medizinische Zwecke verwendet, ist der absolute Essigäther (Aether aceticus absolutus); er hat bei 17° C. ein spezif. Gewicht
von 0,904; eine zweite Sorte von 0,890 spez. Gew. pflegt man doppeltdestillierten
E. (Aether aceticus bisrectificatus) zu nennen und die schwächste Sorte von 0,875 spez. Gew.
heißt Aether aceticus rectificatus. Das spezifische Gewicht ist jedenfalls bei der Wertbestimmung des
E. nicht maßgebend, sondern man muß auch ermitteln, wie viel er beim Schütteln mit dem gleichen Volumen Wasser an dieses
abgibt. - Zoll s. Tarif Nr. 5 a.
Eisenoxyd (Eisenacetat, ferrum aceticum); eine Verbindung der Essigsäure mit dem
Eisenoxyd, kommt selten
in fester Form in den Handel, sondern gewöhnlich in Lösung als dunkelbraunrote Flüssigkeit, die unter dem Namen
Liquor
ferri acetici medizinisch verwendet wird. Für die Zwecke der Färberei benutzt man das billigere holzessigsaure oder holzsaure
Eisen (Eisenbeize, Eisenbrühe, Schwarzbeize); diese Flüssigkeit ist fast schwarz, man verkauft sie nach
dem spezif. Gewichte; eine Erhöhung desselben durch
Eisenvitriol erkennt man an dem starken Niederschlag, den eine Chlorbaryumlösung
veranlaßt. Die Ware ist zollfrei.
ein schon sehr altes Arzneimittel,
führte früher den Namen
Terra foliata tartari (geblätterte Weinsteinerde), weil man damals das kohlensaure
Kali, welches zur Darstellung des Präparates dient, durch Verbrennen von
Weinstein herstellte.
Das Präparat besteht aus blätterigen,
weißen, an feuchter Luft sehr leicht zerfließlichen Kristallen, von mildem, salzigen Geschmack. - Zollfrei.
im Handel
hat man gewöhnlich nur die Rohware, wie sie aus
Holzessig bereitet und zur Fabrikation von Essigsäure,Essigäther, essigsaurer
Thonerde etc. verwendet wird.
Die rohe Ware hat eine fast schwarze Farbe, kann aber durch vorsichtiges Erhitzen und mehrmaliges
Umkristallisieren beinahe weiß erhalten werden. - Zollfrei.
Natron (essigsaures
Natrium, Natriumacetat, Natrum aceticum); man unterscheidet rohes und reines; ersteres
wird in sehr großen Mengen durch Neutralisieren von rektifizierten
Holzessig mit kohlensaurem Natron, Verdunsten der Lösung
zum Trocknen und nachheriges sehr vorsichtiges Schmelzen bereitet, wobei die beigemengten
brenzlichen Teile verkohlt werden.
Infolge dieses geringen Kohlegehaltes sieht das Präparat grau aus; man erhält es in großen Stücken
von blätterig-kristallinischem Bruche und benutzt es zu denselben Zwecken, wie den essigsaurem
Kalk. Durch Umkristallisieren
dieses rohen
Salzes aus Wasser erhält man ein halbgereinigtes, weißes, Rotsalz genannt, weil es in der Färberei beim Rotfärben
Verwendung findet. Das ganz chemisch reine
Salz wird nur medizinisch verwendet; es besteht aus kleinen,
nadelförmigen, leicht löslichen Kristallen. - Die Ware ist zollfrei.
kommt immer nur in
Lösung in den Handel und wird in der Färberei als Beize gebraucht;
man erhält das Präparat durch Zersetzung von essigsauremKalk mit einer Lösung von schwefelsaurer
Thonerde, wobei sich schwefelsaurer
Kalk abscheidet. - Zoll: Gem.
Tarif im Anh.
durch Auflösen von kohlensaurem
Zinkoxyd in Essigsäure erhalten, kristallisiert in farblosen, glänzenden Kristallblättchen von unangenehmen metallischem
Geschmacke;
wirkt wie alle Zinksalze brechenerregend, in größeren Dosen giftig.
die Blätter eines hohen stattlichen Baumes (Eucalyptus globulus) Australiens,
der jetzt auch in Algier, Italien etc. angebaut wird.
Diese Blätter finden sich seit einigen Jahren
im Droguenhandel und werden als Fiebermittel empfohlen.
Aus den frischen Blättern bereitet man ein kampferartig riechendes
ätherisches
Öl, das Eucalyptusöl
(OleumEucalypti) welches zum Parfümieren von
Seifen benutzt wird. - Zollfrei.Eucalyptusblätter-Öl gem.
Tarif im Anh.
(Euphorbiumharz); ein Gummiharz, besteht aus dem eingetrockneten harzigen Milchsaft einiger Wolfsmilchgewächse
heißer Länder, namentlich Nordafrikas und der kanarischen Inseln, wo sie in trocknen sandigen Gegenden wild wachsen. Euphorbia
resinifera soll hauptsächlich die Drogue liefern. Diese exotischen Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceen) sind kaktusartige
Fleischpflanzen mit kantigem, sparig verästeltem Stamme, längs der Kanten dicht mit Stachelpaaren besetzt.
Der freiwillig oder durch Einschnitte austretende Saft bleibt, größtenteils von den Stacheln gehalten, hängen und trocknet
zu innen meist hohlen, unregelmäßig rundlichen
Thränen von
Erbsen- bis zu Haselnußgröße ein, die entweder noch darinsteckende
Stacheln selbst, oder von ihnen verursachte Löcher zeigen und denen Reste von
Holz, Früchtchen und Blütenstände
beigemischt sind, die vor dem Pulvern entfernt werden. Die
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Farbe der Körner ist gelblich oder gelbbräunlich; sie sind bestäubt, spröde und geruchlos, der Staub aber höchst reizend
für Augen und Luftwege, daher das Pulverisieren unter besondren Vorsichtsmaßregeln zu geschehen hat. Der Geschmack ist
äußerst scharf und brennend und Entzündung bewirkend. Der harzige Bestandteil, als der wirkende, ist als Gift
zu bezeichnen und wirkt schon in kleinen Gaben als heftige Purganz. Die Drogue wird in diesem Sinne nicht mehr, sondern nur
äußerlich als Zusatz oder für sich als blasenziehendes Mittel in Form von Pflaster, Salbe oder Tinktur verwendet, doch
hat der Verbrauch sehr nachgelassen. - Zollfrei.