gehörend, ähnelt in seiner Belaubung dem Lorbeerbaum, und gewährt namentlich zur Blütezeit, wenn das glänzende Dunkelgrün
der Blätter mit den reichen Blütenbüscheln mit ihren fleischigen roten Kelchen und weißen Blütenköpfchen durchsetzt
ist, einen prächtigen Anblick. In den Blütenkelchen ist das stark aromatische, auf der Zunge brennende
Öl, das dem Baume
eigentümlich ist, am reichlichsten enthalten; man pflückt daher die Blütenbüschel noch im Knospenzustande, räuchert
sie auf geflochtenen Matten über schwachem Feuer etwas und läßt sie dann an der Sonne vollends abtrocknen, worauf die
Kelche von den gablig verzweigten Stielen getrennt werden.
Durch das Räuchern erhalten die Näglein ihre mehr oder weniger dunkle braunrote Farbe. Die Erntezeit
fällt in die Monate Oktober bis Dezember. Auf Amboina, dem Hauptsitz der Kultur, werden alljährlich etwa ¼ Mill. kg Nelken
gewonnen. Die Pflanzungen sind dort in Gärten oder Parks geteilt und Aufsehern unterstellt; ein Baum gibt 2½-3, manchmal
auch 10 kg. Die Güte der Ware im Handel bemißt sich nach ihrem Ölreichtum:
gute Ware muß schwer und voll, ohne Schrumpfung und holzige Trockne, vielmehr biegsam und weich sein und das zwischen den
Kelchzipfeln sitzende, aus den unaufgeblühten Blumenblättern bestehende Köpfchen noch haben, weil dies zur Konservierung
des Ölgehaltes dient. Deshalb sind auch Bruchstücke geringwertiger als ganze Nelken. Ist die Ware gut,
so muß durch Drücken mit dem Nagel reichlich
Öl zum Vorschein gebracht werden können. Wo die Köpfchen fehlen, ist auch
der Ölgehalt schwach, und es ist sogar möglich, daß solcher Ware schon ein Teil des
Öls durch Destillation entzogen worden
ist. - Als Nebenprodukte von weniger Bedeutung kommen noch die Blütenstiele (Nelkenstengel, Nelkenstiele,
Fusti) und die getrockneten Früchte des Nelkenbaums im Handel vor.
Beide sind weit weniger gewürzhaft als die Nelken. Die zerkleinerten Stiele finden sich gewöhnlich den geringern Sorten
der Nelken zugemischt, und unter gemahlenen Nelken, die in den meisten Fällen Mischware sind, mögen
sie meistens stark vertreten sein. Für sich benutzt man sie zur Bereitung einer geringern Sorte von Nelkenöl, ferner zu
Likören,
Parfümerien etc. ebenso wie die noch weniger bedeutenden Früchte, die unter dem Namen
Mutternelken (Anthophylli) bekannt sind. Diese werden kurz vor der Reife gesammelt und getrocknet, sind 1½-2½
cm lang, eiförmig, auf dem Scheitel mit den 4 Kelchzipfeln besetzt, auf der Oberfläche fein runzlich, von schwärzlicher
oder graubrauner Farbe und enthalten einen einzelnen länglichen braunen Fruchtkern. Außer dem reichlich vorhandenen ätherischem
Öle enthalten die Nelken noch Eugenin und Caryophyllin als charakteristische Stoffe. - Zoll s.
Tarif Nr. 25 i sowie die Anm. zu Nr. 25 i.
(Nelkenöl, oleum caryophyllorum, frz. essence de girofles); das
ätherische
Öl der
Gewürznelken, wird größtenteils schon in den Produktionsländern gewonnen, doch destilliert man auch
nicht unbedeutende Mengen jetzt bei uns, namentlich in
Hamburg und Altona. Das G. ist dickflüssig, frisch bereitet hellgelb,
wird aber bald braun; es reagiert sauer, schmeckt scharf brennend und besitzt den feinen Nelkengeruch im hohen Grade; es
ist schwerer als Wasser und besteht hauptsächlich aus Nelkensäure oder Eugenol.
Eine geringere Sorte, das Nelkenstielöl, besitzt einen etwas weniger feinen Geruch, ist aber sonst dem G. ganz ähnlich.
Das Nelkenöl wird sehr häufig verfälscht und werden hierzu Zedernholzöl,
Ricinusöl, Copaivabalsamöl,
Zimtblätteröl, Sassafrasöl u. dgl. benutzt.
Ein gutes Nelkenöl muß sich schon in seinem gleichem Volumen 70prozentigen
Alkohol klar lösen und darf dabei nichts abscheiden,
ebenso muß es sich in dem 2-3 fachen Volumen Essigsäure von 1,060 spezif. Gewicht klar lösen; mit
konzentrierter Kalilauge geschüttelt muß es eine feste, kristallinische Masse von nelkensaurem
Kali geben. Benutzung findet
das in der
Parfümerie, Medizin und Likörfabrikation. - Zoll s. Tarif im Anh. Nr. 5 a.
(Lactuca virosa). Eine zweijährige, besonders im südlichen und südwestlichen Europa heimische, doch
auch in Mitteldeutschland hier und da an Feld- und Waldrändern, auf Schutt etc.
vorkommende, zum medizinischen Gebrauche früher vielfach angebaute Giftpflanze, zu den Kompositen gehörig und eine nahe
Verwandte des Gartensalats, wird jetzt nur noch selten verwendet. Die Pflanze enthält einen brennend scharfen und bittern
Milchsaft und riecht im frischen Zustande widerlich narkotisch.
Der Milchsaft wirkt wie der des
Mohns in kleinen Gaben beruhigend und schmerzstillend, und es wird derselbe
teils in Form eines weingeistigen Extrakts (Extractum lactucae virosae), das aus den frischen Blättern und Blüten bereitet
wird, teils als sog. Lactucarium angewandt. Dieses letztere ist der an der Luft erhärtete Saft,
der durch Einschnitte ausgeflossen ist, die man in der Blütezeit in den Stengel der Pflanze gemacht
hat. Die austretende weiße
Milch trocknet dabei zu einer bräunlichen zerbrechlichen Masse ein, die kratzend bitter schmeckt
und einen opiumähnlichen narkotischen Geruch besitzt. Außer diesem Produkt, das in Deutschland und England auf gleiche
Weise gewonnen wird, benutzt man aber auch und zwar in Österreich und Frankreich den gewöhnlichen Gartensalat
(Lactuca sativa) zur Darstellung von Lactucarium, das ebenso, aber viel schwächer wirkt als das vorige. - Zollfrei.
eine Art ostindischer
Raps, der dort in bedeutender Menge angebaut und sowohl im Lande selbst verbraucht,
als auch für die Zwecke der Ölbereitung nach England exportiert wird.