ein Schiff sich eben befindet, und bedürfen
hierzu eines weit genauern Ganges, als ihn das tägliche Leben benötigt. Sie werden daher in besondern Kunstwerkstätten
angefertigt und vor der Hinausgabe monatelang täglich
geprüft, bald in kalte, bald in heiße Räume
gebracht, der Gang fortwährend mit einer genauen astronomischen U. verglichen und das Ergebnis notiert.
Der Käufer einer solchen U. erhält zugleich ein Attest mit, welches das Verhalten derselben angibt, d. h.
wie viel sie etwa vor- oder nachgeht, denn dieses thut ihrer Brauchbarkeit keinen Eintrag, wenn das Wieviel
bekannt ist. Die U., mit größter Aufmerksamkeit an Bord gebracht, erhält ihren Platz in der Nähe der Schiffsmitte in einem
Verschlag, wo sie in einem gepolsterten Kästchen liegt, das wie ein Kompaß in Doppelringen aufgehangen ist. Dies gilt von
der eigentlichen Schiffsuhr, während von den Offizieren gewöhnlich außerdem noch kleinere Taschenchronometer
geführt werden.
Von der Schiffsuhr wird weiter nichts verlangt, als daß sie unter allen Umständen und Klimaten ihren Gang nicht ändert;
dann kann sie in folgender Art gebraucht werden. Die U. ist beim Auslaufen nach der Zeit einer Hauptstation, also für England
nach Londoner Zeit gestellt. Wird sie immer im Gange erhalten, so ersieht man an ihr zu jeder Zeit, unter
Berücksichtigung der ihr eigentümlichen Abweichung, welche Zeit es eben in London ist. Findet sich bei einer Mittagsaufnahme
auf See, daß die Londoner Zeit z. B. gerade um eine Stunde hinter der örtlichen zurück
ist, so ist man um 1/24 des betreffenden Breitenkreises westlich von London entfernt, und ist die Breite
bekannt oder ermittelt, was natürlich notwendig ist, so kennt man auch den Ort des Schiffs. Diese U. sind jetzt so vervollkommt,
daß man unter Zuhilfenahme von astronomischen Beobachtungen und Tabellen den Schiffsort aufs Genaueste zu bestimmen vermag.
Der Bau der Chronometer zeigt verschiedne Abweichungen von den gewöhnlichen U. Sie haben zwei Federhäuser,
die nach einander alle 24 Stunden aufgezogen werden, eine besondere Hemmung, die speziell sog.
Chronometerhemmung, und eine Kompensation, die in die Unruhe selbst verlegt ist. Diese trägt nämlich keinen geschlossenen
Ring, sondern an einem einfachen Querbalken nur zwei Bogenstücke aus zweierlei Metall und mit Schwungkügelchen
beschwert. Indem sich diese Stücke je nach den Temperatureinflüssen mehr krümmen oder strecken, erhalten sie den gleichmäßigen
Fortgang des Werks. Eine außereuropäische Uhrmacherei gab es früherhin nicht, während jetzt in Nordamerika in großartigen
Etablissements vortreffliche Taschenuhren fabriziert werden. Dagegen ist Asien ein sicherer Kunde für
Europa und auch ein guter, zumal dort allgemein, in China und anderwärts, noch die Sitte herrscht, die Taschenuhren stets
paarweise zu tragen. -
In neurer Zeit hat man der Konstruktion große Aufmerksamkeit geschenkt und eine Anzahl von wichtigen Erfindungen gemacht.
Dahin ist in erster Linie die pneumatische U. zu rechnen, mittels deren es möglich wird durch eine Normaluhr
die verschiednen in einer Stadt auf Plätzen, Häusern, in Kontoren und Wohnungen verteilten U. zu stellen. Auch die Elektrizität
wird als Motor benutzt und werden von Hipp gute elektrische U. geliefert.
mehr
Interessant ist auch die Harder'sche Jahresuhr mit Rotationspendel. Um das lästige Mitführen des Uhrschlüssels zu ersparen
hat man die Remontoirs erfunden und v. Löhr erfand in der Perpetuale eine U., welche sich bei
genügender täglicher Bewegung des Tragenden von selbst wieder aufzieht. - Zoll: Taschenuhren gem.
Tarif Nr. 20 a;
Wand-, Stutz-, Wecker-, Regulatoruhren, ebenso Chronometer, sofern sie nicht durch Verbindung
mit edlem Metall etc. unter Tarifnummer 20 a fallen, Nr. 20 b
3;
Turmuhren Nr. 6 e 2 β;
Uhrzeigerwerke, elektrische, pneumatische und andre, Nr. 6 e 3 γ.