Schwere sind Zeichen von der Güte und Frische der Ware, die gut geschützt und trocken aufzubewahren ist, da sie leicht
von Insekten angegangen und dadurch unbrauchbar wird. In Italien dienen die frischen L. zur Bereitung des
Lorbeeröls, sie
enthalten nämlich einen flüssigen und einen festen Fettstoff und etwa ½% eines ätherischen
Öls. -
Zollfrei.
(Loröl,Lorbeerfett, oleum laurinum, oleum lauri expressum); dasselbe wird teils durch Auspressen, teils
durch Auskochen der frischen Früchte des Lorbeerbaumes erhalten, wobei man etwa 15% derselben erhält. Dasselbe hat eine
schön grüne Farbe, bei gewöhnlicher Temperatur eine schmalzartige Konsistenz, eine körnige Beschaffenheit und einen stark
würzhaften Geruch, der von dem Gehalt an ätherischem
Öl herrührt. Das
Öl muß sich in 1½ Teilen
Äther vollständig und
klar lösen; 80grädiger Weingeist zieht aus demselben nur das ätherische
Öl und den grün färbenden Stoff aus und läßt
die Fette ungelöst. Das
Öl, das für uns meist vom Gardasee kommt, dient in der Medizin äußerlich
zu stärkenden Einreibungen. Es ist auch ein sehr wirksames Mittel zur Abhaltung von Fliegen, denen der Geruch unerträglich
ist. In wärmeren Ländern benutzen es daher die
Fleischer, um es in ihren Läden an Fenster- und Thürgewände zu streichen.
- Das ätherische Lorbeeröl wird auch abgesondert verkauft und durch Destillation der zerkleinerten
Früchte mit Wasser erhalten; es ist dünnflüssig, hellgelb, stark riechend, wird jedoch wenig gebraucht. -
Lorbeeren sind
zollfrei. Lorbeeröl gem. Tarif im Anh. Nr. 26 a 4 oder 1,
ätherisches Nr. 5 a.
geben ein sehr weiches, leichtes, langhaariges und ziemlich teures Pelzwerk. Die gewöhnlichste
Luchsart ist der Rotluchs, dessen
Fell etwa 3-4 Fuß Länge hat. Der Rücken ist hell rotgrau gefärbt, der Bauch weißlich,
mehr oder weniger schwarz gesprenkelt. Dieses bei uns und wohl auch in den Alpen ausgerottete Raubtier findet sich in Sibirien,
Rußland, dem nördlichen Amerika, in Schweden und Norwegen. Aus Schweden kommen die bei weitem größten
und schönsten
Felle, die besonders wegen ihres reichlich schwarzgefleckten Bauches und schwarzer
Beine geschätzt sind. Russische
Luchse sind weniger groß und fein, Amerika liefert die meisten, jedoch einfarbigen
Felle, mit nur schwacher Zeichnung am
weißen Bauche. Die schwedische Ware wird bis zu 30 Mk. das Stück bezahlt, während
andre bis auf 10 Mk. herabgehen. Diese
Felle verwendet man bei ihrer angenehmen Beschaffenheit gern zu Pelzfutter, auch Damenpelzen,
selbst in wärmeren Ländern, wie die Türkei und Ägypten. Sie werden öfter dunkelbraun oder schwarz gefärbt. -
Eine kleinere Gattung bilden die Luchskatzen, welche in den nördlichen Teilen der Vereinigten Staaten
und Oregon zu Hause sind. Sie sind dem Luchse sehr ähnlich, jedoch kaum halb so groß, und finden ihre meisten Abnehmer
in der Türkei. - L. sind zollfrei, die Pelze daraus gehören der Tarifnummer 28 a, resp. 28 b
an.
(Luzienholz). Hierunter wird gewöhnlich das
wohlriechende
Holz des Mahalebkirschbaums
verstanden, von dem die sog.
Weichselrohre kommen (s. d.); dann auch das
Holz des Faulbaums oder der Traubenkirsche (Prunus
Padus), das weiß oder gelblich ist und zu Tischler- oder Drechslerarbeiten benutzt wird. Vorzüglicher ist das
Holz des amerikanischen
immergrünen Traubenkirschbaums von Carolina, das in der Färbung dem
Mahagoniholz gleicht und auch falsches
Mahagoni genannt wird. Die daraus gefertigten Möbel erhalten mit der Zeit ein immer schöneres Aussehen. - Zoll: gem.
Tarif Nr. 13 c.
(Lupinus L., Wolfsbohne,Feigbohne), eine neuerdings wieder in Ansehen gekommene Futter- und Gründüngungspflanze,
welche in ihren Samen den größten Gehalt an stickstoffhaltigen Bestandteilen liefert. Wegen ihres großen,
nicht gut zu entfernenden Gehalts an Bitterstoff sind diese aber zu menschlicher Speise nicht verwertbar, wenigstens nicht
bei uns; in Griechenland soll man die L. in einem Sack eine Zeitlang in das Meerwasser hängen und so genießbar machen;
bei uns werden die L. durch Dörren im Backofen oder durch Auslaugen entbittert, aber nie so vollständig,
um den Bitterstoff ganz zu verlieren, sodaß auch das Vieh nur nach und nach an Lupinenfutter gewöhnt werden kann. Beim
Auslaugen findet zudem beträchtlicher Verlust an Nährstoff statt. Bering-Bromberg hat ein Patent gelöst für ein neues
Verfahren, durch welches die L. als
Kaffeesurrogat verwendbar wird (Einweichen in Wasser, welches nach
und nach auf 50° C. gebracht wird, Zusatz von
Soda und kohlensaurem
Kali - zu 100 kg L. 200 g kristallisierte
Soda - dann trocknen
und dörren). -
Die L. spielte im Altertum eine größere Rolle und schon seit längerer Zeit da, wo die Römer lange
Zeit die Herrschaft behauptet hatten (Südfrankreich z. B.); in Deutschland hat sie lange
Zeit hindurch nur als Zierpflanze in Gärten Verwendung gefunden; v. Wulffen brachte sie nach
Norddeutschland zur Verbesserung des Sandbodens zu Anfang des Jahrhunderts, doch hat sie erst seit etwa 1840 als
Schaffutter und zum Unterpflügen größere Verwendung gefunden, nachdem passendere Arten gezüchtet worden waren.
Jetzt bilden diese den Gegenstand eines ziemlich bedeutenden Handels. Man kennt in den Mittelmeerländern und im subtropischen
und gemäßigten Nordamerika an 50 Arten,
Kräuter, Halbsträucher und (seltener) Sträucher mit stark entwickeltem Wurzelsystem
und großer Blattfülle;
dadurch eignet sich die Pflanze vorzüglich für geringern
Boden;
der leichte,
lockere Sand ist ihre eigentliche Heimat;
sie gedeiht noch da, wo andre Kulturpflanzen nicht fortkommen. -
„Lupinenboden“ ist die letzte Bodenklasse. Man baut jetzt: weiße L., Bitter-,
Flachs-, Viek-Wickbohne, Wolfswicke, Wolfserbse,
Studentenlilie, türkische
Wicke und weiße Wolfsschote, L. albus L., bis 2 m hoch, besonders im Süden,
in Norddeutschland nicht reifend und nur Gründüngungspflanze, weil zu bitter. Die ägyptische L. (neapolitanische, römische,
sizilianische) L. Termis Forsk. -
ähnlich, 1,6 m hoch
¶
mehr
anspruchsvoller, empfindlicher, sehr bitter, nur in Südeuropa gebaut.
Die rauhe L. (rote und grüne Gartenlupine - L. hirsutus L.), die Kulturpflanze der alten Griechen, anspruchsvoller als andre
Arten, aber brauchbar zu Futter.
Die gelbe L. (spanische L., gelbe Wachsschote, wilde L., türkisches Veilchen, L. luteus L.), bis 1 m hoch,
wird am meisten gebaut.
Die blaue L. - L. angustifolius L., 0,3-1,25 m hoch, besonders für kiesigen Boden, hartstengliger und weniger gern gefressen.
Die Dauerlupine - L. perennis L., aus Nordamerika, selten in Deutschland gebaut; andre Sorten haben für uns keine Bedeutung.
-
Anbau im Deutschen Reich: Dunglupinen 182555 ha, Futterlupinen 240525 ha;
Saatgut, gelbe L., breitwürfig,
133-176 kg, blaue L. 133-176 kg, weiße L. 157-196 kg. Der Ertrag wird gefährdet durch Unkraut,
Mehlthau, Rost, die Lupinenfliege etc. Man erntet 8,6-25,82 hl Körner zu 72,8 (blaue L.) bis 81 kg
(gelbe L.), von den blauen etwas mehr als von den gelben, und 1566-1958, bezw.
1958-2937 kg Stroh, als Dürrfutter 2000-9700 kg, im Durchschnitt 5000 kg. -
Die Fütterung mit L. muß sehr vorsichtig geschehen, die Tiere können nur allmählich daran gewöhnt werden. Krankheitsfälle
sind nicht selten nach dem Genuß. Die Preise der L. schwanken pro 1000 kg zwischen 9 und 18 Mk.,
die blauen sind am billigsten; der Handel mit L. ist vorzugsweise ein norddeutscher und beschränkt sich auf die Gegenden
mit vorherrschendem Sandboden (Heideflächen etc.). -
In England heißt die L. Lupine, die weiße White L., die rauhe L. Hairy L., die haarige Rose L., in Frankreich lupin, pois
lupin - weiß l. à fleurs blanches, rauhe L. l. grand bleu, l. hérissé, haarige L. l. poilu à fleurs
blanches, holl. lupijn. - Die L. sind zollfrei.