dem gröblich Abgesiebten wieder den Staub absiebt. Möglichst frische Ware, bei der die Blätter noch zäh, grünlich, ohne
Flecken und Bruch sind, wird natürlich am meisten gesucht. Neben der mangelhaften ägyptischen hat sich in letzterer Zeit
eine ostindische Sorte beliebt gemacht und wird in zunehmendem Maße eingeführt: die Tinnevelly-Senna. Sie
soll von C. medicinalis stammen, die in der Gegend von Kalkutta auf Plantagen kultiviert wird. Es ist dies die reinste Ware
ohne fremde Bestandteile, mit den größten grünen oder bräunlichgrünen Blättern von zäherer Beschaffenheit und weniger
zum Bruch geneigt, als die Alexandriner, steht aber hinsichtlich ihrer Wirksamkeit den letztem nach.
Deutschland bezieht diese Ware über England. -
Die S. riechen eigentümlich aromatisch, aber nicht angenehm, und schmecken schleimig und bitter. Verwendet werden dieselben
in Pulverform, zu Aufgüssen, in
Latwerge und als
Extrakt. Die Blätter enthalten als wirksame Bestandteile: Cathartinsäure,
Sennapikrin und Cathartomannit, außerdem aber noch andre von harziger Natur, welche ungünstig wirken
und Leibschneiden verursachen. Werden die Blätter mit Wasser förmlich gekocht, so gehen diese Stoffe mit an das Wasser
über; es ist daher Regel, keine Absude, sondern nur Aufgüsse mit heißem Wasser aus den S. zu machen und sie einige Zeit
ziehen zu lassen. Außerdem schreiben mehrere Arzneiverordnungen entharzte Blätter vor, d. h.
solche, aus denen jene nachteiligen Bestandteile vor der Anwendung durch Extrahieren mit Weingeist entfernt worden sind.
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Die Ware kommt teils in Ballen, teils in Kisten verpackt. Die der Alexandrinerware gewöhnlich beigemengten fremden Blätter
sind die sog. Arghelblätter, von Cynanchum Arghel, einer in Ägypten heimischen Asclepiacee
stammend; sie müssen ausgelesen werden und sind leicht zu erkennen, da sie dick, lederartig und runzlig
sind und sich infolge beiderseitiger starker Behaarung rauh anfühlen; ihre Farbe ist gelblichgrün oder graugrün. - Zollfrei.
fälschlich Tintenfisch (Sepia officinalis) genannt, nach dem
Englischen Blackfisch, ist kein
Fisch,
sondern ein zu den Kephalopoden (Kopffüßlern) gehöriges Seetier mit sackförmigem weichen Körper,
etwa 4½ dm lang, lebt im Mittelmeer und vorzugsweise im Adriatischen Meer, zerstreuter in den übrigen europäischen Meeren,
und wird nicht allein wegen des wohlschmeckenden
Fleisches, sondern auch wegen zweierlei andrer nutzbarer Dinge gefangen.
Von der Gattung S. gibt es noch mehrere andre Arten, von denen namentlich Sepia elegans und S. biserialis
wegen ihres zarten
Fleisches sehr geschätzt sind; alle diese
Tiere haben acht Fangarme und zwei längere Greifarme, welche
letzteren am Ende mit Saugnäpfen besetzt sind. Zur Stütze des weichen Körpers liegt an der Rückenseite, innerhalb der
sackförmigen Körperhülle, eine Art länglicher Knochenplatte, deren Substanz wie die der Muschelschalen,
in der Hauptsache aus kohlensaurem
Kalk besteht. Dieses Rückenschild ist etwas gewölbt, 11-23 cm lang, in der Mitte 6½-9
cm breit,
nach beiden Enden schmäler zulaufend und von der Mitte aus nach den scharfen Rändern zu immer dünner werdend.
Die Oberseite besteht aus einer sehr dünnen, harten und knochenähnlichen Schicht von gelblichweißer
Farbe; die unterliegende dickere Masse ist rein weiß, lockerzellig, blättrig und zerreiblich.
Da diese Stücke sehr leicht sind, so bleiben die von abgestorbenen oder von Raubfischen gefressenen
Tieren herrührend auf
der See schwimmen und werden nicht selten so gefunden, wie ausgeworfene am Lande gesammelt. Diese gelegentlichen
Funde und die Stücke von gefangenen
Tieren bilden die Sepiaknochen (os oder ossa Sepiae) des Handels, auch weißes
Fischbein
genannt. Es wird nur der lockere Bestandteil gebraucht, daher herausgeschabt, gepulvert und gesiebt. Das scharfe Pulver dient
besonders zum
Schleifen und Polieren feiner
Hölzer, zu feinen Gießformen für Goldarbeiter, als Bestandteil
von Zahnpulvern etc. -
Der andre nutzbare Bestandteil ist der Tintenbeutel, welcher aus dem gefangenen
Tiere sogleich herauszuschneiden und rasch
zu trocknen ist. Derselbe bildet einen birnförmigen Sack, erfüllt mit einer dunkeln, undurchsichtigen Flüssigkeit, welche
der Tintenfisch durch einen Ausführungskanal willkürlich entlassen und damit das Wasser in seinem Umkreise
verdunkeln kann, sei es um sich seiner Beute zu bemächtigen oder selbst einem Verfolger zu entkommen. Diese Substanz besitzt
eine so starke Färbekraft, daß 1 Tl. noch 1000 Tle.
Wasser undurchsichtig macht. Früher kamen die getrockneten Tintenbeutel selbst oder ihr herausgenommener bröckliger Inhalt
unter dem Namen S. in den Handel, während jetzt nur der präparierte und in Täfelchen geformte Farbstoff
vorkommt. Die Bereitung geschieht durch Auflösen der gepulverten Masse in Ätzkalilauge und Wiederausfällen mit einer Säure.
Der Niederschlag wird gewaschen, mit Gummischleim gemischt und so geformt.
Das Sepiabraun dient als Wasserfarbe. Die Bereitung desselben geschieht in Italien und vorzugsweise in
Rom, das die beste Qualität liefert. Von andern Kephalopoden findet man auf den italienischen Fischmärkten hauptsächlich
noch den Colmar (Loligo vulgaris, Calamaro der Italiener) und die zierliche Sepiola Rondelettii, welche sich durch besondern
Wohlgeschmack auszeichnet. - Zollfrei.
(Sarsche, frz. serge, engl. serge), heißen im allgemeinen
mehrere Arten von seidenen, halbseidenen, wollenen und gemischten Geweben, welche mit drei oder vier
Schäften geköpert oder mit fünf- oder siebenbindigem
Atlas etc. gewebt sind. Die wollenen Sergen dienen in den leichtern
Sorten gewöhnlich als Futterzeuge: es gibt und gab indes auch dichte, aus festem Kammgarn gewebte, und solche, die durch
einiges Rauhen und Scheeren fast halbtuchähnlich sind. Die bekannteste Sorte aus sehr glattem gutem Kammgarn ist die Serge
de Berry. Statt der sonst vorkommenden vielerlei Sorten wollener S. dienen jetzt andre Köperartikel wie
Merino,
Orleans, Napolitains,
Thibets u. dgl. -
Unter den Seidenwaren bilden die S. auch hauptsächlich
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mehr
Futterstoffe. Sie unterscheiden sich von andern geköperten Waren dadurch, daß sie nicht appretiert sind. - Zoll: S. aus
Seide gem. Tarif Nr. 30 e, aus Halbseide Nr. 30 f,
aus Wolle, auch mit Baumwolle gemischt Nr. 41 d 5 α bezw. β.