Arabien, Aegypten, Cypern etc., ebenso in Spanien an sterilen Plätzen wild wächst, auch zum
Teil angebaut wird. Die Früchte sind rund, von Apfelgröße, mit gelblicher oder bräunlicher pergamentartiger Schale, geschält
und getrocknet ganz weiß oder gelblich, auffallend leicht, da die trockne Fleischmasse eine dem Holundermark ähnliche Struktur
hat, im Innern mit zahlreichen gurkenkernähnlichen Samen. Man findet diese Früchte im Handel ebenso
wohl in ganzer unversehrter Form als stark zusammengedrückt und mit Bruchstücken gemengt.
Die Drogue ist ausgezeichnet durch ihre ungemeine Bitterkeit. Das bittere Prinzip, das sich mit andern Stoffen durch Wasser
wie durch
Alkohol ausziehen läßt, bedingt ohne Zweifel die medizinische Wirkung der K., welche eine
heftig purgierende, in größern Gaben die eines scharfen Giftes ist. Ihre Verwendung als Purgiermittel ist daher auch nicht
häufig, sondern sie dienen hauptsächlich in Abkochungen zu Insektenschutz und Vertilgung, besonders zum Töten von Wanzen
in Bettstellen, zur Fernhaltung derselben unter Tünche und Tapetenkleister etc.
Man unterscheidet im Handel ägyptische Ware als die beste, mit den größten Früchten, wenig Samen enthaltend, ferner syrische
und cyprische, die kleiner, schwerer und vielsamiger sind. Die Apotheken führen ein weingeistiges, durch Abdampfen erhaltenes
trocknes
Extrakt (extractum Colocynthidis). Die Frucht selbst läßt sich nicht ohne weiteres zu Pulver stoßen, sondern
nur erst, wenn sie mit Traganthschleim vermengt und wieder getrocknet worden ist. Der in den K. enthaltene wirksame Bittertoff
^[richtig: Bitterstoff] heißt Colocynthidin, gehört zu den Glucosiden, kommt aber nicht im Handel vor. - Zollfrei.
(Wollblumen, lat. Verbascum, frz. la molène,
engl. mullein). - Die vorsichtig getrockneten Blüten verschiedner Arten der Gattung Verbascum
bilden unter dem Namen K. einen Artikel des Droguenhandels. Sie werden teils von wildwachsenden, teils
von angebauten Pflanzen bei uns gesammelt, kommen aber zum größten Teile, wohl zu drei Viertel der gesamten Handelsware,
aus Ungarn und werden teuer, wenn die Sommerwitterung dem Gedeihen und der Einsammlung nicht günstig war.
Von den verschiednen Arten werden die beiden größten, gelbblühenden, einander sehr ähnlichen und nur
nach kleinem Merkmalen unterscheidbaren, V. Thapsus und
V. phlomoides, benutzt. Man pflückt die Blüten bei gutem Wetter
ohne die Kelche, trocknet sie rasch an der Sonne und verwahrt sie luftdicht, recht fest verpackt, da sie sonst leicht wieder
Feuchtigkeit anziehen und misfarbig werden. Sie sind nur verkäuflich, wenn sich ihre gelbe Farbe gut
erhalten hat. Die frischen Blüten haben einen fein aromatischen Geruch, der beim Trocknen verloren geht. Sonst besteht ihr
Gehalt hauptsächlich aus Schleim,
Gummi,
Zucker, die sich beim Kauen verraten, und ihre Anwendung ist demgemäß die als Zusatz
zu Brustthee. Blüten, Blätter und Wurzeln zollfrei.
Hierunter werden erstlich in Küche und Konditorei die in
Zucker eingemachten Früchte
und Bestandteile von solchen verstanden und auch öfter Konfitüren genannt, dann für Heilzwecke bestimmte frische Pflanzenteile
(Rosenblätter, Fliederblüten etc.), die ebenfalls durch Vermischen mit
Zucker oder Syrup haltbar gemacht wurden;
dann heißen
so die verschiednen, in den Handel gebrachten, in verlöteten Blechbüchsen befindlichen Dauerspeisen
der verschiedensten Art;
sie sind auch unter dem Namen amerikanische Preserven im Handel, so z.
Austern,
Hummer, Tomaten,
Pfirsiche
und andre Früchte;
ferner fertige Fleischspeisen und Gemüse, Suppen etc. -
(BalsamumCopaivae); ein Artikel des Droguenhandels, stammt von verschiednen Arten der Gattung Copaifera,
die ihre Heimat in Südamerika und Westindien haben. Die südamerikanischen Sorten sind die besseren und allein zu medizinischen
Zwecken verwendbar; der westindische K. wird nur zu technischen Zwecken benutzt und ist eine dicke, trübe,
terpentinartig riechende Flüssigkeit. Guter südamerikanischer K. muß vollkommen klar sein, hellgelb bis goldgelb und ziemlich
dickflüssig, er hat einen eigentümlichen, aromatischen Geruch und kratzend bittern Geschmack.
Als besondre Sorten der südamerikanischen Ware hat man Para- oder Maranhaobalsam, Maracaibo- oder Venezuelabalsam und Angosturabalsam,
der als Unterart des letztern in den Handel kommt. Die Parasorte ist etwas heller gelb und dünnflüssiger,
als die Maracaibosorte. Verfälschungen des K. kommen nicht selten vor, namentlich mit fetten
Ölen,
Harzen,
Terpentin und
Gurjunbalsam.
Die Ächtheit des
Balsams kann man leicht durch das Verhalten der Kannastärkekörnchen
(Arrow-Root von Queensland) unter dem
Mikroskope erkennen, welche, in echten
Balsam gebracht, unsichtbar werden, bei verfälschtem aber ihre
Kontur erkennen lassen. Der K. enthält als wesentliche Bestandteile eine harzartige Säure, die Kopaivasäure, und ein ätherisches
Öl. Die Kopaivasäure (acidum copaivicum) wird jetzt medizinisch verwendet, sie ist ein schneeweißes, kristallinisches
Pulver, welches gewöhnlich aus dem
Gurjunbalsam gewonnen wird, der davon mehr enthält, als der K. -
Das Kopaivaöl (oleum balsami Copaivae) wird häufig zur Verfälschung
¶
mehr
andrer ätherischer Öle verwendet. - Balsam und Säure sind zollfrei. Kopaivaöl gem. Tarif im Anh. Nr. 5 a.