starken Kieselgehaltes ist das Gestein sehr hart, dabei hoher Politur fähig und ist daher seit alten Zeiten zu Kunstwerken
wie Vasen, Schalen, Urnen, Tischplatten, Säulen und andern architektonischen Verwendungen benutzt worden. Am schönsten
kommt der rote P. im Ural- und Altaigebirge vor; er wird zu Katharinenburg und Koliwansk in bedeutenden
Schleifereien verarbeitet. Die Alten bezogen denselben von den Küsten des Roten Meeres und vom Sinai. Ein andrer roter oder
rotbrauner P. kommt sehr schön in Schweden (Elfdalen) vor und wird dort zu mancherlei zierlichen und zum Teil großen Gegenständen
verarbeitet. Grüner P., mit schwärzlich grünlicher Grundmasse und reichlich eingestreuten weißlichen
oder hellgrünlichen Kristallen, kommt auf Corsica, in Oberitalien und manchen Gegenden am Rhein vor und dient ebenfalls
zu schönen Steinschleifereiarbeiten. Schwarzer P., mit schwarzem Grund und weißen Feldspatkristallen, wird auf Corsica,
solcher mit schwarzgrünem Grund und weißen Albitkristallen zu Beresowsk in Sibirien gefunden. - Rohe Bruchsteine, behauene
Pflaster-, Chaussee- oder Bausteine sind zollfrei. Waren aus P. werden gem.
Tarif Nr. 33 d 1 oder 2 verzollt.
das starke dunkle englische Braunbier, das gewöhnliche Getränk der arbeitenden Klassen in England und dort
schlechthin
Bier genannt, sodaß man unter
Ale und
Bier die beiden Hauptsorten englischer
Biere zusammenfaßt. Zum P. wird
Darrmalz genommen, zum
Ale helles und in leichter Wärme getrocknetes, daher der Unterschied in Farbe und Geschmack, denn
der P. wird durch das dunkle
Malz nicht nur gefärbt, sondern erhält auch durch gewisse beim Rösten entstehende Produkte
eine angenehme Bitterkeit, durch die das Getränk mundender wird.
Das Porterbrauen aus gutem
Malz und
Hopfen ist eine einfache Sache; es soll aber doch viel daran gekünstelt,
resp. gefälscht werden, oder doch worden sein, denn es bestehen gegen alle Abweichungen vom
Urrezept sehr strenge Strafgesetze. Helles
Malz gibt mehr Würze als dunkles und da liegt denn natürlich stets die Versuchung
nahe, solches zum P. allein oder wenigstens guten Teils mit zu verwenden. Die fehlende Bräune muß dann
natürlich durch Zuckerkouleur u. dgl., ergänzt
werden. In den Londoner Brauereien soll jetzt alles regelrecht vor sich gehen, wie behauptet wird.
Hier war lange Zeit das Hauptquartier der Porterbrauerei und man dachte sich, daß nur in London der
richtige P. gebraut werden könne; es hat aber neuerdings auch Dublin einen verdienten Ruf in dem Artikel erworben. Die Engländer
haben für ihren P. nebst
Ale starken auswärtigen Absatz, namentlich in Australien und Ostindien, welche wohl 60 Proz.
des ganzen Exports übernehmen. In Deutschland wird jetzt wohl mehr inländischer P. als echter konsumiert,
da sich viele Brauereien mit Herstellung von dergleichen
Bieren beschäftigen und diese oft angenehmer als das englische zu
trinken sind. - Zoll s. Tarif No. 25 a.
(frz. porcelaine; engl. porcelain oder auch
china), bekanntlich die edelste Klasse der
Thonwaren, die sich durch viele Vorzüge vor
den
Töpferwaren
gemeinern Schlages auszeichnet, wenn sie nämlich so ist wie sie sein soll. Das P. ist in seiner Masse durchaus homogen,
besteht also nicht aus einem mit besonderer Glasur überzogenen Körper, sondern Kern und Glasur sind eins. Infolge der hohen
Hitzegrade, unter denen es zur Ausbildung gelangt, ist es so hart, daß es am Stahl Funken gibt, hat
eine gewisse angenehme Durchscheinbarkeit und bei reiner Masse eine schöne Weiße, sodaß es sich ausgezeichnet zu einer
Basis für Malerei und Vergoldung eignet.
Fein gearbeitete Stücke besitzen bei hinreichender Festigkeit doch eine angenehme Leichtigkeit. Aus der Art seiner Erzeugung
geht ferner hervor, daß es auch feuerbeständig sein muß;
indes vertragen doch nur die wenigsten und besten Porzellane
eine rasche Erhitzung, weshalb sie zu Kochgeschirren nicht dienen können;
sie sind vielmehr dem Zerspringen ausgesetzt,
was aber nur in der Unreinheit der Masse und zum Teil in der Form und der zu großen Dicke seinen Grund
hat;
Geschirre, die zu chemischen Arbeiten bestimmt und mit dieser Rücksicht in Masse und Form bearbeitet sind, halten wohl
das Feuer aus. - Das P. ist eine alte Erfindung der Chinesen und seine Fabrikation wurde schon bei der ersten Bekanntschaft
der Europäer mit diesem Volke ausgiebig und in einem hohen Grade technischer Vollendung betrieben;
besonders
gelang ihnen die künstlerische Verwertung der mannigfaltigen physikalischen Erscheinungen beim Brande und die Erzeugung
einer reichen Fülle von Farben, die sich zu einem so hohen Feuer eigneten.
Mehrere derselben sind bis heute von uns noch
nicht erreicht. Die chinesischen Waren wurden demnach bald sehr gesuchte Handelsartikel für Europa,
wo man bis dahin noch nichts Ähnliches gekannt hatte. Sie waren natürlich sehr teuer und nur reichen Leuten zugänglich.
Die Portugiesen und zum Teil auch die Holländer machten zwei Jahrhunderte lang mit dem Artikel gute Geschäfte, bis die
Erfindung desselben in Deutschland andre Verhältnisse mit sich brachte. Die Holländer brachten das
P. von Japan, dessen Waren übrigens den chinesischen an Qualität nachstanden.
Porzellan
* 2 Seite 21.437.
Die Portugiesen waren es, die der Ware ihren in Enropa ^[richtig: Europa] gangbaren Namen verliehen. Die eigentümliche weißglänzende
Oberfläche derselben glich derjenigen einer gewissen Meerschnecke, die sie ihrer Form halber porcella,
Schweinchen, nannten und die häufig zu Schalen, Dosen u. dgl.
verarbeitet wurde und noch wird, und so lag die Übertragung des Namens nahe. Die Porzellanschnecke, deren Gehäuse auch
bei uns als Handelsgegenstand nicht selten ist, führt also diesen Namen ursprünglich und nicht entliehener Weise. - Die
Chinesen verstehen gute Irdenwaren in allen Provinzen ihres Landes herzustellen; das eigentliche schöne
P. aber soll nur in der einzigen Stadt Kingtesing, in der Provinz Kyangsi von vielen Tausenden von Arbeitern fabriziert werden.
Die chinesische Fabrikation stimmt beiläufig gesagt mit der unserigen merkwürdig genau überein, ohne daß diese von jener
entliehen wäre. Vielmehr hat sich die Bestätigung nur nachträglich gefunden, als
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mehr
europäische Gelehrte anfingen sich mit der technischen Litteratur der Chinesen zu beschäftigen. Das chinesische Hauptwerk
über das P. ist von dem Gelehrten Julien ins Französische übersetzt worden. Die Nacherfindung in Deutschland, die in die
ersten Jahre des vorigen Jahrhunderts fällt, war bekanntlich ein Angstwerk: Böttger, welcher durchaus Gold machen sollte,
brachte wenigstens P. zuwege, aber zuerst nur braunes, das auch schon hoch aufgenommen wurde, worüber man sich bei dem unscheinbaren,
schweren, aus Eisenthon gebrannten Produkt nur wundern muß. In das richtige Gleis kam die Sache aber, als man 1709 eine
bis dahin nur als Pudermehl verbrauchte weiße Masse von Aue bei Schneeberg zu den Versuchen heranzog.
Es war dies die eigentliche Porzellanerde, und es wurde nun bald die erste deutsche und europäische Porzellanfabrik auf
der Albrechtsburg zu Meißen begründet, die seit einigen Jahren in eigene neue Lokalitäten im Thale verlegt ist.
Sie hat sich stets angelegen sein lassen, nur Gutes und Vorzügliches zu liefern; ihre feinsten und kunstvollsten
Stücke sind Artikel, die in allen Ländern geschätzt und gesucht sind. Sie ist eine vom Staat unterhaltene Musteranstalt,
die in ihrem jetzigen blühenden Stande auch einen nicht unbedeutenden Gewinn abwirft. Ihr ebenbürtig sind die Staatsanstalten
zu Berlin und zu Sevres in Frankreich, während übrigens die Fabrikation für den allgemeinern Bedarf
von Privatpersonen betrieben wird, deren Produkte natürlich sehr verschieden sind und in Fällen, wo hauptsächlich Wohlfeilheit
angestrebt wird, weit hinter dem Ideal zurückbleiben. Es finden sich die Porzellanfabriken in der Regel da angesiedelt,
wo Brennmaterial und Arbeitskräfte wohlfeil sind, denn diese beiden Posten fallen weit stärker in die
Rechnung als die Rohstoffe, die viel eher aus der Ferne herbeigeschafft werden können, wie es thatsächlich in vielen Fällen
geschieht. Zu den notwendigen Rohstoffen gehört auch feuerfester Thon für die Brennkapseln, der sich ebenfalls nicht überall
findet und daher oft Bezugsartikel ist. - Vor der Erfindung des echten P. in Deutschland hatten es die
Franzosen zu einer Nachahmung gebracht, die eine äußere Ähnlichkeit mit demselben, sonst aber wenig mit ihm gemein hatte,
denn es war in der Hitze nicht dauerhaft und überhaupt zu weich, da es im Grunde nichts Andres war als eine durch
weiße Substanzen undurchsichtig gemachte Glasmasse mit bleihaltiger Glasur. Es hatte den Namen Weich- oder Frittenporzellan
und seine Fabrikation hörte auf, als auch in Frankreich die echte Porzellanerde aufgefunden worden war. In England ist es
niemals zu einer wirklichen Porzellanfabrikation, außer aus fremden Materialien, gekommen, weil dort der Rohstoff fehlt;
wohl aber betreibt man dort eine feine und mannigfache Kunsttöpferei aus gewöhnlichem Stoffen und es
war der berühmte Wedgwood, der dieselbe ins Leben rief. Der dort oft gebrauchte Name P. ist daher auch nicht so genau zu
nehmen; die Engländer selbst bezeichnen oft das echte Fabrikat speziell als Chinaware oder Hartporzellan.
Die englischen Porzellanfabriken, deren
es frühzeitig verschiedne gab, machten ebenfalls nur Frittenporzellan aus verschiednen
Stoffen, unter denen oft weißgebrannte Knochen eine Hauptrolle spielen. - Über die Materialien zum P. ist im Artikel Feldspat
das Wesentliche bemerkt.
Die Grundmasse ist verwitterter und dadurch seines Gehaltes an Alkalien größtenteils verlustig gegangener Feldspat,
die eigentliche Porzellanerde oder, wie jetzt oft nach dem Chinesischen genannt, Kaolin, im reinen Zustande lediglich wasserhaltige
kieselsaure Thonerde, der nur kleine Alkalireste mechanisch beigemengt sind; an den Orten, wo auch diese durch Auswaschen
entfernt sind, findet sich nur reine kieselsaure Thonerde und dies ist der feuerfeste Thon, völlig unschmelzbar;
der zweite Hauptbestandteil ist dann gewöhnlicher unzersetzter, eisenfreier und weißer Feldspat, welcher vermöge seiner
Alkalien schmelzbar ist oder wenigstens in hoher Hitze erweicht und sintert.
Indem so eine fast feuerbeständige und eine schmelzbare Masse von übrigens gleicher Art im innigen Gemenge zusammenkommen
und auch die nachfolgende Glasur wesentlich aus Feldspat hergestellt wird, entsteht die gleichmäßige
innig verbundene Masse, bei welcher Glasurrisse niemals vorkommen können. Ein gewöhnlicher und zulässiger Zusatz ist noch
weißer Quarz, reine Kieselsäure, welche das Schwinden der Waren vermindert; es findet sich übrigens in mancher Porzellanerde
schon reichlich genug oder auch so viel, daß er zum Teil entfernt werden muß. Andre Zusätze, wie Kalk,
totgebrannter Gips, kommen nur bei geringerer Ware vor. - Die Darstellung des P. ist eine schwierige Sache und verlangt große
Aufmerksamkeit.
Alle Bestandteile werden, Feldspat und Quarz nach vorgängigem Glühen und Ablöschen in kaltem Wasser, durch Stampfen, Mahlen
zwischen Steinen und Schlemmen mit Wasser in das feinste Pulver verwandelt und die Brühen in den gehörigen
Verhältnissen gemischt, der abgesetzte weiße Schlamm wird ausgepreßt, durchgearbeitet und in Ballen geformt, die man in
feuchten Kellern so lange als möglich und wenigstens ein Jahr sich selbst überläßt. Die Masse wird durch das Lagern besser
und bündiger, da die Einzelteilchen sich mehr aufschließen; sie erleidet dabei auch eine eigentümliche
Gärung oder Rottung, schwärzt sich durch ausgestoßene faulende organische Substanzen oder vielleicht auch infolge einer
Bildung von Schwefeleisen und riecht nach Schwefelwasserstoff.
Beim Liegen an der Luft stellt sich die weiße Farbe allmählich wieder her. Man befördert diese Fäulnis
noch durch Zumengen von Jauche oder Moorwasser. Die hinreichend abgelagerte Masse wird vor der Verarbeitung abermals stark
durchgearbeitet und dann geformt. Das Formen ist aber weit schwieriger als bei der gewöhnlichen Töpferei, da die Porzellanmasse
kurz und lange nicht so bildsam ist wie Töpferthon, und doch die schwierigsten und kompliziertesten
Gebilde in gehöriger Reinheit und Schärfe daraus zu formen sind. Es dient für hohle Sachen die gewöhnliche Töpferscheibe,
doch nur für die Formung aus dem Rohen, da in der Regel dasselbe
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