mit Hilfe von Zinn plattiert, welches als Lötmittel zwischen Silber und Eisen trat. Jetzt vernickelt man meist diese Gegenstände
- Verzollung: Mit Gold oder Silber plattierte Waren aus unedlen Metallen gemäß Tarif Nr. 20 b 1. Ausgenommen
hiervon sind Draht, Bleche und Platten aus Kupfer oder Messing mit Gold oder Silber belegt, welche dem Tarif
Nr. 19 c angehören.
frz. peluche, engl. plush, shag., gehört zu
den samtartigen Stoffen und unterscheidet sich von Samt (s. d.) nur durch bedeutend längere Behaarung. P. wird sowohl ganz
in Seide, als ganz in Wolle, auch in Baumwolle fabriziert; Doppelplüsch hat Behaarung auf beiden Seiten,
doch auf der inneren kürzer, in verschiednen Farben und auch bedruckt. Die Behaarung ist mitunter so beschaffen, daß sie
irgend ein Pelzwerk nachahmen soll, und werden dann dem Stoffe gewöhnlich andre Namen wie Astrachan u. dgl. beigelegt. Verzollung:
Seidenplüsch: Tarif Nr. 30 e, halbseidener Nr. 30 f,
wollener Nr. 41 d 6, baumwollener Nr. 2 d 1 u. 3.
(Flohkraut, herba pulegii). Der Polei ist eine Art Minze (Mentha Pulegium oder Pulegium vulgare), wächst
in Süddeutschland und Schlesien, auch in Mitteldeutschland, wenigstens in der Umgebung Leipzigs nicht
selten auf sandigen, zeitweiliger Überschwemmung ausgesetzten Stellen und ist ausdauernd. Die Stengel sind niederliegend,
die gegenständigen Blätter klein, rundlich, drüsig punktiert, die in Quirlen stehenden Lippenblüten hell purpurrot oder
lila. Das frische Kraut riecht durchdringend gewürzhaft, der Geschmack ist brennend und bitter. Die in der Blüte gesammelte
und getrocknete Pflanze dient als bitteres, aromatisches Heilmittel. Das ätherische Öl (Poleiöl, oleum
pulegii) derselben, aus dem blühenden Kraute mit Wasser abdestilliert, anfangs farblos, mit der Zeit gelb werdend, riecht
und schmeckt wie die Pflanze und ist Kaufware im Preise von 14 Mk. pro Kilo. - Zoll: Kraut ist zollfrei, P. öl
Nr. 5 a des Tarifs.
(Silbertripel); eine leichte, schiefrig erdige, zerreibliche Masse von gelblich-, graulich- oder bräunlichweißer
Farbe, die sich mager anfühlt, wenig an der Zunge klebt und vermöge ihrer Lockerheit auf Wasser schwimmt; nachdem jedoch
das Wasser in diesen Schiefer eingedrungen ist, sinkt er unter. Er ist eine Abart des Tripels, wie dieser
eine feinpulverige Kieselerde und besteht auch ebenso aus den hinterlassenen Kieselpanzern mikroskopischer Tierchen (Gaillonella,
zu den Diatomeen gehörig). Nur in Gewicht und Dichtheit verschieden von ihm ist der Klebschiefer (Saugschiefer), eine kompakte
dünnblätterige Masse, die sich stark an die Zunge hängt und gepulvert, wie jener, zum Putzen von Metallen,
Glas etc. dient. Der P. findet sich in Böhmen bei Bilin und bei Warnsdorf. - Zollfrei.
(die Früchte des Pomeranzenbaums, Citrus vulgaris Risso, C. Bigaradia Duh.,
C. AurantiumL.), aus dem südlichen Asien, neben den
Apfelsinen (s. d.) auch in den Mittelmeerländern in vielen Arten
gebaut, 6-12 m hoher Baum aus der Pflanzengattung Orange. Die Blätter enthalten Petit-grain-Öl, welches man meist aus den
unreifen Früchten gewinnt, den Pomeranzenäpfeln oder Orangettes, Etranginettis; getrocknet sind diese erbsen- bis kirschgroß,
hart, dunkelgrün, aromatisch riechend, bearbeitbar (zu Rosenkränzen).
Die Blüten liefern Neroliöl und Orangenblütenwasser. Die reifen Früchte sind gleich den Apfelsinen
eßbar, doch kommen sie weit weniger in den Handel. Von den frischen Schalen der Varietät C. spataforma Risso kommt das
Orangeat (in Zucker eingemacht). Die Engländer bezeichnen die P. als Sweet orange tree, die Franzosen als l'oranger doux
(holl. oranjeappel, ital. arancio und melarancio, die Früchte
arancia, naranza und narancio und mèlangola). - C. amarum ist die bittere P. oder der Bigarradenbaum,
engl. Bitter-O. T., frz. l'oranger amer. Über den Handel mit
P. s. unter Apfelsinen. - Zoll: Unreife, sowie auch getrocknete P., ungefähr von Erbsen- bis Kirschengröße, gehören der
Tarifnummer 25 p 2 an. Weiteres s. unter Orangen.
Unter diesem Namen kommen seit einigen Jahren verschiedne Teerfarbstoffe in den Handel, die zum Färben von
Wolle und Seide Verwendung finden.
Sie sollen angeblich aus Naphtoldisulfosäure und Cumidin erhalten werden, das Cumidin aber
aus dem Chlorwasserstoffxylidin mit Methylalkohol bei hoher Temperatur unter Druck in glasierten Autoclaven.
Die einzelnen
Sorten unterscheiden sich durch die Farbnüancen und die chemische Zusammensetzung;
so soll P. R. nur mittels Xylidin, P. R
R. mittels Äthylxylidin bereitet werden. - Zollfrei. Vgl. Anilinfarben.
(Popeleens);
leichte durchsichtige Gewebe zu Damenkleidern, wurden ursprünglich aus Seide gewebt, während
sie jetzt meist halbseiden sind, mit Einschlag von Kammgarn oder Baumwolle.
Man hat die P. in allen gangbaren
Farben, glatt oder façonniert.
Popeline de laine besteht nur aus Kammgarn. - Zoll: Halbseidene P. gem. Tarif Nr. 30 f;
wollene Nr. 41 d 5 β, bezw. Nr. 41 d 6 β.
Unter Porphyren versteht man solche Eruptivgesteine, welche in einer dichten oder sehr
feinkörnigen Grundmasse zahlreiche größere Kristalle oder Kristalltrümmer in ziemlich gleichmäßiger Verteilung eingeschlossen
halten und deshalb auf Schliffflächen ein getüpfeltes oder gesprenkeltes Ansehen haben. Der verbreitetste und für die
Technik bedeutendste ist der quarzführende oder Felsitporphyr, auch roter P. genannt, weil ihm diese Farbe in seiner Grundmasse,
wenigstens in gewissen Gebirgen eigen ist, während er sonst auch grau, braun, grünlich, gelblich, bläulich erscheinen
kann. Seine Grundmasse ist ein inniges Gemenge von Feldspat und Quarz, die eingestreuten Körner oder Kristalle sind isolierter
Feldspat oder Quarz, daher heller als die Grundmasse, in weißlichen, rötlichen und andern Tönen. Im unbehauenen
Zustande benutzt man ihn als Baustein für Grundbauten, zuweilen auch als Pflasterstein, zerschlagen als Chausseestein. Vermöge
des
mehr
starken Kieselgehaltes ist das Gestein sehr hart, dabei hoher Politur fähig und ist daher seit alten Zeiten zu Kunstwerken
wie Vasen, Schalen, Urnen, Tischplatten, Säulen und andern architektonischen Verwendungen benutzt worden. Am schönsten
kommt der rote P. im Ural- und Altaigebirge vor; er wird zu Katharinenburg und Koliwansk in bedeutenden
Schleifereien verarbeitet. Die Alten bezogen denselben von den Küsten des Roten Meeres und vom Sinai. Ein andrer roter oder
rotbrauner P. kommt sehr schön in Schweden (Elfdalen) vor und wird dort zu mancherlei zierlichen und zum Teil großen Gegenständen
verarbeitet. Grüner P., mit schwärzlich grünlicher Grundmasse und reichlich eingestreuten weißlichen
oder hellgrünlichen Kristallen, kommt auf Corsica, in Oberitalien und manchen Gegenden am Rhein vor und dient ebenfalls
zu schönen Steinschleifereiarbeiten. Schwarzer P., mit schwarzem Grund und weißen Feldspatkristallen, wird auf Corsica,
solcher mit schwarzgrünem Grund und weißen Albitkristallen zu Beresowsk in Sibirien gefunden. - Rohe Bruchsteine, behauene
Pflaster-, Chaussee- oder Bausteine sind zollfrei. Waren aus P. werden gem.
Tarif Nr. 33 d 1 oder 2 verzollt.