12 Mk. und für feinsten Gunp.
Perl bis 14 Mk., feinsten 10 Mk., geringere auch nur 7 Mk.
und gewöhnlicher Imperial mit Grus 5,2 Mk. Tonkay oder Twankay ist Mittelsorte,
Perl- oder Pulverthee, kugelig, ordinär,
sind die geringern Sorten.
Verfälschungen. Der hohe Preis, welchen der T. hat, veranlaßt vielfache Verfälschungen, welche sowohl
an den Erzeugungsorten, als auswärts damit vorgenommen werden, besonders in England und Kanton („Canton made“). Man
verwendet schon gebrauchte und wieder getrocknete Blätter, Abfall, Houasian, Blätter vom Tounchonbaum, von Weidenröschen,
Kurilenthee, etc., Parfüms,
Chromgelb,
Chromgrün und
Berlinerblau,
Indigo und Kurkuma zum Grünfärben,
Gips,
Talk, Porzellanerde
zur Herstellung des samtartigen Aussehens etc. Die meisten Fälschungen
sind nachweisbar durch Aufweichen im Wasser oder durch Extraktion im Weingeist oder durch mikroskopische Untersuchung. -
Aufbewahrt muß der T. in gut verschlossenen
Glas- oder
Blei- oder Blechbüchsen, oder in Kästen mit Staniol, oder in
Porzellan
werden unter Abschluß von Licht und nur im trocknen, geruchfreien Raume. Er nimmt leicht fremde Gerüche
an und wird bei Feuchtigkeit modrig. - Zoll: gem. Tarif im Anhang Nr. 25 w.
T. zur Theinfabrikation unter Kontrolle, zollfrei. (Kräuterthee ist zollfrei,Paraguaythee gem. Tarif Nr. 25 p 2.)
(Pelit, lat. argilla, frz. argile, engl.
clay). Dieses wichtige Mineral ist ein Zersetzungsprodukt verschiedner aluminiumhaltiger Silikate, namentlich
der
Feldspate, durch Verwitterung und besteht aus wasserhaltiger kieselsaurer
Thonerde oder wasserhaltigem kieselsaurem Aluminiumoxyd.
In der Natur kommt der T. in verschiednen Graden der Reinheit vor. Befindet sich der T. noch an dem Orte, wo er entstanden
ist, so ist er weniger rein, weil ihm dann noch kleine Mengen von Bestandteilen der Gesteine beigemengt
sind, aus denen er entstanden ist. Solcher T. ist dann weniger plastisch und heißt Porzellanthon oder Kaolin. Wurden dagegen
die Zersetzungsprodukte der
Feldspate durch Wasser einem natürlichen Schlämmprozesse unterworfen und an andern Stellen wieder
abgelagert, so ist dann der T. gewöhnlich reiner.
Der reinste heißt Pfeifenthon, etwas weniger reiner Töpferthon. Durch Verwitterung eisenhaltiger Gesteine entstandener
T. ist stets mehr oder weniger reich an Eisenoxydhydrat, hat infolge dessen eine gelbbraune Farbe und heißt Lehm oder Letten;
gewöhnlich ist ihm auch noch Sand beigemengt. Der Lehm brennt sich in der Hitze rot, indem das Eisenoxydhydrat
sein chemisch gebundenes Wasser verliert und sich in
Eisenoxyd verwandelt. Ein mit
Kochsalz durchsetzter T., wie er in Steinsalzablagerungen
vorkommt, heißt Salzthon. Bituminöser, mit
Schwefelkies durchsetzter T. heißt Alaunthon. Innige natürliche Gemenge von
T. mit kohlensaurem
Kalk heißen Mergel, herrscht der T. in ihnen vor, so nennt man sie Thonmergel, ist
dagegen umgekehrt der
Kalk vorherrschend, so heißen sie Kalkmergel.
Reinster weißer T. ist erdig und milde, abfärbend und zerreiblich, zerfällt mit Wasser übergossen
zu einer sehr plastischen,
fetten Masse, die nach dem Austrocknen wieder die ursprünglichen Eigenschaften annimmt, aber nach dem Glühen (Brennen)
stark schwindet und dann beim Zusammenbringen mit Wasser nicht wieder plastisch wird, sondern diese Eigenschaft
für immer verloren hat. Es kommt dies daher, daß der mit Wasser angerührte und geformte T. beim Brennen nicht nur sein
mechanisch beigemengtes, sondern auch sein chemisch gebundenes Wasser verliert. Je mehr ein T. fein verteilte Kieselsäure,
Sand oder andre fremde Beimengungen enthält, desto weniger plastisch ist er.
Plastischer T. wird in der Technik auch fetter oder langer T., ein nur wenig plastischer dagegen magerer oder kurzer T. genannt.
Ganz reiner T. ist auch in der stärksten Hitze unschmelzbar; es ist dies der feuerfeste T. Beimengungen von
Kalk,
Eisenoxyd,
Alkalien machen ihn um so leichter schmelzbar, in je größerer Menge sie vorhanden sind. Gesuchte Handelsartikel
sind der Kaolin oder Porzellanthon und der feuerfeste T. und werden dieselben aus diesem Grunde oft weithin versendet.
Größere Lager von Kaolin finden sich: zu Aue bei Schneeberg, historisch interessant, weil sich daran
die Erfindung des
Porzellans in Deutschland knüpft;
zu Morl bei Halle, Sedlitz bei Meißen, Settlitz in Böhmen, Obernzell
und Diendorf bei Passau, in Frankreich zu St. Yrieix bei Limoges, in England zu St. Austle in Cornwallis.
Gleich dem T. ist
auch das Kaolin Handelsware nach solchen Fabriken, die nur den erstern in der Nähe haben; es geht z. B.
von Halle nach Berlin, von Meißen nach Schlesien. Chinesisches und japanesisches Kaolin kommen in neurer Zeit auch in ziemlichen
Mengen nach Europa, namentlich England. -
Außer zur Herstellung der verschiednen
Thonwaren wird der T. auch noch zur Bereitung von
Ultramarin, von
schwefelsaurer
Thonerde und
Alaun und mit
Kreide oder
Kalk gemengt, zur Erzeugung von
Zement verwendet; ferner benutzt man T. als
Füllmaterial für Papiermasse und kommt er für diesen Zweck unter dem Namen Leuzin oder Lenzin im Handel vor. - T. aller
Art, Lehm, Mergel, Kaolin und Leuzin sind zollfrei. Wegen Verzollung der
Thonwaren s. Tarif im Anh. Nr. 38.
(Aluminiumoxyd,Alaunerde; lat. alumina). Diesen Namen führt die Sauerstoffverbindung
des Aluminiummetalls, das Aluminiumsesquioxyd; es kommt auch schon unverbunden in der Natur vor als
Korund,
Rubin,
Saphir und
Schmirgel, viel häufiger aber in Verbindung mit Säuren, so mit
Schwefelsäure,
Phosphorsäure, namentlich
aber mit Kieselsäure.
Kieselsaure T. ist ein Bestandteil zahlreicher Mineralien, z. B. der
Feldspate, Glimmerarten,
Granaten. Bei der Verwitterung
derjenigen Gebirgsarten, die solche Thonerdesilikatmineralien enthalten, entsteht unter Aufnahme und Bindung von Wasser stets
Thon, d. i. wasserhaltige kieselsaure T. Das unverbundene Aluminiumoxyd bildet nur in Form
der obengenannten Mineralien einen Handelsartikel, künstlich dargestellt kommt es im Handel nicht vor,
wohl aber seine Verbindung mit Wasser, das
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mehr
Thonerdehydrat (Aluminiumoxydhydrat, alumina hydrata). Dasselbe wird jetzt im großen Maßstabe aus Kryolith dargestellt und
hauptsächlich zur Gewinnung von schwefelsaurer T. verwendet. Für den pharmazeutischen Gebrauch stellt man das Thonerdehydrat
durch Fällen einer Alaunlösung mit kohlensaurem Natron dar; der hierbei entstehende weiße gallertartige Niederschlag wird
nach dem Auswaschen mit Wasser wieder in Salzsäure gelöst und in der Siedehitze mit Ammoniak ausgefällt,
gewaschen und getrocknet; es ist ein weißes, in Wasser unlösliches Pulver.
Von den künstlich dargestellten Thonerdesalzen bilden die essigsaure und schwefelsaure T., sowie der Alaun Handelsartikel.
Als schwache Basis kann sich die T. aber auch mit Alkalien verbinden und spielt diesen gegenüber die
Rolle einer Säure. Ein solches Thonerdepräparat, ebenfalls Handelsware, ist das Thonerdenatron oder Natronaluminat, eine
Lösung von T. in Ätznatronlauge, welche sowohl in flüssiger Form, wie zur Trockne eingedampft als weiße Masse in den
Handel kommt.
Aus dieser alkalischen Verbindung kann natürlich die T. nur durch vorsichtigen Zusatz einer Säure gefällt
werden. Man verwendet das Präparat in Druckerei und Färberei jetzt häufig an Stelle von Alaun oder schwefelsaurer T. in
bestimmten Fällen, ebenso zu Lackfarben, als Bestandteil von Seifen, die es weiß und schwer macht, und in der Glasindustrie
zur Darstellung von Milchglas (Halbporzellan), wofür sich dasselbe besser eignet als der Kryolith selbst,
welcher durch seinen Fluorgehalt die Glashäfen zu stark angreift. - Natürliche Thonerde- und Alaunerde ist zollfrei. Künstliche
T., Alaun, essigsaure und schwefelsaure T., Thonerdehydrat und Thonerdenatron gem. Tarif im Anh.
Nr. 5 e.