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Fabriken dafür und man verwendet dazu die schönsten großen, langstieligen, meist schwarzen Kirschen. - Zoll s. Tarif Nr. 25 b.
Fabriken dafür und man verwendet dazu die schönsten großen, langstieligen, meist schwarzen Kirschen. - Zoll s. Tarif Nr. 25 b.
(Radix Ratanhiae); die holzige Wurzel der in Peru wachsenden Krameria triandra, eines niedern, sparig ästigen Strauches. Es sind große, bis 18 cm lange und 4½ cm dicke, knorrige und sehr harte Hauptwurzeln, nach unten in viele dünnere, hin und her gebogene, bis 3 dcm lange federkieldicke Äste geteilt. Die Rinde ist schuppig rissig, außen rotbraun, auf dem Querschnitt heller, das Holz der dickern Stücke zimtfarben, das der dünnern rötlichweiß.
Die wirkenden Bestandteile stecken fast ausschließlich in der Rinde, die deshalb stark adstringierend und bitterlich schmeckt, während das Holz fast geschmacklos ist. Die Rinde aber ist dünn und macht einen verhältnismäßig kleinen Bestandteil des Ganzen aus. Diese peruanische Rinde ist die eigentliche sog. echte R., welche in Deutschland allein zum medizinischen Gebrauch gestattet ist; sie kommt in Seronen von 75-90 kg Inhalt hauptsächlich über die Ausfuhrplätze Payta und Callao.
Die Rinde enthält eine eigentümliche, Eisenoxydsalze grünlichbraun fällende Gerbsäure, die Ratanhiagerbsäure, und außerdem noch Ratanhiarot als wirksame Bestandteile. Sie wird als Pulver, Extrakt und Tinktur, als zusammenziehendes Mittel bei chronischen Diarrhöen, Schleimflüssen, Blutungen, äußerlich zu Zahntinkturen und Mundwässern, das Extrakt in seltenen Fällen wohl auch als Gerbmaterial gebraucht. Es wird nämlich trocknes Extrakt (Extractum Ratanhiae), in Kistchen eingegossen, schon fertig von Amerika exportiert; dieses ist aber in unsern Apotheken nicht zulässig. R. ist schwarz, im Bruche glänzend, zerrieben rotbraun, schmeckt sehr zusammenziehend und färbt beim Kauen den Speichel rot. Auch die Rinde kommt neuerdings ohne das überflüssige Holz im Handel vor. -
Außer der echten Wurzel kommen noch einige andre, nicht offizinelle Sorten aus andern Ursprungsländern an den Markt, nämlich die Savanilla- oder Neu-Granada-Ratanhia aus Neugranada, mit viel dickerer Rinde als, die echte, daher mehr Extrakt liefernd und also eigentlich der echten vorzuziehen; sie stammt von Krameria Ixinia, nach Andern von Krameria tomentosa. In Frankreich ist dieselbe auch offizinell. Die Texas- oder mexikanische R. aus Mexiko, Texas und benachbarten Gegenden Nordamerikas ist ebenfalls in der Rinde viel stärker als im Holz. Eine in neuerer Zeit in größern Mengen eingeführte Sorte R. ist die brasilianische oder Ratanhia von Ceará, auch Pararatanhia genannt; sie stammt von Krameria argentea (Mart.), darf aber in Apotheken nicht verwendet werden.
Die drei im Handel hauptsächlich vorkommenden Sorten von R. lassen sich leicht durch die Färbung der daraus bereiteten weingeistigen Tinkturen unterscheiden, indem die Tinktur aus echter Payta-Ratanhia rot, die der Savanilla-Ratanhia gelblich, mit einem Stich ins Grüne, und die der Para- oder Cearáratanhia rein gelb aussieht. In sehr verdünnter Tinktur der echten R. gibt Bleizuckerlösung einen rotgefärbten Niederschlag, während die beiden andern Sorten damit einen hellvioletten Niederschlag geben. - Zollfrei; die daraus bereitete weingeistige Tinktur gem. Tarif Nr. 5 a.
(Ratinés, Rateens) sind friesartige Wollenzeuge, deren Haar nicht nach dem Strich gelegt, sondern auf besondern Maschinen frisiert, d. h. gekräuselt oder geknötelt worden ist. - Verzollung: Tarif Nr. 41 d 5 α, bedruckte R. Nr. 41 d 6 α.
Es sind dies verschiedne Präparate, welche von Apothekern und Droguisten in den Handel gebracht werden und den Zweck haben, beim Verbrennen und Verdampfen Wohlgeruch zu verbreiten; sie bestehen großenteils aus wohlriechenden Harzen und Balsamen, mit welchen häufig noch ätherische Öle und würzhafte Pflanzenteile, etwas Moschus und andre Riechstoffe verwendet werden. Die gebräuchlichsten Formen für R. sind: Räucherpulver, Gemische von Harzen, wie Storax, Benzoe, Weihrauch mit Zimt u. dgl. wohlriechenden Gewürzen, zum Teil auch, nur der bunten Färbung wegen, mit verwendeten Blüten (Lavendel, Ringelblumen, Klatschrosen, Kornblumen), meist unter Beigabe von ätherischen Ölen und etwas Moschus.
Räucheressenz ist ein Auszug aus eben solchen aromatischen Harzen, Rinden und Gewürzen, erhalten durch längeres Ansetzen derselben mit starkem Weingeist, vervollständigt durch Zusetzen kleiner Mengen ätherischer Öle, Ambra- und Moschustinktur u. dgl. Die Essenzen werden entweder für sich auf Ofenplatten oder in besondern kleinen Apparaten verdampft, oder sie dienen zur Anfertigung von Räucherpapier, welches mit der Essenz mehrmals durchtränkt und getrocknet ist und angezündet bis zu Ende verglimmt.
Räucherkerzchen können mit mehr oder weniger Harzen, Rinden und andern wohlriechenden Spezies ausgestattet sein. Als brennbaren Bestandteil erhalten dann die schwarzen einen Zusatz von feinem Holzkohlenpulver, die roten statt dessen fein gepulvertes Sandelholz, mit einer Beimischung von etwas Salpeter. Die sämtlichen Ingredienzen werden gemengt und mit Tragantschleim zu einem Teig gestoßen, aus dem man die kleinen Kegel oder auch Stengelchen formt. Der ebenfalls hierher gehörige Ofenlack besteht aus einem Gemenge wohlriechender Harze. - Zoll: Räucherpulver, -kerzen, -papier, -essenz etc. gemäß Nr. 31 e des Tarifs im Anh.
richtiger Rauchquarz, ist ein brauner Bergkristall (s. d.), der vom eigentlichen Topas wesentlich verschieden ist. - Zoll s. Edelsteine (Halbedelsteine).
heißen die Pelzfelle, die größtenteils zur menschlichen Bekleidung dienen, daher ihren Haarstand ungelockert behalten müssen und mithin nur auf der Fleischseite, nachdem diese durch Schaben gereinigt worden, eine konservierende Bearbeitung, nach Umständen mit Alaun, Salz, Fett, Butter, Öl erhalten haben. Ein Teil dieser Naturprodukte, aber nur ein kleiner im Vergleich zum ganzen Verbrauch, findet allerdings auch eine andre Verwendung, indem die Felle geschoren und die Haare in der Hutmacherei ¶
verwendet werden. Es sind dies die Felle von Biber (nur selten noch), Bisam, Fischotter, Nutria, Hasen und Kaninchen. Die Behaarung der Tiere wird im Jahreslaufe fortwährend verändert; im Sommer sind die Pelzfelle in der Regel wertlos und die Preise beziehen sich immer auf Winterware. Die besten und teuersten Pelzfelle kommen immer aus dem kalten Norden der Alten und Neuen Welt. Rußland und England sind demnach die Lieferanten der größten Menge von Pelzwerk; die Russen bringen es aus dem Norden ihrer europäischen und mehr noch ihrer asiatischen Besitzungen, die Engländer aus Kanada und den ungeheuren noch nördlicher gelegenen Waldländern, in denen die Hudsonsbai-Gesellschaft das Monopol hatte, jetzt aber den Handel in freier Konkurrenz betreibt. Ein Teil des nordamerikanischen Pelzwerks kommt auch aus den Vereinigten Staaten.
Die beiden größten Pelzländer der Erde sind eigentlich nur dieses Artikels wegen von Europäern besetzt, ja sogar entdeckt worden. Die Russen drangen in Sibirien weiter und weiter östlich bis ans Meer vor, um immer mehr eingeborene Stämme zu unterwerfen und ihnen Tribute an Pelzen aufzulegen; sie setzten sich schließlich selbst in dem gegenüberliegenden Nordamerika fest. In Nordamerika kamen des Pelzwerks wegen Franzosen und Engländer und die Handelskompanien derselben in Kampf mit einander; der von den Franzosen zuerst gegründete Pelzhandel kam in die Hände der Engländer und zum Teil an die neu entstandenden ^[richtig: entstandenen] Vereinigten Staaten.
Auch hier trieb dieser Handel die Europäer immer vorwärts nach Westen, sodaß endlich die zwei verschiednen Handelsrichtungen in den Ländern der nordamerikanischen Westküste auf einander stoßen mußten. Durch den vor einigen Jahren erfolgten Verkauf der von Rußland in Anspruch genommenen Landstrecken an die Vereinigten Staaten haben sich die Dinge vereinfacht und es können jetzt nur noch nordamerikanische und englisch-amerikanische Unternehmungen im fernen Westen in Kollision geraten, was oft genug der Fall ist.
Die Hudsonsbai-Kompagnie, mit dem Sitz in London, besitzt im amerikanischen Norden ein Handelsgebiet, das größer als Europa ist. Die Eingebornen, mehr als 50 Stämme, bringen ihre Beute nach befestigten Handelsstationen, die über das Land zerstreut sind, und werden nur mit Waren bezahlt, die sie brauchen können. Ein feststehender Tarif benennt alle Werte, welche die verschiednen Waren und Pelzarten gegen einander haben sollen. Die Verkaufskontore der Kompanie sind Montreal in Kanada für die Büffelhäute und London für das eigentliche Pelzwerk. Es kostet 1-1½ Jahr Zeit, ehe die Ware an den Londoner Markt kommt. Hier werden jährlich drei große Pelzauktionen gehalten, im Januar, März und September, neuerdings im Juli. -
In Kanada ist, wie in den Vereinigten Staaten, der Verkehr mit Pelzwerk frei und bares Geld das Einkaufsmittel. Es bestehen da neben zahlreichen kleinern Kaufleuten mehrere Pelzkompanien und große Handelshäuser; die Waren dieser Länder kommen entweder direkt nach London oder Leipzig, oder gehen erst nach New York und von da aus zweiter Hand ebenfalls nach diesen europäischen Hauptplätzen. In neurer Zeit wird Leipzig von den Amerikanern vor London sehr bevorzugt, weil hier der Absatz bequemer ist.
Der Verkehr mit Pelzwerk hat das Eigentümliche, daß die meisten Nationen, welche etwas dergleichen an den Markt zu bringen haben, dafür auch von den Erzeugnissen andrer Länder wieder kaufen und die fremde Ware höher als die eigene schätzen. So entnehmen auch die Vereinigten Staaten große Quantitäten russischen und deutschen Pelzwerks. Man will dort in Luxus und Moden den Europäern nicht nachstehen und ebenfalls sibirisches Feh, Hermelin und die in Europa gefärbten Modesachen tragen. Man verbraucht außerdem in Amerika viel polnische und französische Kaninchenfelle, die in Deutschland zubereitet sind, und gute russische Zobel. -
Von amerikanischem Pelzwerk bringt auch Dänemark einen gewissen kleinen Anteil aus seinen Besitzungen in Grönland (weniger von Island), hauptsächlich Fuchs- und Robbenfelle und einige Eisbären. Die Waren werden jährlich zweimal, im November und Mai, in Kopenhagen verauktioniert. Südamerika beteiligt sich am Handel nur durch Chinchilla-, Viscache- und Koipufelle; seine Jaguar- und Kuguarfelle sind im Handel nur etwas Nebensächliches. Von Schweden und Norwegen kommen, außer solchen Fellen, die auch anderwärts häufiger sind, wie Füchse, Marder, Iltisse, Dachse, Ottern und Katzen, schöne Felle von Luchsen, Vielfraßen, Silber- und Kreuzfüchsen, meistens auf die Leipziger Messen; das Beste davon geht weiter nach Rußland. Dieses Land selbst ist unbedingt das bedeutendste für Erzeugung, Verbrauch und Handel in R.
Ein bedeutender Teil des russischen Handels, der gar nicht in unserem Gesichtskreise liegt, ist der mit dem großen, viel verbrauchenden Nachbarlande China, der sich in der russischen Grenzstadt Kiachta vollzieht. Derselbe Fall ist es mit dem Warenquantum, das über Astrachan in den persischen Handel geht. Sonst sind die Hauptmeßplätze Irbit in Sibirien und Nischney Nowgorod. Der letztere ist der eigentliche internationale Tauschplatz; es werden zu der dortigen, im Juli und August stattfindenden Messe, außer den russischen und asiatischen Pelzprodukten, auch armenische, amerikanische, skandinavische, deutsche in Menge herbeigeführt und fast jeder Besuchende ist Ver- und Einkäufer zugleich. Außer diesen periodischen Meßplätzen sind Petersburg und Moskau als permanente zu betrachten und Warschau ist in dieser Branche ein kleines Moskau. -
Der deutsche Rauchwarenhandel befindet sich in seinen letzten Verzweigungen in sehr vielen Händen, da sich eine Menge kleiner Händler und alle Kürschner beim Einkauf beteiligen. Größere Kaufleute konzentrieren dann die Waren noch weiter und führen sie den eigentlichen Handelsplätzen zu. Von den Jägern werden die sog. Wildwaren gekauft, Füchse, Edel- und Steinmarder, Iltisse, Dachse, Ottern, vom Landmann Lamm- und Ziegenfelle, in den Städten Kaninchen und Katzen. Die Menge der in Deutschland zusammengebrachten ¶