schweren Blöcken in den Handel und heißt Pockholz, Franzosenholz oder sonst auch Heiligenholz (lignum sanctum). Dasselbe
erreicht eine Dicke bis zu 3 dm und ist eines der schwersten, härtesten und dichtesten
Hölzer, das im Wasser untersinkt
und wegen des unregelmäßigen Verlaufs der Fasern schwierig zu spalten ist. Die Farbe ist dunkel grünlichbraun
oder schwarzbraun, zuweilen gelblich mit schwarzen Streifen. Der schmale Splint ist weiß oder hellbräunlich und bei der
Bearbeitung zu entfernen.
Auf dem harzglänzenden Querschnitt des
Holzes sind durch die Lupe die gefüllten Harzgefäße zu erkennen. Erwärmt gibt
dasselbe einen angenehmen benzoëartigen Geruch von sich; angezündet läßt dasHolzHarz ausquellen,
das mit Wohlgeruch verbrennt. Der Harzgehalt beträgt 25-27% des
Holzes. Dasselbe wird häufig zu Gegenständen verarbeitet,
die eine große Festigkeit haben sollen. Allgemein ist seine Anwendung zu Kegelkugeln: außerdem macht man daraus Zapfenlager
für
Maschinen, Hämmer und Werkzeugstiele, Preßwalzen etc. Die bei der Bearbeitung abfallenden
Späne kommen mit zu dem geraspelten Guajakholz, das als lignum guajaci einen Artikel des Drogenhandels
bildet und teils für sich, häufiger mit andern Hölzern vermischt zu Holzthee (species lignorum) verwendet wird.
Das Guajakharz (resina guajaci) hat man in zwei Sorten, nämlich das selbsausgeflossene, als die beste Sorte, in Tropfen
oder
Thränen, in kleinen rundlichen Stückchen (in lacrymis) und in Massen (in massis), d. h.
in großen unregelmäßigen Stücken. Dieses letztere wird gewonnen, indem man die gefällten Stämme durchbohrt und ihren
Harzgehalt durch Feuer zum Ausfließen bringt, Späne und Astholz dagegen mit Wasser auskocht. Die Sorte zeigt im Innern
viele kleine Hohlräume und ist mit Splittern und Rindenstückchen vermengt.
Das
Harz ist braungelb oder grünlich, sehr hart und spröde, die Primaware auf dem Bruche glasig glänzend, von bitterscharfem
kratzenden Geschmack, in 90grädigem Weingeist und
Chloroform vollständig löslich, in
Äther nur teilweise, in ätherischen
und fetten
Ölen gar nicht. Erhitzt oder auf Kohlen geworfen gibt es einen der
Benzoë ähnlichen Geruch.
Das gepulverte
Harz und dessen weingeistige Lösung besitzen die Eigenheit, durch vielerlei Einflüsse erst grün, dann prachtvoll
blau gefärbt zu werden.
Die Färbung folgt langsam schon an der Luft, rasch durch oxydierende Stoffe, aber auch durch andre, namentlich Metallsalze
und verschiedne organische Substanzen. Reduzierende Mittel heben die Färbung wieder auf. Auch durch
die verschiednen Produkte, welche durch trockne Destillation aus dem
Harz zu erhalten sind (z. B. Guajakol), ist dasselbe
für den Chemiker interessant. Offizinell wird das
Harz teils als Tinktur, teils in Emulsion innerlich gebraucht. Das meiste
Guajakharz kommt von Jamaika über England in den Handel. - Zoll für Guajakholz gem.
Tarif Nr. 13 c. Das Guajakharz ist zollfrei.
(Vogeldünger). Ein der Hauptsache nach aus den seit Jahrtausenden angesammelten Exkrementen von Seevögeln
bestehender wichtiger Handelsartikel,
der zur Düngung der Felder und Wiesen verwendet wird. Man hat viele verschiedne Sorten
im Handel, die sich sowohl durch ihr Ansehen, als auch durch das verschiedne Mengenverhältnis ihrer
Bestandteile unterscheiden. Diese Verschiedenheiten des G. werden bedingt einesteils durch das Alter desselben, je nachdem
er den oberen oder unteren Ablagerungen entstammt, andernteils durch das Klima des Ortes; in Gegenden nämlich, wo es fast
gar nicht regnet, wird der G. fast noch alle in Wasser löslichen Bestandteile enthalten, die in andren
Gegenden durch den Regen ausgewaschen und fortgeschwemmt wurden, so daß nur die in Wasser unlöslichen Bestandteile zurückblieben.
Es sind zwar bei fleißiger Umschau auf verschiednen Punkten der
Erde solche von Seevögeln angelegte Depots aufgefunden,
einzelne auch bereits rasch abgeräumt worden, aber nirgends doch ist die Masse von gleicher Güte befunden
worden wie der echte peruanische G., der von den Chinchas, drei kleinen schroffen Felsinseln der peruanischen Küste kommt,
wo er den Felsgrund in Schichten von teilweise 30 m Mächtigkeit bedeckt.
Diese Felsgruppe, ein Pünktchen auf dem Erdenrund, ist für den G. das, was der Johannisberg für den
Wein. Ihr Produkt ist das gehaltreichste, aber eben deshalb so gesucht, daß ihre gänzliche Erschöpfung nahe bevorstehen
soll. Wie man weiß, haben schon die alten Peruaner diese Düngerquelle zum Besten ihrer Maisfelder benutzt; die Spanier
kümmerten sich nicht darum und die Vögel konnten seit der Eroberung ihre Sammlungen weiter bereichern.
Im Jahre 1804 machte A. v. Humboldt auf diese Lager aufmerksam, indem er Proben nach Europa zum
Analysieren brachte, aus denen sich der reiche Gehalt an Stickstoffverbindungen und
Phosphorsäure ergab, welche den Wert
jedes
Düngers ausmachen.
Indes dauerte es doch bis 1842, ehe wirkliche Verschiffungen nach Europa in Gang kamen, die dann aber
bald in rascher Progression zunahmen. Die Gewinnung und Verschiffung des Stoffes hat die Natur auf den Chinchas bequem gemacht.
Die Guanoschiffe können hart am Fuße der schroffen Felsufer anlegen und erhalten ihre Ladung durch Schlote herabgeschüttet.
Das Geschäft des Abgrabens und Verladens ist eins der widerwärtigsten durch den erstickenden und beißenden
Ammoniakgestank und Staub; es sind Chinesen, die sich zu der qualvollen Arbeit verdingen.
Die peruanische Regierung hat alle Guanolager zum Regal gemacht und zieht daraus leicht mehr Einkünfte als aus ihren Silberminen.
Es werden auf den Chinchas jährlich etwa ½ Mill. Tons abgebaut und nach einer vor ein paar Jahren veröffentlichten
Bekanntmachung der peruanischen Gesandtschaft in London hätten die Inseln noch soviel Vorräte gehabt, daß sie bei gleichem
Verhältnis der Wegnahme noch auf 20 Jahre vorhalten würden; alsdann kämen die noch unberührten südlicher befindlichen
Lager, nämlich die von Bahia de la Independencia, Santa, Guadelupe, Malabrigo und die sehr reichhaltigen
auf den Lobosinseln an die Reihe. Dagegen ist es freilich schon jetzt so gut wie ausgemacht,
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mehr
daß die Lager der Chinchas bis auf einen geringen Rest erschöpft sind, und es wird auch behauptet, daß sich an der ganzen
peruanischen Küste kein Stoff von gleicher Güte mehr vorfinde. Die vorzugsweise gute Qualität des peruanischen G. beruht
darauf, daß es in dem ganzen Küstenstriche vom 2.-21. südlichen Breitengrade niemals regnet, weil
die hohe Andenkette die Regenwolken nicht hinüberläßt. Es gibt dafür im Jahre nur zwei Nebelmonate. Es sind auch auf
dieser ganzen Strecke die Bedingungen für die Anhäufungen von G. die nämlichen; derselbe Fischreichtum der See, dieselben
Myriaden grauer Guanovögel und überall auf Felsen und in Buchten der Küste Rast- und Brutstätten
mit Guanolagern.
Die Qualität dieses Festlandsprodukts mag indes wohl geringer sein wegen vielen Flugsandes, den die Landwinde hinzuführen,
und außerdem sind die Lager häufig ganz unzugänglich oder könnten nur mit ungeheuren Schwierigkeiten und Kosten abgebaut
werden. Der G., den die andern beiden Küstenstaaten, Bolivia und Chili, in den Handel bringen, steht
schon dem peruanischen an Qualität nach, mag aber doch, namentlich der bolivische, oft als peruanischer gehen. Dem Äußern
nach ist der echte Peruguano eine lehmgelbe oder bräunliche, teils erdig krümliche, teils in Klumpen zusammengebackene
Masse von scharfem Ammoniakgeruch und salzigem Geschmack.
Seine wirksamen Bestandteile sind Stickstoffverbindungen und Phosphorsäure, letztere in Verbindung mit
Kalk und Magnesia. Der Wert aller Guanosorten wird nach ihrem Gehalte an Stickstoff und Phosphorsäure bestimmt. Der Gehalt
des Stickstoffs (in Form von Ammoniaksalzen, Harnsäure, Guanin) ist äußerst schwankend und wechselt selbst in guten Sorten
zwischen 5 und 14% und fehlt in manchen Sorten fast ganz. Guter trockner Peruguano enthält 12-14% Stickstoff
und 8-12% Phosphorsäure.
Häufig wird auch aufgeschlossener Peruguano offeriert, welcher ganz wie Knochenmehl einen gewissen Zusatz von Schwefelsäure
erhalten hat. Hierdurch ist der sonst im Erdboden sehr langsam lösliche neutrale phosphorsaure Kalk in Gips und leicht löslichen
sauren phosphorsauren Kalk (Superphosphat) umgewandelt worden, welcher eine sofort zur Aufnahme bereite
Pflanzennahrung bildet. Dieser aufgeschlossene Peruguano ist jetzt gebräuchlicher, als der rohe.
Nächst dem Peruguano sind noch als stickstoffhaltige aber minderwertige Sorten zu erwähnen, der Lobosguano, Ischaborguano
(von einer kleinen Insel an der Südwestküste Afrikas), der ägyptische G. und der nicht mehr im Handel
vorkommende Angamosguano. Unter denjenigen Guanosorten, welche nur kleine Mengen oder gar keinen Stickstoff mehr enthalten,
die dagegen außerordentlich reich an Phosphorsäure sind, spielt die Hauptrolle der Bakerguano von der Bakerinsel im stillen
Ozean; er erscheint als erdige, lehmfarbige geruchlose Masse. Andre diesem ähnliche Sorten sind: Saldanhabayguano, Jarvisguano,
Boliviaguano, Sombreroguano etc. Der Wert dieser Sorten richtet sich nur
nach dem Phosphorsäuregehalt und da sie fast stets mittels Schwefelsäure in Superphosphat umgewandelt
werden, auch nach den
Prozenten an löslicher Phosphorsäure. (Vergl. Superphosphate. -
Da Verfälschungen des G. mit wertlosen Stoffen nicht selten sind, so empfiehlt es sich, diese Ware vom Verkäufer
unter Garantie des angegebenen Gehaltes an Stickstoff und Phosphorsäure zu kaufen und eine Probe untersuchen zu lassen. -
Peruguano muß an trocknen Orten aufbewahrt werden, da er leicht Feuchtigkeit anzieht. Der Verbrauch von G. aller Art ist
ein sehr bedeutender und mit jedem Jahre steigender. Gewohnheitsmäßig führen die Namen G. auch einige
andre Düngemittel, die nicht aus Vogelexkrementen bestehen, so Fischguano, Walfischguano, Granatguano. -
Die Peru-Guanoeinfuhr in Deutschland ist Monopol der Firma Ohlendorff u. Co. in Hamburg, bezw.
von englischen Firmen, die Einfuhr abnehmend des hohen Preises wegen; echter Peru bis 60 Mk.
pro 100 kg; zur Erhöhung der Wirksamkeit verkauft man gemahlenen und aufgeschlossenen G., Guano-Superphosphat,
um 2-6 Mk. teuerer. Die europäische Zufuhr war am größten im Jahre 1856 mit 324 Mill. kg und 1870 mit 522 Mill.
kg. -