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beliebtesten, im Westen am meisten gebaut;
Rauchtabak, fein, gelb, im Geruch angenehm, süß, am besten davon Bahia;
geht in Fässern von 3-400 kg;
gelb, rötlichgelb, hellbraun.
Qualitäten: Sandgut (scrubs), Bastard, fein gefärbt (fine coloured), extrafein gelb (kitefoot). Virginia, besonders aus Richmond, schwer, fett als Schnupf- und Kautabak, mittel und leicht als Rauchtabak, lebhaft braun, in Fässern zu 4-800 kg. Kentucky, nebst Carolina, Georgia, Missouri, Tennessee;
Ausfuhr besonders über St. Louis;
T. in feste Bündel verpackt, in Fässern von 450-850 kg;
Umblatt, Deckblatt und Einlage für Zigarren;
Kau-, Schnupf- und Rauchtabak.
Seedleaf, aus Pensylvanien, Konnektikut und Ohio, gezogen aus Samen von Cuba, vorzüglich zu Deckblatt. Florida, desgl., gefleckt (spotted), beide Arten in Kisten von 150-200 kg. Für nordamerikanischen T. Or.-Tara 20%. Auch Ausfuhr von Stengeln.
B. Westindische;
in erster Linie Havanna, vom Norden der Insel Cuba, besonders Vuelta d'abago;
beste Sorte Cabanos oder Cabannos, auf der Insel selbst zu Zigarren verarbeitet;
Ausfuhr bedeutend, bis 200000 Mille, zum Teil als Blätter in das Ausland gehend, schön braun, in kleinen Bündeln zu 1-2 kg zusammengeschnürt und in Seronen von Schilf zu 25-75 kg verschickt; fette und schwere Blätter nach Spanien zu Spaniol.
Zweite Sorten unter dem Generalnamen Cuba, besonders aus dem Südwesten der Insel; Zigarrengut, viel ausgeführt, am meisten Yara, in größern, oben und unten zusammengebundenen Packeten, Malotten genannt und in Seronen zu 50 kg und mehr. Tara für diese Tabake 6 kg.
Drittens Domingo (Haiti) mit Tortuga und Sumene, in Malotten zu 2-25 kg und in korbartigen Bastseronen von 50 kg; Deckblatt, Einlage und Rauchtabak. Tara 6 kg.
Viertens Portorico, mit bestem Rauchtabak, weniger benutzt zu Zigarren, in Leinen verpackt zu 50-150 kg, oder in Rollen von 2-4 kg, besonders nach Holland und den Hansastädten, an Ort und Stelle zu Zigarren verarbeitet;
als Rollen: Guayama, gelb, große, dünne Blätter, am Ende mit Bast, auch mit Holzpflöcken gebunden, 1 kg schwer;
Guyanilla, schmalblättrig, heller, Rollen länger, mit Holzpflöcken, 1-1,25 kg schwer;
Aguadilla, hellbraun, braun und grünlich, in kurzen Rollen, zu 1-1,5 kg;
Cabo-roxa (Cabeza), Blätter dick, weißbeschlagen, Rollen mit vielen Holzpflöckchen, 1-2 kg schwer.
Tara für Portorico 2%. -
C. Mittel- und südamerikanische Tabake, in erster Linie Varinas (Kanaster), in Rollen zu 7-9 kg, und in Büscheln, zu 75 kg verpackt, in Körben aus Rohr (Canastra), mild, weich, kastanienbraun, feinster Rauchtabak, besonders als „Muffkanaster“; der Anbau geht, der Überhandnahme der Zigarren wegen, zurück. -
Maracaibo-, St. Thomas- u. Cumanàkanaster, C. Andouillen oder Karotten (am gewürzhaftesten), hellbraun, leicht, sind ähnlich. -
Orinoko- und O. Kanaster, sehr stark, und Kanasterblätter, dick, in Seronen zu 50 kg. -
Columbia oder Colombia, aus Neugranada und angrenzenden Provinzen: Ambalema, Palmira, Girong, Yucatan, Carmen, Zigarrengut, als Rauchgut dem Varinas nachstehend, verschickt in Lederseronen zu 50 bis 75 kg;
Tara 2½ kg. Esmeralda (aus Ecuador), gestrichen, entrippt, getigert, Deckblatt, Laguayra (aus Venezuela), Curaçao und mexikanischer T., weniger gut, werden meist selbst verbraucht. -
Brasil, in Leinen zu 50 bis 150 kg, Tara 2%, als Rollen auf Holz in rohen Häuten, dunkel, feucht, für Kau- und Schnupftabak, viel nach Deutschland versendet, besonders für Nürnberg, fermentiert vor der Verpackung in Melassemischung. -
Fresco Brasil, feiner, als Zigarrentabak und verarbeitet zu solchen und zu Zigaretten ausgeführt; Qualität fein, vielfach aber schlecht behandelt und dann geringwertiger. - Paraguaytabak, sehr stark und nicht, wenig bedeutend. -
J. Preise. In Bezug auf den Preis für T. und Tabak-Fabrikate sind Angaben nicht gut zu geben, da das Erzeugnis zu verschieden ist und die Jahrgänge für Rohtabak zu wechselnd im Ertrag; man gibt als Grenzen an 28-102 Mk., für europäischen T. 23-40 Mk., für feinsten T. bis 160 Mk. und darüber pro Ztr. Gelegentlich der letzten Verhandlungen über den Entwurf des Monopols für Deutschland wurden von der Bremer Handelskammer in besondrer Denkschrift genaue Mitteilungen gemacht, gestützt auf die Ziffern von 1877 mit 40,8 Mill. Mk. ausländischer Tabakeinfuhr in den Zollverein und 24,16 Mill. Mk. in das Ausland für Bremen und 9,6 und 2,28 Mill. Mk. für Hamburg, zusammen also an 77 Mill. Mk. Umsatz darin. Als Durchschnitt für 1871 bis 78 wird 64,16 M. pro Ztr. für Rohtabak angegeben, im einzelnen ab Bremen für 1871/73 pro kg Virginiy 82-92 Pf., Kentucky 96-109, Ohio 80 bis 104, Maryland 90-96, Brasil 148-150, Havanna 418-499 Pf.
Die Regierung wollte liefern: Rauchtabake: 1 kg Rippentabak zu 1 Mk., Blättertabak mit Rippen zu 1,50, 2,00, 2,50, 4 und 5 Mk. (Varinas, Portorico und Maryland), 6 Mk. (feinsten Varinas, Portorico und Maryland), 8 Mk. (echt türkisch) und 10 Mk. (feinsten echt türkischen). -
Schnupftabake: 1 kg zu 1,00, 1,50, 2,00, 2,50, 4 und 5 Mk. -
Kautabake: 1 kg zu 2,00, 2,50, 3,00, 3,50, 5, 6, 7 und 8 Mk. -
Zigarren: ein Stück zu 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 15, 18, 20, 25 (rein Havanna) und 30 Pf. (desgl.). Diese Preise waren mit Rücksicht auf die beabsichtigte höhere Einnahme aus der Besteuerung als solche, zu welchen der Verkauf im Detail stattfinden sollte, bestimmt worden. Die Privatinteressenten haben nachgewiesen, daß sie die Waren in etwa gleichen Differenzen geliefert haben und liefern, daß aber die Qualitäten für die einzelnen Sorten geringwertiger werden müßten, wenn gefertigt, wie in Aussicht gestellt war. Als ungefähres Bild der Preisverschiedenheiten mögen die Zahlen immerhin gelten. -
Die Monats- und Jahresberichte der größeren Firmen oder Korporationen an den Hauptplätzen für Tabakhandel enthalten ausführlichere Angaben; aus 1880 und 1881 wurden z. B. notiert in Amsterdam und Rotterdam in holländischen Cts. für Java in Packen je nach Sorte: Kediri Blitar
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33 und 36¾, Mulang 24½ und 30¾, Loamadjang 31 und 46, Bezoeki 47½ und 58, Banjoemaas 43½ und 93, Vorstenlanden 42½ und 48, Kadjoe 38½, Rembang 35-36, Preanger 48, Molukken 31½, Samarang 43, Bagelen 38¾, Soerabaya 25, Banjoewangie 32 und 63½.
Sumatra: Deli 112, Lankat 123, Serdang 90, Edi 54.
Manilla, daselbst und in Antwerpen, Angaben in Quintals: Cugaijan, vier Qualitäten (1 a, 2 a, 3 a, 4 a), à Pfd. 63, 56,70, 32 und 12-14;
Isabella, desgl., 71,4, 60,9, 33,6 und 14,7.
In den Hansastädten wurde notiert: Mai 1881 pro Ztr., oder 100 Pfd. (Originalpartien aus erster Hand):
Havanna, Deckblatt 350 bis 1000, Umblatt und Aufarbeiter 200-400, Einlage 120-240;
Cuba, Yara und Guiza 170 bis 205 und 265-320;
St. Jago 150-170, 200-220, Gibara 70-100-150;
Domingo, Deckblatt 80-110, Umblatt 50-60, Einlage 38-50;
Portorico, Nordseiten 50-60, Südseiten 40-50;
Varinas, Blätter 65-70, Rollen 80-100;
Seadleaf, Deckblatt 70-130, Deck- und Umblatt 50-70, Fillers 48-50;
Brasil, St. Felix, Pat. und Flor 120-200, 1 a 80-100, 2 a 65-75, 3 a 55-60;
Cachoeira, Pat. und P. F. 70-120, 1 a 55-65, 2 a 45-55, 3 a 40-45, Refugo 15-30;
Rio Grande, Pat. und 1 a 40-55, 2 a 30-40;
Kolumbia, Giron 65-150, Ambalema 55-220, Carmen 50-150;
Palmira 80-150;
Cumana 40-55;
Esmeralda, entrippt, 130-160;
Ungarischer T. 22-60;
Russischer, Ukrainer 35-40, Saratow 25-35.
Stengel 6-8 Mk. (Vgl. die Werte der Ausfuhren unter F. Statistik.) -
K. Verarbeitung. Diese zerfällt in die Bearbeitung des Rohtabaks zu Rauch-, Schnupf-, Kautabak und zu Zigarren- und Zigaretten.
I. Der Rauchtabak wird geschnitten und gesponnen, in Rollen (Kraus- oder Krüll T.) verkauft. Die erforderlichen Manipulationen in den Fabriken sind:
1) Sortieren, zum Teil mit Entrippen und Abblatten, wodurch der T. leichter und angenehmer wird, oder mit Plätten der Rippen unter Walzen, wodurch sie leichter und vollkommener brennen. Ungeschnittene Rippen und Stengel werden gewalzt, um sie mit geschnittenem T. mischen zu können.
2) Beizen oder Saucieren, Einlegen vor dem Entrippen oder Besprengen nach demselben in oder mit einer Sauce; deren Zusammensetzung ist Fabrikgeheimnis und bedingt wesentlich die Güte des Fabrikates. Zucker aus Melasse oder Abkochung von Rosinen, Feigen etc., Salz, Salmiak, Salpeter u. dgl. und aromatische Substanzen bilden die Bestandteile. Die Blätter bleiben 8-12 Tage besprengt oder 1-3 Tage in der Sauce und werden dadurch einer nochmaligen Gärung unterworfen; sie werden dann wieder an der Luft getrocknet.
3) Schneiden auf dem Schneideladen.
4) Darren zum vollen Trocknen und Kräuseln in Pfannen oder auf glatten Kacheln.
5) Verpacken in Pakete oder lose Aufbewahrung.
6) Anstatt des Schneidens das Spinnen zu Rollen nach vorherigem Besprengen mit Wasser, um die Blätter geschmeidig zu machen, mittels besonderer Spinnmühlen und Nachhilfe durch die Hand.
II. Zigarren; diese werden fabrikmäßig und in Hausarbeit dargestellt. Man kennt die Fabrikation seit 1788 durch Schöttmann in Hamburg, von da kam sie nach Bremen, 1830 nach Berlin und Leipzig etc. Die Arbeit besteht in der Anfertigung des Wickels, Einlage und darum gerolltes Umblatt, dann dem Umhüllen mit dem Deckblatt, dem Trocknen und dem Sortieren nach Farbe (brown, light brown, yellow etc.) und Form und dem Verpacken in Kistchen zu 100, 250 und 1000 Stück.
In der Havanna rollen die Arbeiter (Neger und Mulatten, Frauen und Männer) das mäßig feuchte Blatt und die Einlage zwischen Hand und einer um den Hals gehängten hölzernen Tafel, welche auf den Knien ruht, anderwärts rollt man zwischen Holzplatten auf einem Marmortisch, in Spanien zwischen rechter Hand und entblößtem linkem Arm, bei uns in der Hausindustrie auf kleinen Arbeitstischen, neuerdings auch durch Maschinenarbeit in Fabriken.
Die aufeinanderfolgenden Arbeiten sind: sorgfältiges Sortieren der Blätter, Trennung von Deckblatt und Einlage, Befeuchten der Blätter und Entrippen (soweit nicht ungerippt zum Umblatt verwendet), Trocknen der Einlage, Befeuchten der Deckblätter. Zuschneiden (6-10 aus einem guten Blatt) der Länge des Blattes nach, Übereinanderschichten und Beschweren, um das Zusammenschrumpfen zu verhindern, Formen des Wickels aus der Einlage, auch durch Maschinen, Umwickeln mit dem Umblatt, Rollen des ganzen zur gleichen und passenden Form, Auflegen auf das Deckblatt in schiefer Lage, Umschlagen in schief aufsteigender Richtung und Drehen der Spitze zwischen den Fingern. Die fertigen Zigarren werden auf Horden ausgebreitet und an der Luft, bezw. am Ofen, getrocknet, dann sortiert und verpackt.
Das Fertigen der Zigarren in gewünschter Form, Glätte und Schönheit, nicht zu fest, nicht zu locker, ist Sache der Übung. Das Deckblatt wiegt ¼-⅕ des Wickels und kostet in der Regel so viel wie dieser. In Manila wird das Deckblatt der Länge nach umgelegt, nicht spiralig, und mit einem narkotischen Saft eines Gummibaums befestigt; die Zigarren bilden lange Rollen, regelmäßig sich verstärkende Röhren. Die Zigarrensorten werden gewöhnlich nach den Firmen benannt.
Auf Cuba fertigt man echte und nachgemachte Havannas: beste Sorte als Vegueros (Naturales oder Pflanzerzigarren) aus den besten Blättern aus einem Stück ohne Einlage, 20 cm lang;
zweite Sorte Regalia del Duque aus entrippten und R. communes aus unentrippten Blättern;
zahlreiche andre Sorten, aus verschiednen Blättern;
Trabucos, kurz und dick etc. -
Hauptfirmen sind: Silva, Ugues, Upmann, Cabannas, Dos Amigos.
Nachahmungen vielfach und gleiche Bezeichnungen für solche. Gute Ernten sollen 1% feinste (Deck-) Blätter, 8% erster, 12% zweiter, 20% dritter und 59% vierter Qualität liefern. -
In Deutschland wird meistens Brasil und Cuba, dann Ambalema und Manila T. (in abnehmender Menge), Carmen, Java und Pfälzer verarbeitet. Man rechnet auf 1800 kg T. 1400 = 200 Mille Zigarren, 340 kg Rippentabak, 60 kg Verlust.
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III. Schnupftabak, Verwandlung in Pulverform und Zubereitung durch Gärung und Zusätze, färbende, Salmiak, Tonkabohnen, Violwurzel, Rosenöl etc. Manipulationen:
1) Aussuchen der Blätter, kräftig, schwer, fett, dunkel pechähnlich, süßlich-saurer Zwetschgengeruch;
Kentucky, Virginia, holländisch schweres Bestgut (besonders zu Rollen für Schnupftabak, Nessing), Pfälzer, Nürnberger, Niederrheinischer T. etc.;
Rippen, Stengel und Abfall zu geringen Sorten.
2) Saucieren und Gärenlassen;
24-30 l Sauce auf 100 kg - Eintauchen nochmals und nach Pressen des feuchten T.;
Verfahren verschieden;
Zerstampfen der Blätter vor- oder nachher.
Gärenlassen 4-10-14 Tage, in Frankreich bis sechs Monate in großen Haufen bis zu 50000 kg Masse. Schnellgärung und langsam anhaltende Saucen verschieden, Geheimnis.
3) Karottengärung, für die besten Sorten, kostspielig. Umwickeln des präparierten Tabaks, 1,5-2,25 kg, in Leinwand, Puppenwindeln, in Form von Puppen, festes Umbinden dieser mit Bindfaden zur Bildung der ersten Karotte und zum Zusammenpressen, durch den kleinen oder den großen Karottenzug, Auflegen der Karotte auf Gerüste, öfteres Umwenden behufs gleicher Verteilung der Sauce, nach 14 Tagen Lockern des Bindfadens, Entfernen der Windel zum Benetzen mit Wasser, wieder Umschlagen, Umschlingen, Auflegen und Wenden, nach drei Wochen Entfernen der Windel, Umbinden der Karotte mit Bindfaden („Ficellieren“) Abschneiden der Spitzen und hervorstehenden Blätter, Verpacken in Kisten oder Schränken in dunkeln Gewölben, Umpacken der Karotten alle 14 Tage, Aufbewahren 6-8 Monate und auch 1-2 Jahre lang und länger (bis zehn Jahre haltbar). Statt der Anfertigung von Karotten preßt man auch die saucierten Blätter zwischen Leinwand in Kisten, schlägt diese dann zu, und wendet sie öfters um.
4) Rapieren, Zerkleinern der Karotten nach Abnehmen des Bindfadens und der Blätter durch Reiben auf Handreiben und Reibmühlen zu Pulver - Rapier - oder Stampfen auf Handstampfen und Stampfmühlen oder Zerkleinern durch Wiegemesser und durch Tabaksmühlen.
5) Sieben und Sortieren in grobes und feines Gut,
6) Anfeuchten mit Salzwasser oder Sauce. Unter Umständen unterwirft man den gesiebten T., besonders in Frankreich, und das nicht karottierte Gut einer nochmaligen Gärung in großen Kisten für bis 50000 kg Inhalt, Zustand mit bis 30% Feuchtigkeit, in warmen Lokalen, 9-10 Monate lang; tritt dabei säuerlicher Geruch auf, muß die Masse umgefüllt und dann nochmals zur Gärung gebracht werden.
7) Verpacken, entweder in Kisten aus Eichenholz, ausgeschlagen mit Papier, oder in steinernen oder gläsernen Töpfen, oder in Stanniol oder in Guttapercha, Wachs-, Pergament-, Zigarettenpapier u. dgl. Die Verwendung von Bleiblech ist verboten, da man bis zu 1,83% Blei in Tabaken in solcher Umhüllung gefunden hat. Die Schnupftabake sind feucht, schwarz, grob, oder mehlartig, trocken und heller, oft gefärbt.
Sie werden meist benannt nach den Firmen oder nach Erzeugungsorten: Mops und Doppelmops (Rotterdam) - Wiener und Pariser Rapé, St. Omer, St. Vincent, Pariser, Holländer, Marokko, Makuba, Robillard; Bolongaro und Lotzbeck (Deutschland) (Schneeberger wird weiß aus Viol- und Nieswurz, grün aus Angelikawurzel und Wiesenkräutern in Bockau bei Schneeberg gefertigt). Über Spaniol s. oben.
IV. Kautabak; dieser wird gefertigt aus schweren und fettigen Blättern, besonders Kentucky T., welche man sauciert, fermentiert und dann zu fingerdicken Rollen (Andouillen) oder Stangen spinnt oder preßt. Hauptsorten: Lady Twist, Cavendish, Negrohead, Shippmann's Garn, Schäfertabak. -
L. Aufbewahrung. Alle Tabake und Fabrikate müssen, gut verwahrt, in geeigneten Lokalen aufgehoben werden, Rohtabak auf Speichern im Faß oder in sonstiger Emballage übereinander geschichtet, Rauchtabak lose in Fässern, oder in Haufen auf luftigem Boden, Zigarren in nicht zu trockner Luft, aber bewahrt vor Feuchtigkeit und üblen Gerüchen, am besten in Holzkisten in guten Gewölben, weit ab von allen riechenden Waren, Rauch u. dgl.; Schnupftabak dagegen muß feucht bleiben und hebt sich am besten in Steintöpfen auf. -
Zoll: Unbearbeitete Tabakblätter und Stengel, auch Tabaksaucen s. Tarif im Anh. Nr. 25 v 1. Zigarren und Zigaretten, Nr. 25 v 2 α; andrer fabrizierter T., Nr. 25 v 2 β. - Der aus Wiesenkräutern, Violwurzel, Nieswurz etc., jedoch ohne Zusatz von T., hergestellte sogenannte Schneeberger Schnupftabak ist zollfrei. Der im Inlande gebaute T. unterliegt einer Steuer von 45 Mk. für 100 kg fermentierter Blätter, bzw. von 4,5 Pf. für den Quadratmeter bebauter Grundfläche.
Die Verwendung von Tabaksurrogaten zur Tabakfabrikation ist im allgemeinen verboten. Ausnahme kann der Bundesrat gestatten und hat derselbe bis jetzt die Verwendung von Steinklee, Kirsch- und Weichselblättern, sowie von eingesalzenen Rosenblättern gegen Zahlung einer Steuer von 65 Mk. für 100 kg zugelassen. Bei der Ausfuhr von T. und von Fabrikaten aus inländischem sowie aus verzolltem ausländischem T. wird bei Beobachtung der vorgeschriebenen Kontrollmaßregeln die Abgabe zum größten Teil vergütet.