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anspruchsvoller, empfindlicher, sehr bitter, nur in Südeuropa gebaut.
Die rauhe L. (rote und grüne Gartenlupine - L. hirsutus L.), die Kulturpflanze der alten Griechen, anspruchsvoller als andre
Arten, aber brauchbar zu Futter.
Die gelbe L. (spanische L., gelbe Wachsschote, wilde L., türkisches Veilchen, L. luteus L.), bis 1 m hoch,
wird am meisten gebaut.
Die blaue L. - L. angustifolius L., 0,3-1,25 m hoch, besonders für kiesigen
Boden, hartstengliger und weniger gern gefressen.
Die Dauerlupine - L. perennis L., aus Nordamerika, selten in Deutschland gebaut; andre Sorten haben für uns keine Bedeutung.
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Anbau im Deutschen Reich: Dunglupinen 182555 ha, Futterlupinen 240525 ha;
Saatgut, gelbe L., breitwürfig,
133-176 kg, blaue L. 133-176 kg, weiße L. 157-196 kg. Der Ertrag wird gefährdet durch Unkraut,
Mehlthau, Rost, die Lupinenfliege etc. Man erntet 8,6-25,82 hl Körner zu 72,8 (blaue L.) bis 81 kg
(gelbe L.), von den blauen etwas mehr als von den gelben, und 1566-1958, bezw.
1958-2937 kg Stroh, als Dürrfutter 2000-9700 kg, im Durchschnitt 5000 kg. -
Die Fütterung mit L. muß sehr vorsichtig geschehen, die
Tiere können nur allmählich daran gewöhnt werden. Krankheitsfälle
sind nicht selten nach dem Genuß. Die Preise der L. schwanken pro 1000 kg zwischen 9 und 18 Mk.,
die blauen sind am billigsten; der Handel mit L. ist vorzugsweise ein norddeutscher und beschränkt sich auf die Gegenden
mit vorherrschendem Sandboden (Heideflächen etc.). -
In England heißt die L. Lupine, die weiße White L., die rauhe L. Hairy L., die haarige Rose L., in Frankreich lupin, pois
lupin - weiß l. à fleurs blanches, rauhe L. l. grand bleu, l. hérissé, haarige L. l. poilu à fleurs
blanches, holl. lupijn. - Die L. sind zollfrei.
frz. und engl. lustre, heißen geköperte Frauenkleiderstoffe
mit Kette von
Baumwollgarn und Schuß von hartem Kammgarn, in bessern Qualitäten von
Alpaka- oder Mohairgarn.
Sie haben einen feinen, matten Glanz und ein schillerndes, changierendes Aussehen, weil Kette und Schuß verschiedne Farbennüancen
haben und zwar so, daß die erstere stets dunkler gefärbt ist. Sie sind teils glatt, teils mit eingewirkten damastartigen
Blumen und andern kleinen Mustern, ferner quadrilliert und chiniert vorgekommen; am meisten in Gunst
sind die einfachen schillernden Stoffe in verschiednen grünen, braunen und grauen Modefarben geblieben. - Lustrines heißen
sowohl gewisse seidne, wie auch kammgarnene gemusterte oder geblümte Glanzstoffe. - Verzollung: s.
Tarif Nr. 41 d 5 β; seidne Nr. 30 e.
der bekannte starke,
ausgezeichnete
Wein von der gleichnamigen Insel an der Nordwestküste
Afrikas; er hat eine bräunlichgelbe Farbe und kräftiges Aroma, erfordert aber, um den verlangten Grad seiner Güte zu erhalten,
ein Lager von fünf bis sechs Jahren. Man hat im Handel verschiedne Sorten; als beste gilt der Malvasier-Madeira oder Malmsey,
dessen feinste Marken jedoch ausschließlich an den Portugiesischen Hof abgeliefert werden und den Dry-Madeira,
die gewöhnliche im Handel vorkommende Sorte.
Außerdem hat man dort noch eine rote Sorte, Tinto, von bedeutender Schwere, die aber in unserem Handel nicht vorkommt. Man
bezieht den M. von Lissabon oder Oporto;
da jedoch die Produktion der Insel den bedeutenden Bedarf nicht
zu decken vermag, so werden viele andre ähnliche
Weine der kanarischen Inseln, Portugals und Spaniens als Madeira verkauft;
oft mag auch der echte noch mit andern
Weinen und Sprit verschnitten werden;
auch dürfte ein großer Teil der bei uns ausgebotenem
Ware Kunstprodukt sein.
Die Produktion von
Wein auf der Insel Madeira war zu Anfang der fünfziger Jahre infolge der Traubenkrankheit
stark zurückgegangen, sodaß man vielfach anstatt
Wein Zuckerrohr und Kaktus für die Kochenillekultur pflanzte. Seit 1868 hat
sich aber die Weinproduktion wieder gehoben und belief sich in den darauf folgenden Jahren auf durchschnittlich 18000 Pipen
(circa 78000 hl); 1878 ist sie jedoch durch Stürme und die Reblaus wieder auf 6000 Pipen zurückgegangen.
Der Alkoholgehalt des M. beträgt durchschnittlich 18%. - Zoll: S. Tarif im Anh. Nr. 25 e 1 und 2.
Madin (Ölmadin, chilenische Ölpflanze), M. sativa Mol.,
engl. Cultivated Madia, frz. le madia cultivé,
eine Ölpflanze aus Chili, welche eine Zeitlang in größerem Umfange, jetzt nur selten angebaut wird, aber ein vorzügliches
Schmieröl für feinere
Maschinen,
Uhren etc. gibt (35%
Öl). Die Pflanze hat eine tiefgehende Wurzel, verlangt deshalb tiefgründigen
Boden, gedeiht auch in leichteren Gründen, leidet nicht durch Feinde oder Krankheiten, ist genügsam
in den Anforderungen an Düngung und
Boden, reiht aber sehr ungleich (in etwa 110 Tagen), verursacht große Kosten bei der
Ernte und hat einen sehr unangenehmen Geruch, sodaß sie sich nicht zum Anbau einbürgern ließ. Saatgut 25-30 kg, Ernte
6-12 m. Ztr. (1 hl hat 54 kg), mäusegrauer, dünner
Samen mit ein oder zwei stark hervortretenden Nerven; Strohernte 8-15 m. Ztr.
Das
Öl kann auch in der Küche, zu Lampen, zum Einfetten von
Wolle und bei der Seifenfabrikation Verwendung finden. Spezifisches
Gewicht bei rohem
Öl 0,935, bei gereinigtem 0,928 bei 15° Temperatur. Erstarrungspunkt bei 24° C. - Als Handelsware
kommt Mediasamen nur selten und nur lokal vor; das
Öl kann in weiteren Kreisen Absatz finden.
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