Verwendungen sinnen und ist man dabei auf eine wie es scheint gute Idee gekommen: es werden in jüngster Zeit Platten offeriert
zur Überkleidung von Dampfmaschinen-Cylindern und Rohrleitungen zum bessern Zusammenhalten der Hitze, und es soll dieses
Mantelmaterial hierzu besser als alles andre geeignet sein und bedeutende Ersparungen an Brennstoff herbeiführen,
was bei der geringen Wärmeleitungsfähigkeit des Korks wohl möglich ist. - Es sind in Deutschland mehrfach Versuche gemacht
worden, die Korkschneiderei auch nach andern Gegenden zu verpflanzen, um armem Landstrichen neuen Verdienst zuzuführen:
es sind aber diese Versuche nicht überall geglückt. Im sächsischen Erzgebirge haben sich jedoch einige Schneidereien in
gutem Gange erhalten, so z. B. in Raschau bei Schwarzenberg.
Maschinen gibt es in Deutschland nirgends, sondern nur Handarbeit.
- Korkholz und lediglich auseinandergeschnittene Platten zollfrei. Bearbeitete Platten gem. Tarif
im Anh. Nr. 13 f; Korkstopfen, Korksohlen Nr. 13 g.
der Gattungsname für diejenige Gruppe von Mineralien, deren Hauptbestandteil reine
Thonerde
ist, welche durch höchst kleine Mengen andrer Bestandteile verschiedentlich gefärbt sein kann und, wenn durchsichtig und
gut kristallisiert, schöne Schmucksteine bildet, die an Wert dem
Diamant nahe kommen können. (S.
Rubin und
Saphir.) Die bedeutende
Härte, welche die ganze Gruppe auszeichnet, ist auch noch solchen Varietäten eigen, welche als unrein
gefärbt, undurchsichtig oder derb, keine Verwendung als Schmucksteine haben, desto geeigneter aber sind zu Schleifpulver
für andre harte Steine sowie Metalle. Es sind dies der im engern Sinne so genannte gemeine K., der Diamantspat und hauptsächlich
der Smirgel (s. d.).
die Samen eines ostindischen Baumes,
Strychnos nux vomica;
sie sind scheibenförmig, glatt, am Rande abgerundet und etwas dicker als in der Mitte, hier auf der
einen Seite mit einer kleinen Erhabenheit, auf der andern mit einer kleinen Vertiefung versehen;
sie sind gelblich grau und
mit außerordentlich zarten, angedrückten
Haaren besetzt.
Das Innere ist grauweiß, hornartig, sehr zähe
und schwer zu pulvern. Die K. schmecken intensiv bitter und sind sehr giftig; sie enthalten
Strychnin,
Brucin und das noch
nicht genügend untersuchte Igasurin. Die K. dürfen im Kleinhandel nicht verkauft werden. - Zollfrei.
(Färberröte, frz. garance; engl. madder; holl.
mee oder meekrap); bis vor wenigen Jahren noch die wichtigste Färbepflanze neben der Spenderin des
Indigo,
schon in den ältesten geschichtlichen Zeiten bei den Römern, Griechen und Orientalen in Gebrauch, hat seit Entdeckung des
künstlichen
Alizarins immer mehr an Bedeutung verloren. Die Pflanze (Rubia tinctorum) ist im Orient heimisch, wird dort regelmäßig
gebaut und ist dort am reichsten an Farbstoff.
Sie fügt sich aber kältern Klimaten und ihr Anbau hat sich daher weiter über Europa verbreitet. Man kultiviert sie bisher
in Frankreich, Holland, Belgien und Deutschland. England, das
zuweilen als K. bauend aufgeführt ist, hat mit seinen Kulturversuchen
keinen Erfolg gehabt und versorgt sich aus Holland, Frankreich und dem Orient. Die in letzterer Weltgegend
gebaute Krapppflanze wird übrigens von den Botanikern als eine eigne Art, Rubia peregrina, genommen. Bei uns kommt der K. schon
unter den Färbepflanzen vor, welche zur Zeit Karl's des Großen und auf dessen Empfehlung gebaut wurden.
Die Anregung zu umfassenderer Kultur scheint erst durch die Kreuzzüge gegeben worden zu sein; der Anbau
war vor dem dreißigjährigen Kriege in Deutschland weit ausgedehnter und beschränkt sich jetzt fast nur auf Schlesien (Breslau,
Liegnitz), die Pfalz und Elsaß, doch ist, wie auch in Frankreich, der Krappbau außerordentlich zurückgegangen. Die Krapppflanze
ist ein unsern Labkräutern und dem Waldmeister nahe verwandtes Gewächs mit ausdauerndem, schlanke gekrümmte
Zweige austreibenden Wurzelstock und krautartigem, kantigem, verästeltem Stengel, um welchen lanzettförmige Blätter zu
4-6 Quirlen niederhängend sitzen.
Die unscheinbaren grünlich gelben Blüten stehen in Rispen und bringen erbsengroße, rote, bei der Reife schwarze Beeren.
Die Vermehrung geschieht bei uns nicht durch den Samen, sondern durch Wurzelauslegen in reihenweiser
Anordnung. Die Ernte ist mühsam und zeitraubend, denn es müssen die Wurzeln mit der Hacke eine nach der andern aus der
umgebenden
Erde frei gemacht werden. Die Ernte erfolgt gewöhnlich, wenn die Pflanze drei Jahre alt ist, stellenweise auch
schon im zweiten Jahre, wenn man Winterfröste zu fürchten hat, die die ganze Pflanzung vernichten würden.
Im Orient, wo dies nicht zu besorgen ist, läßt man die Stöcke 5-6 Jahre alt werden und der Farbstoff hat daher viel mehr
Zeit, sich anzuhäufen.
Daher schreibt sich der größere Gehalt des orientalischen K. und das größere Kaliber der Wurzeln,
welche bis kleinfingerdick werden, indes das abendländische Gewächs es höchstens bis zur Dicke eines Federkiels bringt.
Die gegrabenen Wurzeln werden, nachdem sie von anhängendem Erdreich möglichst gereinigt, erst an der Luft und dann in Trockenstuben
so weit getrocknet, daß sie beim Biegen kurz durchbrechen. Der orientalische K., Lizari genannt, wahrscheinlich
nur an der Sonne getrocknet, kommt allein in ganzen Wurzeln in den Handel, indes die abendländische Ware in der Regel entweder
zu grobem Pulver gemahlen oder schon weiter zu einem der noch zu erwähnenden Präparate verarbeitet vorkommt.
Die knotigen, an den Knotenpunkten mit einzelnen feinern Wurzelhaaren besetzten Wurzeln haben im trocknen
Zustande eine braunrote, längsrunzliche Oberhaut mit einer anhängenden, leicht ablöslichen Korkschicht, darunter die eigentliche,
dunkelbraunrote Rindenschicht, die einen bittern, rötlich gelben bis roten holzigen Kern umschließt. Die Mittelschicht
oder Unterrinde, die im frischen Zustande gelb oder in gewissen Bodenarten gezogen, wie gesagt, braunrot aussieht, ist nebst
dem
Holze der Hauptsitz der färbenden Materie. Man sucht daher bei den bessern Handelssorten die Oberhaut nebst den Saugwurzeln
vor dem
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mehr
Mahlen möglichst zu entfernen, indem man die getrockneten Wurzeln unter öfterem Wenden drischt. Der hierbei entstehende
Abfall wird durch Sieben von Staub befreit und bildet den aus Oberhaut und zerkleinertem Gewürzel bestehenden Mullkrapp
(Mull, Korte, Krappklein), ein braunes Pulver, das nur als Zusatz beim Braun- und Schwarzfärben dient. Die solchergestalt
gereinigten Wurzeln werden durch Mühlsteine oder öfter auf Stampfwerken gepulvert und geben nach Absieben des Staubes den
sog. beraubten, d. h. geschälten K.; werden die Wurzeln ohne
vorgängige Schälung sogleich eingestampft, so gibt dies den unberaubten oder gemeinen K. Zwischen beiden werden in Holland
und Frankreich noch Mittelsorten dargestellt.
Das Krapppulver ist der eigentliche K. des Handels und heißt im Französischen garance, wogegen die
ganzen Wurzeln Alizari oder nach neugriechischer Aussprache Lizari genannt werden. Aus diesen Namen wurden denn auch die Benennungen
einiger Krapppräparate (s. u.) gebildet. Das Krapppulver wird nur selten frisch in der Färberei
verbraucht, sondern erst 2-3 Jahre in Fässern fest eingestampft und wohlverschlossen aufbewahrt, wobei
sich erst das Färbevermögen des Stoffs gehörig entwickelt, da die Masse hierbei eine Art Gärung erleidet und öfter zu
einem einzigen festen Block zusammenbäckt. Bei noch längerer Aufbewahrung vermindert sich der Farbstoff wieder und endlich
verdirbt das Pulver gänzlich. -
Die Bestandteile der Krappwurzel und ihre chemischen Verhältnisse zu ermitteln, haben sich eine größere
Anzahl ausgezeichneter Chemiker angelegen sein lassen und haben sich hierbei folgende Resultate ergeben. Die lebende und
unversehrte Krappwurzel enthält nur eine gelbliche Flüssigkeit, welche erst beim Absterben und bei Verletzung der Wurzel
sich umändert und mehr oder weniger gelbrot wird, daher im Handel auch von gelbem und rotem K. die Rede
ist. Der rote soll in alkalihaltigem Boden gewachsen sein.
Überhaupt sind Boden und Klima so einflußreich für die Krappwurzel, daß die Sorten sich je nach ihrer Herkunft sehr verschieden
verhalten und jede sich durch bestimmte, in der Praxis zu beachtende Eigentümlichkeiten charakterisiert.
Die Absude des K. mit Wasser, Alaunlösung etc. sehen dunkelbraun aus; sie enthalten alle Bestandteile,
nämlich verschiedne Farbstoffe, Harz, Bitterstoff, Pektin, Zucker etc. Des Zuckergehalts wegen hat man in Frankreich das Dekokt
nach Ausfällung der Farbstoffe auf Branntwein zu benutzen versucht; dieser Krappbranntwein behält jedoch hartnäckig
einen Geruch nach K., weshalb er nur zu technischen Zwecken verwendbar ist.
Das eigentliche, färbende Prinzip der Wurzeln besteht aus zwei nahe verwandten Stoffen, die sich indes chemisch trennen
lassen, dem Alizarin (Krapprot) und dem Purpurin (Krapppurpur). Gesondert färbt das letztere mehr hochrot, indes die Alizarinfärbung
einen bläulichen Ton hat. Diese beiden Farbstoffe sind in der frisch gegrabenen Wurzel noch nicht enthalten,
sondern bilden sich erst aus einem in gelblichen Kristallen isolierbaren Stoffe,
der Ruberythrinsäure; diese ist ein Glukosid
und geht durch Einwirkung von Fermenten, Alkalien oder Säuren erst in Alizarin und Purpurin über, wobei auch Zucker (Glucose)
abgespalten wird. Die Farbstoffe treten aus der Farbbrühe allein an die gebeizten Zeuge, doch nur dann,
wenn die Wurzeln von Natur kalkhaltig waren oder etwas Kalk zugesetzt wird. Der Kalk soll, wie man annimmt, die fremden Stoffe
binden, daß sie nicht an die Faser gehen; übrigens lassen sich die mit aufgenommenen, die Farbe trübenden
Stoffe durch Seifenbäder leicht wegschaffen, was man das Schönen nennt.
Der K. gibt ein besonders haltbares Rot, wenn auch nicht ganz so schön, wie das mit Kochenille erzeugte. Er wird beim Färben
und Drucken baumwollener Waren sehr häufig gebraucht, mit Alaunbeize zu Rot, mit Eisenoxyd zu Lila, Violett
und Schwarz, mit Eisen- und Thonbeize im Gemisch, mit oder ohne Sumach zu verschiednen Nüancen von Braun. Neben der gewöhnlichen
Krappfärberei steht abgesondert das Färben von Türkischrot, wozu auch vorzugsweise türkischer Krapp verwendet wird. Es
ist dies ein empirisches Verfahren, das in der That aus dem Morgenlande stammt und sich durch ein schönes
Produkt, aber auch durch ungemeine Umständlichkeit auszeichnet. Eine Menge Operationen sind erforderlich, bei welchen abwechselnd
Pottasche, Baumöl, Schafmist, Sumach, Alaun, Kreide, Seife, Säuren, Zinnsalz und Krapp unter öfterm Auswaschen und Trocknen
in Anwendung kommen. Die Durchführung des Verfahrens nimmt fast einen Monat in Anspruch; doch ist durch
Pariser Färber dargethan worden, daß sich der Prozeß in 5 Tagen beenden läßt. -
Die im Handel befindlichen Krappsorten sind folgende: Levantinischer oder Türkischer. Kommt wie bemerkt ungemahlen in den
Handel als Alizari oder Lizari, hauptsächlich aus Syrien und Kleinasien und von der Insel Cypern über Smyrna, dann von Griechenland,
wo die beste Sorte in dem ehemaligen Böotien gezogen wird. Die Ware kommt in Ballen oder Kisten von circa 150 kg in den
Handel. Holländischer K., gewöhnlich Seeländer genannt, weil in Seeland, dem Gebiete der Scheldemündungen, gebaut, ist
nach dem levantinischen der farbreichste und kommt nur grob gemahlen in den Handel.
Das fettig anzufühlende Pulver hat einen starken, widerlichen Geruch, der Geschmack ist süß und bitter, die Farbe rotbraun
bis dunkelorange; er muß sehr vor Feuchtigkeit gehütet werden und gewöhnlich noch 1-3 Jahre Lager bekommen. Die Ware wird
in eichenen Fässern von 10-12 Ztr. versandt, welche mit dem Stempel des Ursprungsortes,
Jahrzahl und Qualitätsmarke versehen sind. Zwischen geschält und ungeschält gibt es noch gemischte Nummern, wie 1/1, gleiche
Teile gut und ordinär, 2/1, zwei Drittel fein und ein Drittel ordinär etc. Die holländische
Ware ist nicht immer sehr solid befunden worden und es scheinen allerlei Mischkünste vorzukommen. Unter andern ist
ermittelt worden, daß zuckersüß schmeckende Ware mit Zuckerrüben versetzt war. Das holländische Krappgeschäft hat an
Umfang sehr eingebüßt
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