Papiermaschinen, Buchdruckerpressen, Papierschneidemaschinen, Falzmaschinen,
Heftmaschinen, Letterngießmaschinen. Mühlen mit horizontalen und vertikalen Steinen, Walzenmühlen (Walzenstühle) von
Stahl und
Porzellan; Teigknetmaschinen etc. Maischmaschinen, Kaltluftmaschinen, Eismaschinen etc. -
Für gewisse Sorten von M., namentlich landwirtschaftliche und Kraftmaschinen werden in einigen Städten Maschinenmärkte
abgehalten. - Zoll: Maschinen und solche Teile derselben, welche lediglich zur Zusammensetzung von M. dienen
können, gem. Tarif im Anh. Nr. 15 b 1 und 15 b 2 α bis δ.
- M. aus andern als den unter 15 b 2 genannten Materialien werden nach Beschaffenheit der letzteren tarifiert.
(ResinaMastiche, fälschlich
Gummi M.), das aromatische
Harz der Mastixpistacie (Pistacia Lentiscus), eines zu
den Terebinthaceen gehörigen immergrünen Bäumchens, das im Orient und auf der nordafrikanischen Küste heimisch ist, aber
als nutzbare Kulturpflanze thatsächlich nur auf der türkisch-griechischen Insel Chios (jetzt Chio, Skio), in einer besondern,
breitblättrigen Varietät (var. γ Chia) vorkommt; die gewöhnliche, überall
an der Mittelmeerküste wachsende Art gibt zu wenig oder gar keinen M. Selbst Verpflanzungen in der Nähe, wie auf der Insel
Mytilene, sollen mißlungen sein und auch die Franzosen haben die Kultur an ihrer Südküste ohne Erfolg versucht.
Auf Chios begreift der Mastixdistrikt die Hälfte der Insel;
21 Dörfer beschäftigen sich mit der Kultur;
die Plantagen liegen auf den Rücken der Höhenzüge. In früherer Zeit bis zur Losreißung Griechenlands war der Mastixertrag
ein Einkommen des Sultans;
es mußten 22000 Oka (à 1260 g) als Tribut, der Rest der Ernte gegen eine sehr nidrige Taxe abgeliefert
werden.
Nachdem die Türken 1822 die Insel furchtbar verwüstet und entvölkert hatten und diese Leistungen
nicht mehr gefordert werden konnten, erhielten die Insulaner zur Wiederaufhilfe das freie Verkaufsrecht gegen eine baare
Jahreszahlung von 750000 Piaster oder 9000 Mk. Die Kultur wurde nun für die Pflanzer weit einträglicher
und sie verkaufen jetzt die Oka um 70-130 Piaster. Man macht im Mai Einschnitte in die Rinde des Gewächses,
aus welchen allmählich der
M. als zähflüssige Masse austritt und an der Luft tropfenartig erhärtet. Im August wird das
Harz abgenommen und das schon abgefallene aufgelesen. Die Ernten fallen ungleich aus, und schon öfter sind
die Plantagen durch Frost beschädigt worden.
Es werden durch Auslesen drei Sorten gemacht, deren feinste als Haremharz nur an den türkischen Hof geliefert wird und nicht
in den Handel gelangt. Der M. besteht aus rundlichen Körnern, wie kleinere und größere
Erbsen; dieselben sind gelblichweiß
bis hellgelb, weißlich bestäubt, auf dem Bruch glasglänzend, ziemlich hart, aber beim Kauen eine weiße,
wachsartige Masse bildend. Geruch und Geschmack sind eigentümlich balsamisch und beim Verbrennen stößt die Masse ein starkes
Aroma aus.
Die hellsten und reinsten
Thränen bilden ausgelesen den eligierten M.; das Übrige ist M. in sortis, dessen Körner dunkler
und, weil meist vom
Boden aufgelesen, durch
Erde und Sand unrein, auch oft zusammengeflossen sind. Der
M. wird im Orient selbst in verschiedner Weise, doch immer als aromatisches Mittel, stark konsumiert. Erstlich wird derselbe
besonders von der Damenwelt gewohnheitsmäßig gekaut, um den Atem wohlriechend zu machen und angeblich das Zahnfleisch zu
stärken. Sodann dient er häufig zur Bereitung sehr beliebter Konfitüren und endlich als Zusatz bei
der Darstellung eines Raki oder
Branntweins aus
Getreide, der den Muselmännern den verbotenen
Wein ersetzen muß. Diese Brennerei
wird von den Mastixbauern auf Chios selbst betrieben. Das Getränk wird zum Genuß gewöhnlich unter Wasser gemischt, das
dann opalisierend wird. -
Im Abendlande hat der M. vorzugsweise eine technische Benutzung zu Firnissen und Kitten. Das
Harz löst sich völlig in
Äther,
Ölen und Weingeist;
kalter Weingeist löst nur etwa 9/10 davon und man unterscheidet hiernach zweierlei
Harz in der Masse.
Es bildet öfter mit andern
Harzen, auch dunkeln, wie Schellack, einen Bestandteil von weingeistigen und
Terpentinöl-Lackfirnissen, da dieselben dadurch glänzender werden und rascher trocknen;
für sich gibt es farblose, harte,
raschtrocknende Überzüge, die besonders als Bilderlack und Negativlack für Photographen dienen;
doch benutzt man jetzt
vielfach hierzu den billigern
Sandarak. Da die mit diesen
Lacken hergestellten Überzüge leicht Sprünge
bekommen, müssen ihnen Zusätze gegeben werden, die mehr Zähigkeit besitzen.
Eine Mischung von
Hausenblase und M. gibt einen
trefflichen Kitt für
Glas,
Porzellan und zur Fassung von
Edelsteinen. Sonst dient das
Harz als Zusatz zu Räucherpulvern, in
Apotheken als Ingrediens einiger Pflaster und als Ausfüllmittel für hohle Zähne. Hierzu dient sowohl
eine zusammengeschmolzene Komposition aus M. und
Wachs, das sog. Zahnwachs, wie ein flüssiger Zahnkitt, eine dickliche Lösung
von M. und
Sandarak in starkem Weingeist, mit welcher ein Kügelchen von
Baumwolle getränkt und rasch in die Zahnhöhlung
gedrückt wird. - Die zweite, geringere Sorte des M. dient zu dunklern Firnissen und zu
¶
mehr
feinem Siegellack. Ihr gleich steht etwa eine andre Ware, welche neuerdings aus Ostindien kommt, der Bombay- oder der ostindische
M. Derselbe bildet verschieden große, rotbräunliche oder gelbliche Stücke, welche zahlreiche hellere Körner einschließen;
zuweilen besteht die Ware auch ganz aus größern, dunkelgelben oder bräunlichen Körnern und Thränen, die mehr dem
Weihrauch gleichen. Dies Produkt soll auch von einer oder zwei Pistazienarten kommen, die nicht in Ostindien, sondern
in Afghanistan und Beludschistan wachsen (Pistacia Khinjuk und P. cabulica), von wo das Harz über Bombay nach London gelangt.
Für den orientalischen M. sind die Hauptmärkte Konstantinopel und Smyrna, von wo die Ware ihren Weg
über Triest und Marseille nimmt. Der Sandarak, der dem M. am ähnlichsten ist, unterscheidet sich von ihm durch die mehr
längliche Form seiner Stückchen, sowie, daß er beim Kauen keine weiße zähe Masse bildet, sondern sandig zerbröckelt.
-
Im Englischen und Französischen bezeichnet der Name M. nicht nur das Harz, sondern auch überhaupt Kitt
oder Zement. Daher findet man auch im Deutschen Ausdrücke wie Mastixdächer, Mastixzement, bei welchen an das Harz nicht zu
denken ist. Es besteht der letztere vielmehr aus einem Gemisch von Sand, Kalksteinpulver und etwas Bleiglätte, das mit altem
Leinöl aufgekocht und heiß verbraucht wird. - M. ist zollfrei; Kitt und Siegellack daraus gem. Tarif
im Anh. Nr. 5 e; Firnis und Lack daraus gem. Nr. 5 a.