gebräuchlichen
Erd- und Mineralfarben in
Öl oder
Firnis abgerieben vorrätig. Das Zusammenreiben wird auf
Maschinen besorgt
und dadurch eine Menge schwerer Handarbeit erspart. Sie werden in hölzernen Fäßchen verkauft, die nach oben enger zulaufen,
haben die Konsistenz eines steifen Breies und obenauf ist etwas Wasser gegeben, welches beim Gebrauch abgeschüttet
wird. Behufs der Verarbeitung wird ihnen
Firnis oder ein andres Verdünnungsmittel zugemischt. - Zoll: Mit Ausnahme des mit
Öl eingeriebenen
Eisenoxyds, welches der Tarifnummer 5 d angehört, gem. Tarif im Anh. Nr. 5 a.
nennt man die Erzeugnisse von Laboranten, die besonders in Waldgegenden aus
Kräutern, Wurzeln,
Harzen u.
dgl. (allerhand
Öle,
Essenzen, Wässer u. dgl.) bereitet und früher
häufig von besondern Händlern, Olitätenkrämern, im Lande kolportiert wurden.
die Steinfrüchte des
Öl- oder Olivenbaumes, auch selbst O. genannt, Olea R. Br. und
zwar die des echten (kultivierten) Olivenbaumes, Olea europaeaL., engl. Olive tree, frz.
olivier, holl. olijf boom, ital. ulivo
und olivo, vorkommend in den Mittelmeerländern und der Umgebung, in Kleinasien und Afrika, von der Küste bis zu 750 m,
überall wo anhaltende Fröste fehlen, da er diese nicht verträgt, meist auf Bergabhängen, in Gärten und auf Feldern,
als Busch in ganzen Wäldchen. Die amerikanische O., im Süden der Vereinigten Staaten, liefert eßbare
Früchte, wohlriechende Blüten und sehr hartes Nutzholz, die wohlriechende O., in Japan und
China, Blätter, welche zur Erhöhung
des Geruches dem
Thee beigemischt werden.
Die echte O. stammt von dem wilden O., Oleaster, ab und kommt auch vielfach verwildert vor; die reifen Früchte dienen zur
Ölgewinnung, unreif werden sie in
Essig eingemacht und auch in Deutschland in der Küche verbraucht; sie kommen, meist in
Gläsern, aus Frankreich und Italien, finden aber nur wenig Verwendung. Die O. sind länglich, kultiviert auch rund, dunkel-
bis schwarzgrün, violettlich, weißlich, rötlich und blau, je nach Sorte, und haben grünlichweißes
Fleisch. Im Detailhandel kosten französische und spanische O. in
Glas 1,75 Mk. -
Frankreich baut etwa 130000 h mit O. und gewinnt 200000 hl
Öl zum Gesamtwert von 40 Mill. Frcs., Italien bis zu 1 Mill. h
mit einem Ertrag von 3-4 Mill. hl, Griechenland etwa 130000 hl. Vgl.
Obst. - Zoll gem. Tarif im Anh. Nr. 25 p 1.
(Chrysolith, Peridot); ein pistazien-, oliven- oder gelbgrüner Halbedelstein, der durchsichtig
und in hohem Grade glasglänzend ist. Er besteht aus kieselsaurer Bittererde, verbunden mit kieselsaurem Eisenoxydul. Die
in Europa, namentlich in Böhmen und am Rhein in
Basalt und
Lava eingewachsenen Steine, der eigentliche O., sind fast wertlos.
Der sog. edele O., gewöhnlich
Chrysolith genannt, kommt am schönsten als Geschiebe im Orient, Oberägypten,
Ostindien, Ceylon, Brasilien vor. Der Stein wird als Rosette und Tafelstein geschnitten und erhält eine Goldfolie oder eine
grün gefärbte Kupferfolie zur
Unterlage. Die Härte des Steines ist gering, daher sich die Politur wie Ecken und Kanten
bald abnutzen. Er gehört daher zu den geringeren Schmucksteinen. - Zoll s.
Edelsteine.
Nebenprodukt bei der Gewinnung von
Öl aus Ölfrüchten, der Rückstand beim Pressen, für die Landwirtschaft
von großer Bedeutung als Futtermittel, in England auch als Düngmittel unter Umständen verwendet, und Gegenstand lebhaften
Handels, besonders aus den Gegenden, in welchen viel
Öl gewonnen wird nach den Ländern und Bezirken
mit starker Viehzucht und Viehhaltung. Der Wert der Ö. ist abhängig von ihrem Gehalt an Nährstoffen (stickstoffhaltigen,
stickstofflosen und Fett oder
Öl), an Rohfaser, Aschenbestandteilen und Gesamttrockensubstanz, von der Ölpflanze, von welcher
sie gewonnen werden, von dem Gesamtgehalt an verdaulicher Substanz und von den Beimengungen, welche sich in denselben
finden
(Senföl etc.). Neuerdings verwendet man am liebsten entölte Kuchen (Rapsmehl etc.),
weil wirksamer und gesünder. Im Handel kommen vor:
Baumwollsamenkuchen, ungeschält und geschält,
Bucheckernkuchen desgl. (5,18 und 10,93 Mk.),
Candlenutskuchen (15,63),
Kokoskuchen (8,81),
Erdnußkuchen (9,90 ungeschälte und 13,23 geschälte),
Hanfkuchen (8,94),
Kürbiskernölkuchen (15,73),
Leindotterkuchen (9,40),
Leinkuchen (10,12), entöltes Leinmehl (11,00),
Madiakuchen (10,26),
Maiskeimölkuchen (7,23),
Mandelölkuchen (13,53),
Mohnkuchen (10,62),
Palmkernmehl entölt (7,21),
Palmölkuchen (7,67),
Rapskuchen (10,60),
Rapsmehl entölt (9,68),
Sesamkuchen (11,04),
Sonnenblumenkuchen (11,24),
Wallnußkuchen (11,54).
Die beigesetzten Preise sind die, welche sich nach den Berechnungen der physiologischen Agrikulturchemiker als die dem Gehalt
an den Nährstoffen entsprechenden bei einem Preise des
Roggens von 10 Mk. pro Ztr. ergeben, d. h.
also die dem gesamten Nährwert angemessenen. Im Handel kommen die Preise höher und niedriger vor, je nach lokalen Verhältnissen.
Der Kaufmann muß die Bezugsquellen und Absatzorte im Auge behalten und kann danach seine Spekulation einrichten, der Abnehmer,
der Landwirt, verlangt preiswürdige Ware und hält sich zu deren Beurteilung an die von den Versuchsstationen
veröffentlichten Untersuchungen, bzw. an die von deren Vorstehern herausgegebenen Tabellen über Futterberechnung und Futterwerte.
-
Die Ö. dürfen beim Transport nicht leiden und nicht zu dicht geschichtet sein. Deutschlands Handel zeigt eine Einfuhr
von bis 300000 Ztr. zu durchschnittlich 7,5 Mk. und
eine Ausfuhr von über 450000 Ztr.; den Hauptabsatz zeigt England. Im Interesse der Landwirtschaft
sucht man immer mehr dahin zu wirken, daß die für die Erhaltung der Bodenkraft wichtigen Abfallstoffe im
Boden verbleiben,
also auch, daß die Ö. nicht ausgeführt werden. Rationelle Landwirte verkaufen ihre Ölsaaten unter
der Bedingung der Rückgabe der Ö.; die Sorten, welche man aus den Tropen
¶
mehr
erhält, sind direkter Einfuhrgewinn für unsre Landwirtschaft und deshalb kommen auch immer mehr davon in den Handel.
- Zollfrei.