kommt ebenfalls in den Handel, man erhält es teils als rotes Pulver, teils in großen blätterigen Kristallen mit blauen
und gelbgrünen Reflex. Die andre Art, das Blausticheosin, hat eine ganz ähnliche Zusammensetzung, nur mit dem Unterschiede,
daß das
Brom durch
Jod ersetzt ist, es ist demnach Tetrajodfluoresceïnnatrium; es ist ein braunrotes
Pulver, dessen Lösung kein Fluorescenzvermögen besitzt. Das E. wird nicht allein in der Färberei, sondern auch zur Herstellung
von bunten
Papieren und Buntdruck sehr viel verwendet. - Zollfrei. Zu vergleichen
Anilinfarben.
(frz. pois, engl. peas, ital.
piselli, erbioni). Die Stellung, welche diese nahrhafte Hülsenfrucht (Pisum sativum) im Land- und Gartenbau,
wie in der Küche einnimmt, ist bekannt genug; sie ist aber auch eine nicht unbedeutende Handelsware. Das Vaterland der E. ist
ebensowenig sicher bekannt wie das unserer Getreidearten; sie stammt wohl aus wärmern Klimaten und ist schon seit alten
Zeiten in Kultur, worauf schon die Menge der Spielarten hindeutet, die von ihr vorhanden sind, doch mehr
nach der Seite der Gartenzucht ein Interesse haben.
Die bekannte große Zuckerschote ist eben auch eine solche Varietät. Als Stammpflanze aller wird die gewöhnliche Ackererbse
mit weißer, oder fast weißer Blüte betrachtet, wogegen eine Spezialität, die wilde oder Stockerbse, mit violettbunter
Blüte, bald als Abart, bald als besondre
Spezies(P. arvense) genommen wird. Sie kennzeichnet sich außer
durch die Blüte auch durch die Samen, welche in der Hülse in gedrängter Reihe stehen und dadurch etwas unrund und kantig,
von Farbe graugrün und braun punktiert sind.
Diese Art mischt sich auf den Feldern unter die gewöhnliche, wird aber nur selten, z. B.
in Ost- u. Westpreußen, für sich angebaut, und dann als Futterpflanze, da diese E. an Wohlgeschmack
den weißen sehr nachstehen. Die Frucht wird übrigens immer noch in fast allen Gegenden Deutschlands gebaut und an den Markt
gebracht, auch große Quantitäten besonders zur Schiffskost ausgeführt. Außerhalb Deutschland werden
viele E. gebaut in Holland, Dänemark, Polen, Ungarn, England; dieses letztere kauft noch bedeutend hinzu. Eine vorzüglich
schmackhafte Sorte wird in Süditalien, Spanien und Algier gebaut und Ariche-Erbsen genannt. Kanada und die Vereinigten Staaten
bauen sehr viele E. Die E. werden in allen Fruchtbörsen und Märkten gehandelt und zwar in den zwei
Qualititäten (Anmerkung des Editors: richtig: Qualitäten) Kochware und Futterware. - Für den Küchengebrauch präparierte
Handelswaren von den E. sind: die jungen, unreifen grün getrockneten E., erstlich die von Rußland kommenden oder auch nachgemachten
russischen oder
AstrachanerZuckererbsen, dann auch gewöhnliche, die man erst in neuerer Zeit so trocknen
gelernt hat, daß sie ihren guten Geschmack ziemlich behalten;
auf Mühlen entschälte E. (Erbsgraupen) und endlich Erbsmehl.
Dasselbe dient zum Kochen von Brei, hie und da als Zusatz zum
Brot, auch in der Pfefferkuchenbäckerei und zur
Bereitung der
seit 1870 bekannten Erbswurst. - Einfuhrzoll s. Tarif Nr. 9 a.
Unreif getrocknete gem. Tarif Nr. 25 p 2; geschälte und Erbsmehl
Nr. 25 q 2; Erbswurst 25 g 1.
gelbe, ist durch einen Gehalt von Eisenoxydhydrat gelb gefärbter
Thon, dient als geringe Anstrichfarbe und wird
aus Sachsen, Böhmen, Bayern etc. bezogen. - Zollfrei.
Eine in Südeuropa und Nordafrika wild wachsende und in ziemlicher Ausdehnung im Süden, auch Deutschlands
angebaute Art von Riedgras,Cyperus esculentus (frz. souchet comestible, engl.
Cyperus edible) treibt Wurzelausläufer, an deren Enden sich mehlige Knollen von Haselnußgröße entwickeln,
die süß und nußartig schmecken und gekocht und gebraten wie auch roh gegessen werden können. Die Knollen sind merkwürdigerweise
auch ölhaltig, was sonst bei Wurzelknollen nicht stattfindet, wie denn diese Grasart auch die einzige knollentreibende ist.
Getrocknet und gepreßt sollen sie 16 Proz.
Öl geben. Sie kommen in den Handel teils als Ölfrucht, teils
geröstet und gemahlen als Erdmandelkaffee. Dieses ausdauernde fußhohe Graß ist auch in Mitteldeutschland in gutem warmen
Boden fortzubringen und trägt eine Pflanze 30 Knöllchen. An Ölgehalt hat man hier zu Lande aber nur 4-5 Proz.
gefunden, Das
Öl ist goldgelb, sehr wohlschmeckend und angenehm riechend. - Zoll: Frische E. zollfrei;
getrocknete gem. Tarif
Nr. 25 p 2;
geröstete, gemahlene (Erdmandelkaffee) Nr. 25 m 1;
sind die Samenkerne der zu den Hülsenfrüchtlern gehörigen Arachis hypogaea (frz.
arachide de terre, engl. Earth-nut) die in Brasilien oder Peru heimisch ist,
im wärmeren Amerika und jetzt auch im südlichen Europa reichlich gebaut wird. Die Kerne heißen auch Erdeicheln und Erdpistazien.
Die Pflanze entwickelt aus ihren gelben Blüten circa 2½ bis 3 cm lange walzenförmige Schoten, die an langen Stielen hängen
und die Eigentümlichkeit haben, in der
Erde auszureifen, indem sich die Blütenstiele gleich nach dem
Verblühen in die
Erde senken. Die Schote enthält ein oder zwei ölreiche süßlich schmeckende Samenkörner, die geröstet
oder sonst zubereitet als Speise dienen. Durch kaltes Auspressen der zerkleinerten Körner erhält man ein fast farbloses,
mild schmeckendes fettes
Öl das Erdnußöl, durch heißes Nachpressen ein dunkleres, weniger wohlschmeckendes.
Die Gesamtausbeute beträgt etwa 30 Proz. Das
Öl wird sowohl zum Küchengebrauch als
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zum Brennen und zur Seifenfabrikation benutzt, die Handelsware nicht selten zum Verfälschen von Oliven- und Mohnöl. Neuerdings
wird von Gärtnern eine Art oder Spielart mit größeren Früchten, speziell unter der Bezeichnung brasilianische E. ausgeboten.
- Zollfrei.Erdnüsse-Öl gem. Tarif im Anh. Nr. 26 a 2 bzw. 1.