einmal durchgenommen werden; hier nimmt nur der härtere Grund das M. an, indes die atlasartigen
[* 1]
Figuren
wegen ihrer größern Weichheit unverändert bleiben. Die zum Moirieren bestimmten Zeuge haben in ihrer Kette immer viel
stärkere Fäden als im Schuß und diese letzteren sind es besonders, welche die Wässerung bewirken. Dieselben sind
in den beiden aufeinander gelegten Stücken nicht vollkommen parallel zu einander, sondern kreuzen sich vielfach unter sehr
spitze Winkeln.
Auf den Übergangsstellen ist die doppelte Zeugdicke am stärksten, erhält also da den meisten Druck und es bilden sich
Spiegel. Dies ist die einfache Ursache der Erscheinung. Übrigens kann man durch verschiedne Mittel das
Aussehen der Wässerung abändern. Läßt man z. B. das Zeug vor dem Eintritt in die Walzen
über die Kante einer oder zweier Schienen schleifen, welche wellenförmig ausgeschnitten sind und in entgegengesetzter Richtung
hin- und herbewegt werden, so ergeben sich verschiedne Spannungen und Richtungen der Fäden, welche einen andern
Effekt zu Wege bringen, als bei glattem Einlauf des Stoffes entsteht.
Man unterscheidet hiernach namentlich moiré antique, mit Musterung, die sich über größere Flächen verbreitet, und moiré
français, bei in Streifen erscheinender. Es ist diese Art der Gewebeverschönerung auf schwere und leichtere Seidenstoffe,
zu einer Zeit häufig auf kammgarnene Wollstoffe ausgeführt worden, die zu Möbelbezügen stark in Aufnahme
waren und speziell die Moirés (englisch Morees) bildeten. Am längsten erhalten sich in Gunst die moirierten seidnen
Bänder.
- Verzollung: Seiden-Moirés gem. Tarif Nr. 30 e; Wollen-Moirés Nr. 41 d 5.
Wedicke, Schotten (vgl.
Milch), der Rückstand bei der Käsefabrikation aus der
Milch oder Magermilch, der Hauptsache
nach Wasser und
Milchzucker, Käsemilch, Sinte oder Schotten genannt, wenn durch Fällen der ganzen
Milch
mit Lab gewonnen. Die Zusammensetzung schwankt von 93,5-94,6% Wasser, 0,03-0,04 Fett, 4,5-5,17
Milchzucker, 0,08-0,2
Milchsäure,
0,45-0,6 Käsestoff und andre Stickstoffkörper und etwa ebensoviel Aschebestandteile. Man verwendet die M. zur Darstellung
von
Milchzucker und Molkenpastellen, zu Kurgebrauch und zum Verfüttern. - Handelsartikel bilden nur
die Präparate aus den M. - Zoll:Milchzucker und
Pastillen ohne Zusatz von
Zucker sind zollfrei.Pastillen mit Zuckerzusatz
Nr. 25 p 1 des Tarifs.
(Molton,Multon, frz. molleton). Darunter versteht man ein weiches langhaariges
Gewebe aus guter Mittelwolle, entweder leinwand- oder köperartig gewebt, auf beiden oder nur einer Seite
gerauht und mit einem Schnitt geschoren. In der Dichtheit und Walke steht das Zeug zwischen
FlanellundFries, ist lockerer
wie dieser und dichter wie jener. M. ist aus feiner kurzer
Wolle gefertigt. Der Gebrauch ist wie beim
Flanell zu warmhaltenden
Unterkleidern, die Farbe meist weiß, zuweilen auch grau, blau, rot, grün gefärbt. Doppelte M. haben
auf jeder Seite eine besondere Färbung. -
Neuerdings werden auch baumwollene M. häufig fabriziert und besonders zu Unterröcken für Frauen stark verbraucht. Es ist
dies eine Art dicker baumwollener
Barchent, der auf beiden
Seiden stark gerauht ist und dadurch eine langhaarige
weiche Oberfläche erhalten hat. - Verzollung: Wollene M. gem. Tarif Nr. 41 d
5; bedruckte Nr. 41 d 6; baumwollne Nr. 2 d 1-3.
Diesen Namen führt ein in der Natur nicht unverbunden vorkommendes metallisches Element; dasselbe ist
hart, silberweiß metallglänzend, nur vor dem Knallgasgebläse schmelzbar, hält sich bei gewöhnlicher
Temperatur an der Luft blank, bildet jedoch für gewöhnlich keinen Handelsartikel, da es im großen nicht dargestellt wird.
Im Chemikalienhandel findet sich gewöhnlich nur die Molybdänsäure und deren
Ammoniaksalz. Zur Darstellung dieser Präparate
benutzt man gewöhnlich den Molybdänglanz, seltner das Gelbbleierz.
Der Molybdänglanz (Molybdänit) ist ein aus Molybdänmetall und
Schwefel bestehendes Mineral von blätterig
kristallinischer Struktur und bläulich grauen Metallglanz, sehr weich, dem
Graphit ähnlich, färbt wie dieser auf der Haut
ab und gibt auf
Papier einen grauen Strich; aus diesem Grunde wurde der Molybdänglanz früher häufig mit
Graphit verwechselt
und wie dieser als Wasserblei bezeichnet. Der Molybdänglanz findet sich im Erzgebirge, in Mähren, in
Nordamerika etc. Das Gelbbleierz oder Wulfenit, aus molybdänsaurem Bleioxyd bestehend, findet
sich in einigen Gegenden der Alpen, in Mexiko etc. Die Molybdänsäure (acidum molybdaenicum)
ist ein weißes, geruchloses, in Wasser nur sehr wenig lösliches Pulver; das molybdänsaure
Ammoniak (Ammoniummolybdänat,
Ammonium molybdaenicum), ist ein aus weißen in Wasser löslichen Kristallen bestehendes
Salz, welches
nur in chemischen Laboratorien Verwendung findet. Man hat auch versucht, die Molybdänverbindungen in der Färberei einzuführen,
aber die Sache hat keinen Anklang gefunden; es gibt nämlich eine dunkelblaue Verbindung, die aus molybdänsaurem Molybdänoxyd
besteht. - Zollfrei.
die Wurzel des Alpenampfers (Rumex alpinus), einer Pflanze,
die mit dem echten asiatischen
Rhabarber wenigstens in Familiengemeinschaft steht, da beide zu den Knöterigen (Polygoneen)
gehören.
Die getrocknete Wurzel ist außen sehr dunkelbraun, gewöhnlich der Länge nach halbiert, riecht widerlich und
schmeckt eigentümlich süßlich, herbe und bitter.
Die Pflanze wurde früher öfter in Gebirgsgegenden
für den Handel gebaut und die Wurzel in der Tierarzneikunde verwendet;
jetzt ist sie wohl ganz außer Gebrauch gekommen.
- Zollfrei.¶