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sehr artenreichen Geschlechts Astragalus, niedrige, stark verästelte, sehr dornige Sträucher mit holzigen Stämmchen und Ästen, die in der Levante und in weiter Verbreitung über Asien (namentlich Sibirien) wild wachsen. Als echter Tragantstrauch gilt Astr. verus, in Kleinasien, Armenien und den nördlichen Persien. Andre Arten sind A. gummifer in Kleinasien und Syrien, A. creticus in Griechenland und auf Kreta und noch einige andre gelegentlich mit aufgeführte.
Das Gummi bildet sich in dem Holze aus umgewandelten Zellen der Markröhre und Markstrahlen und enthält daher auch unter dem Mikroskope wahrnehmbare Zellreste und einzelne Stärkekörnchen. Beim Eintritt der feuchten Jahreszeit schwillt die Masse durch Aufnahme von Wasser bedeutend an und der hierdurch erzeugte Druck preßt dieselbe durch Risse und Spalten ins Freie. Die Sammler machen auch zur Förderung des Austrittes Einschnitte oder Stiche in die untersten Teilen des Stämmchens, welche sie vorher von der Erde entblößen.
Eine eigentliche Kultur der Sträucher scheint nirgends stattzufinden, sondern die Einsammlung geschieht im Juni von Leuten, die sich damit befassen wollen, in Griechenland von Hirten. Die Ware wird roh nach den Handelsplätzen gebracht und hier erst in die Handelssorten geschieden. Herrscht bei dem Einsammeln trocknes windstilles Wetter, so fällt die Ware am besten aus. Das Ausgetretene erhärtet bei gutem Wetter in 3-4 Tagen und nimmt diejenige Form an, welche die zu Gebote stehende Austrittsöffnung eben gibt. Man hat daher band- oder blätterartige Stücke, wahrscheinlich aus Querschnitten, wurm- oder nudelförmig gewundene Körper aus kleinen Löchern oder Einstichen, und klumpige Massen. Der aus Anzapfungen erhaltene T. soll stets besser sein als der freiwillig erflossene. -
Nach der Herkunft unterscheidet man: Smyrnaer oder Blättertragant, aus dem Innern Kleinasiens, die beste und teuerste Sorte, in großen flachen gewellten Stücken: Moreatragant, Vermicell, wurm-, faden- oder nudelförmig, von Griechenland und Kreta;
syrischer oder Aleppotragant aus den syrischen Gebirgen, von A. gummifer und andern Arten kommend, in allerlei flachen, zapfenartigen, gedrehten und andern Formen, zum Teil bedeutend größere Stücke als bei der vorigen und diesen ganz unähnlich;
persischer Kugeltragant, eine ordinäre Sorte.
Unter Smyrna- und Moreaware gibt es Stücke von milchweißer oder nur schwach gelblicher Farbe, die ausgesucht den elegierten T. bilden, welcher auch in Apotheken gebraucht wird. Die gelblichen, bräunlichen und unreinen Stücke bilden die Mittel- und ordinären Sorten. Syrische und persische Ware ist durchgänging ^[richtig: durchgängig] gelblich, bräunlich bis braun. -
Der T. ist eine hornartig feste und starre, mehr zähe wie spröde Masse, erst nach vorhergegangener Erwärmung pulverisierbar. Seine Substanz enthält wenig eigentliches, in Wasser lösliches Gummi, sondern hauptsächlich Bassorin, einen Stoff, der im Wasser nur zu einer großen Menge Schleim aufquillt, welcher ausgetrocknet wieder die unveränderte Tragantmasse ist. Der Tragantschleim gibt demnach ein gutes Bindemittel ab und findet vielseitige Benutzung zu Pastillen und Konditoreiwaren, zum Verdicken von Druckfarben, Anfertigung von Tuschfarben, in der Wassermalerei, zur Bereitung bildsamer Massen für Abdrücke u. dgl., auch zum Appretieren von Zeugen. Teige aus Tragantschleim und Kreide, Bleiweiß u. dgl. können zu vielerlei Zwecken der Bildnerei gebraucht werden und bilden nach dem Trocknen außerordentlich harte Massen. - Die Preise sind je nach der Qualitätsnummer sehr verschieden, von 5-10 Mk. pro kg, persischer kostet nur 1½-2 Mk. -
Zollfrei. Formerarbeiten aus T. gem. Tarif im Anh. Nr. 13 g.