Wohlgeruchs willen als
Räuchermittel und zu
Parfümerien benutzt. Die Chinesen beziehen bedeutende Mengen des
Holzes zu Räucherwerk
und als Nutzholz; außerdem ist es für Indien und für Europa eine stets gesuchte Ware. Das zu uns kommende
Holz bildet gewöhnlich
nur armdicke, 6-9 dm lange, glatt geschälte Scheite, an denen der Splint weißgelblich, der Kern gelb
ist. Es kommt aber neuerdings auch
Holz aus Amerika von nicht genannter Herkunft; es ist zu vermuten, daß der Baum dorthin,
vielleicht auf die westindischen Inseln, aus Ostindien verpflanzt worden ist, da die Umstände zu solcher Spekulation wohl
einladen können.
Das
Holz wird jetzt hauptsächlich benutzt, um das ätherische
Öl daraus zu destillieren, indem man über
das zerschnittene und in Wasser gequellte
Holz direkten Dampf gehen läßt. Die Ausbeute ist etwa 1½%. Das
Öl kostet in Leipzig 45 Mk.
pro kg; es kommt auch
Öl direkt aus Ostindien. Es ist gelblich weiß, sehr dickflüssig und schwerer
als Wasser; sein starker Geruch ist eigentümlich fein und balsamisch, sehr lang anhaltend und nur in großer Verdünnung
angenehm. Man benutzt es besonders zu Taschentuchparfüms und zum Parfümieren von
Seifen. - Zoll: S., rotes in Blöcken oder
gemahlen, zollfrei. Das
Farbholzextrakt daraus gem. Tarif Nr. 5 e; weingeistige
Auszüge daraus Nr. 5 a. S.,
gelbes gem. Tarif Nr. 13 c.
ÄtherischesÖl Nr. 5 a.
(Sandseggenwurzel, deutsche
Sassaparille, rhizoma Caricis, radix Caricis arenariae). Das Sandriedgras
oder die Sandsegge (Carex arenaria) ist auf dem Küsten- und Dünensand der Nord- und Ostsee, sowie landeinwärts auf unfruchtbarem
Sandboden gemein und nützt durch die sehr langen Kriechwurzeln, welche dem lockern Sande einige Bindung
geben. Die Wurzeln oder Ausläufer werden im Frühjahr gesammelt und getrocknet und in circa 2 m langen Bündeln zum Verkauf
gebracht. Sie sind etwa federkieldick, außen hellbräunlich, innen weiß, durch Knoten gegliedert; von diesen gehen die
kleinen fadenförmigen Wurzeln aus. Frisch hat die Wurzel einen harzig balsamischen Geruch, der beim
Trocknen verschwindet. Der Geschmack ist beim Kauen süßlich und schwach bitter. Die Drogue dient offizinell als blutreinigendes
Mittel unter Holzthee. - Zu unterscheiden ist hiervon die Wurzel des rauhen Riedgrases (Carex hirta), welche auch hier und
da gesammelt wird. Sie sieht äußerlich rotbraun aus, heißt daher auch rote
Queckenwurzel und bildet
kürzere Stücke, sodaß die Bündel daraus nur 6 dm lang sind. Dieses Riedgras hat eine größere örtliche Verbreitung
als die vorige Art und ist in Süd- und Mitteldeutschland auf Wiesen, an Weg- und Grabenrändern gemein. - Zollfrei.
(frz. grès, engl. sand-stone), zu den Sedimentgesteinen
gehörige Gebirgsarten, kommen nach Farbe, Härte und Nebenbestandteilen sehr verschieden vor, bestehen aber immer, als alte
wieder zusammengebackene Sandlager, aus feinern oder gröbern Quarzkörnern, die durch irgend ein zwischengelagertes Bindemittel
zusammengehalten sind.
Je nach diesem Zwischenmittel unterscheidet man thonigen, mergeligen, kalkigen, kieseligen S.;
der letztere ist der härteste und beste.
Der Farbe nach gibt es ganz weiße, verschiedentlich graue, gelbliche, grünliche, rote, zuweilen bis zum tiefsten Eisenrot.
Eisenoxyd ist auch in der That der färbende Bestandteil der roten und gelblichen Steine. Öfter sind die Steine durch
abwechselnde verschiedenfarbige Lagen streifig oder geädert. Die Steinart wird bekanntlich viel als
Baumaterial gebraucht, wenn sie dazu hart genug und nicht zu wasserziehend ist, da der Stein sonst durch Fröste leicht zerstört
wird.
Die harten und scharfkörnigen Varietäten dienen zu Mühl- und Schleifsteinen und werden in dieser Form oft weit versendet.
Als Baumaterial können Sandsteinquader nur da füglich in die Ferne gehen, wo Flüsse und Ströme wohlfeilen
Transport gewähren. Dies ist namentlich der Fall mit dem guten S. der sächsischen Schweiz (Quadersandstein), welcher als
Pirnaer seit Jahrhunderten die Elbe hinab nach dem Norden Deutschlands geht. Sehr guter S. mit Gelegenheit zum Wassertransport
findet sich unter anderm auch in den Moselgegenden bei Trier.
Die feinen und dichten Steine dienen bekanntlich auch zu Stein- und Bildhauerarbeiten, wie Thür- und Fenstersimse, architektonische
Verzierungen, Denkmäler und Statuen. Auch gewisse thonige Sorten, die sonst weder zu baulichen, noch andern Zwecken dienlich
sind, haben einen Wert und eine Verwendung, wegen welcher sie oft weit verschickt werden. Sie dienen
nämlich wegen ihrer Feuerfestigkeit als sog. Gestellsteine, d. h.
zum Ausbau der heißesten Teile an Eisenhohöfen ^[richtig: Eisenhochöfen]. - Zoll s.
Porphyr.
(Santoninsäure,Santonsäureanhydrit,Santoninum), der wirksame Bestandteil des sog.
Wurmsamens (s. d.), aus welchem es fabrikmäßig dargestellt und in großen
Mengen als sehr wirksames Mittel gegen die Spulwürmer der Kinder verwendet wird. Behufs Gewinnung des
S. wird der
Wurmsamen mit verdünnter Kalkmilch ausgekocht und die so erhaltene Lösung des santonsauren
Kalks mit verdünnter
Salzsäure zersetzt, wodurch das S. ausgefällt wird. Das gleichzeitig mit abgeschiedene
Harz trennt man durch Behandlung mit
heißem amoniakalischem Wasser und kristallisiert das noch gefärbte S., nach Behandlung seiner alkoholischen
Lösung, mit Tierkohle aus
Alkohol um. Die Ausbeute beträgt 1,8-2,3% des
Wurmsamens.
Man erhält so das S. rein, in schön glänzenden, weißen, tafelförmigen Kristallen; es ist geruchlos und geschmacklos,
schmeckt aber in alkoholischer Lösung stark bitter. In Wasser ist das S. nur äußerst wenig löslich,
gegen
Lackmus ist es indifferent. Das S. ist als das
Anhydrit einer Säure zu betrachten, die man Santonsäure nennt, ist demnach
wasserfreie Santonsäure. Im zerstreuten Tageslichte, schneller im direkten Sonnenlichte, färbt sich das S. gelb; man muß
daher dieses Präparat in schwarzen Gläsern im Dunkeln aufbewahren. Das Hydrat des S., die Santonsäure,
färbt sich dagegen im Sonnenlichte nicht gelb.
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Will man gelb gewordenes S. wieder farblos haben, so muß man es aus Alkohol umkristallisieren. In größern Gaben wirkt es
giftig. Man hat auch das santonsaure Natrium (Natron santonicum) medizinisch angewendet. - Den Kindern gibt man das S. gewöhnlich
in kleinen aus Eiweiß und Zucker gefertigten Tabletten, sog. Santoninzeltchen, welche eine ganz
bestimmte Menge davon enthalten und in Apotheken vorrätig gehalten werden. - Zollfrei. Santoninzeltchen Nr. 25 p 1 des
Tarifs.