hergestellt in den Schleifereien, welche die Regierung zu Katharinenburg, Kolywan und bei Petersburg unterhält, ebenso Fürst
Demidoff zu Nischne Tagilsk und Petersburg. Man fertigt daraus Tischplatten, Säulen, Vasen, Leuchter, Simse und andre Bauornamente.
In den Petersburger Prachtbauten ist natürlich das schöne Material reichlich verwendet. Man zersägt auch schöne Stücke
zu dünnen Platten, mit welchen man aus andrer Masse erzeugte Gegenstände wie mit Holzfurnieren überkleidet.
Ferner setzt man größere Arbeiten aus Stücken zusammen mittels eines Kittes, der aus M. selbst bereitet wird; die Fügungen
sind aber so fein und genau, daß sie fast unbemerklich sind. Kleinere Stücke von M., die zu Dosen,
Ringsteinen, Broschen u. dgl. Schmuck verarbeitet
werden können, finden sich auch anderswo, in Tirol, im Banat, bei Chessy in Frankreich, in Australien, Chile. Die russische
Rohware wird zum Verkauf nach den Farbenunterschieden sortiert in foncée, ordinaire, claire und pale. Das dunklere Material
ist das wohlfeilere und gehen die Preise nach Farbe und sonstiger Qualität von 3-27 Mk.
für das Kilo. In Thüringen, Böhmen und Paris wird übrigens der M. durch Glasflüsse aufs Täuschendste nachgeahmt und
zu falschem Schmuck verarbeitet. - Zoll: s.
Edelsteine (Halbedelsteine).
Unter diesem Namen kommt seit einigen Jahren ein neuer, von Döbner entdeckter, der Aktiengesellschaft
für Anilinfarbenfabrikation patentierter, prächtiger grüner Teerfarbstoff in den Handel, der in der
Seiden-,
Wollen- und
Baumwollenfärberei Verwendung findet und ziemlich echt gegen
Seifen und Säuren ist. Das M. wird gebildet durch Einwirkung
von Trichlorbenzyl auf überschüssiges Dimethylanilin, welches mit der Hälfte seines Gewichts
Chlorzink gemengt ist. Hierbei
soll sich eine stickstoffhaltige Base bilden, deren Chlorwasserstoffverbindung mit
Chlorzink den neuen
Farbstoff darstellt. Dieser wird in verschiednen Qualitäten und Nüancen, gelblichgrün und bläulichgrün geliefert, ferner
auch als in
Spiritus lösliches und in Wasser lösliches M. -
Das gewöhnliche „Malachitgrün G.“ erhält man als dunkelrötlichbraunes Pulver, in Wasser mit bläulichgrüner Farbe
löslich. Man hat es aber auch in kleinen dunkelgrünen, metallglänzenden Kristallnadeln, dem
Fuchsin
ähnlich; ferner in Form kleiner, amorpher, unregelmäßig gestalteter Stückchen von kupferrotem Metallglanz, mit bläulichgrüner
Farbe in Wasser löslich. - Zollfrei.
diese nach der gleichnamigen spanischen Stadt benannten
Weine sind teils weiße, teils rote Sorten; erstere
findet man jedoch seltener in unserm Handel als letztere, von welchen der dunkelbräunlichrote Dulce
delcolor diejenige Sorte ist, welche gewöhnlich unter dem einfachen Namen Malaga verkauft und namentlich als Medizinalwein
benutzt wird. Andre Sorten sind Lagrima de Malaga und Seco oder Malaga Peres. Unter den weißen Malagasorten wird der Pedro
Ximenez oder Tierno aus der Gegend von Guadalcazar für den besten gehalten; er
wird aus gewelkten
Trauben
bereitet.
Die aus den höher gelegenen Gegenden stammenden
Weine (Mountainsweine) sind besonders in England beliebt und gehen fast ausschließlich
dorthin. Der für den Export bestimmte
Wein muß erst einige Jahre lang lagern, ehe man ihn versenden
kann; hat er diese Probe in Spanien bestanden, so kann er 50 Jahre lang aufbewahrt werden. Es ist oft schwer, gute, reine
Ware zu erlangen, sehr viel wird mit andern
Weinen versetzt; dies geht schon daraus hervor, daß im Bezirke von Malaga durchschnittlich
nur 90000 Arroben (à 15¾ l) der bessern Sorten gewonnen werden, während doch über 200000 Arroben
hiervon ausgeführt werden. Hierzu kommt noch, daß in den letzten Jahren die Produktion sich infolge der Verheerungen durch
die Reblaus bedeutend vermindert hat. - Zoll: s. Tarif im Anh. Nr. 25 e 1 und 2.
und -Blüten (herba malvae und flores malvae). Die getrockneten Blätter und Blüten
der bei uns häufig an Zäunen, Mauern, auf Schutthaufen und sonst unkultivierten Stellen wachsenden beiden Arten wilder
Malven oder Käsepappeln, Malva silvestris und M. rotundifolia, sind in offizinellem Gebrauch und auch ein Artikel des Droguenhandels.
Die Blüten der ersteren sind rosa oder blaurot gefärbt, mit dunklerem Geäder durchzogen, und werden
beim Trocknen blau, die der andern, kleineren rötlich bis weiß, violett geädert. Als Handelsware gehen diese Blüten unter
dem Namen flores malvae vulgares; sie werden öfter aus Ungarn bezogen, weil die ungarischen ein schöneres Aussehen haben.
Das Malvenkraut (herba malvae), die Blätter derselben Pflanzen, sind kurzgestielt, herzförmig kreisrund,
stumpffünflappig, gekerbt und weich behaart; man verwendet sie als schleimigen
Thee.
Ein Artikel von mehr Bedeutung sind die flores Malvae arboreae, die Blüten der Gartenmalve oder Stockrose, des wohlbekannten,
oft mehr als mannshohen Ziergewächses, das im botanischen System als eine Eibischpflanze aufgeführt und Althaea rosea
genannt ist. Die großen Blumen zeigen bekanntlich verschiedne Färbungen, rosa, weiß, gelb, purpur- bis dunkelbraunrot
oder schwarzpurpur. Es wird aber nur die letztere Varietät, die sog. schwarze Malve, benutzt
und speziell der Blüten halber und zwar wegen ihres Farbstoffs angebaut.
Mit Abkochungen derselben lassen sich unter Anwendung von Beizen hübsche, aber nicht dauerhafte Farben
auf Zeuge herstellen; sie werden im Orient in dieser Art verwendet. Man erhält damit violette und andre Nüancen, mit
Alkalien
wird die Farbe grün. Die Naturfarbe des Absuds ist weinrot und die hauptsächliche Benutzung der Blüten ist die zum Auffärben
blasser Rotweine, wozu früher
Heidelbeeren dienten, auch zur
Essig- und Likörfärbung. Der Hauptverbrauch
in dieser Richtung ist in Frankreich, der Anbau der Malve aber in Deutschland und zwar in der Umgegend von Bamberg und Nürnberg.
Letztere Stadt ist der Versandtplatz; es werden in manchen Jahren über 1000 Ztr. getrocknete
Blüten versandt, und sollen die Pflanzer
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mehr
damit bedeutenden Gewinn machen oder gemacht haben. Der Anbau geschieht aus Samen; die Sämlinge werden um Anfang Juli aus
dem Beet ins Feld gesetzt und ergeben im ersten Jahre nichts, weil diese Malve nicht einjährig ist. Sie dauert in gutem
Boden 5-6 Jahre, in geringerem nur 3 Jahre aus. Man sammelt nur die Blüten der gefüllt blühenden
Varietäten; die Blüten werden täglich bei trocknem Wetter samt den Kelchen und zwar noch vor dem völligen Aufblühen
gepflückt, an der Luft getrocknet und in Säcke wie Hopfen verpackt. Es ist aber diese aus dem Orient stammende Pflanze in
unsern Feldern doch nicht sicher vor Fährlichkeiten, indem sie mitunter erfriert oder auch die Blüten
am Stocke verdorren. In solchen Mißjahren wird dann die Ware sehr teuer und kostet dann der Zentner vielleicht 60 Mk.
und mehr, ein andermal etwa halb so viel. Die von den Kelchen befreiten Blüten (flores malvae sine calycibus) sind
bedeutend höher im Preise. Die Blüten und Blätter der einheimischen Malven wie die schwarzen Blüten dienen offizinell
und im häuslichen Gebrauch als schleimiges und etwas zusammenziehendes Mittel zu Gurgelwasser, erweichenden Umschlägen,
unter Brustthee u. dgl. In Kräuterläden werden
als „Malvenblüten“ gewöhnlich die schwarzen geführt. - Zoll: Malvenblätter und -blüten sind
zollfrei. Absud von Malvenblüten wird, wenn demselben Alkohol beigemischt ist, gem. Tarif Nr. 5 a verzollt, sonst
ist derselbe ebenfalls zollfrei.