diesen verschiednen Namen erhält man die Samen verschiedner Spielarten einer zu den Pandaneen gehörigen Pflanze des tropischen
Amerika, Phytelephas makrocarpa; dieselben haben je nach Art die Größe einer
Kastanie bis zu der eines Hühnereis, sind
länglich-eiförmig, an zwei benachbarten Seiten etwas flachgedrückt. Die Schale ist gelblichbraun bis braunschwarz, das
ganze innere Sameneiweiß von ungewöhnlicher Härte und weiß, läßt sich in trocknem Zustande mit
Leichtigkeit abdrehen, aber nur schwer schneiden, leichter, wenn es mehrere Stunden lang im Wasser gelegen hat.
Diese
Nüsse werden in bedeutenden Mengen importiert und hauptsächlich zur Fabrikation v.
Knöpfen verwendet, die man daraus
in allen Formen, Größen und Farben herstellt (Steinnußknöpfe). Auch zur Nachahmung von
Korallen u. s. w.
werden sie benutzt. Man hat zahlreiche Handelssorten dieser
Nüsse;
die größten Sorten sind Cartagena,Panama,Colon und
Savanilla-Bastard;
doch gibt es auch eine sehr kleine Savanillasorte;
sehr kleine Sorten sind ferner Para,Manta und Guajaquil;
mittlere Sorten: Amazonas,Marcellino,Esmeralda,SanLorenzo,St.Blas und Tumaco;
letztere Sorte ist
etwas dunkel unter der Schale.
Palmyra ist länglich, die Coquillos-Sorte einerseits lang zugespitzt und mit braunroter Schale.
Die unter dem Namen Fiji kommende Sorte scheint von einer andren
Phytelephas-Spezies abzustammen, diese
Nüsse sind schwarz
und sehr groß. Die E., früher kaum mit 2 Doll. p. 50 kg bezahlt, kosten jetzt
8-10 Dollars. - E. sind zollfrei: die daraus gearbeiteten
Knöpfe gehören unter Nr. 13 g. des Tarifs.
(RadixPolypodii) ist der süßlich, hintennach scharf und bitter schmeckende
offizinelle Wurzelstock des einheimischen Tüpfelfarrnkrauts(Polypodium vulgare, frz. polypode,
engl. Male fern), einer schattenliebenden, in Wäldern, an Felsen, Baumwurzeln, an Wänden von
Gräben und Schluchten wachsenden Pflanze mit Wedeln in Form langer tief fiederspaltiger, jederseits mit 8-20 Abschnitten
versehener Blätter, auf deren Rückseite die Sporenhäufchen zerstreut stehen. Der weitkriechende viel
Würzelchen treibende Wurzelstock ist schuppig, durch Übereste ^[richtig: Überreste] von Wedelstielen knotig, federkielstark
und schwächer, außen rotbraun bis schwärzlich, innen grünlich gelb. Die E. wird im Frühjahr gesammelt und zuweilen noch
medizinisch verwendet. - Zollfrei.
Leder heißt ein ursprünglich englisches, doch längst auch in Deutschland gefertigtes
dichtes und festes geköpertes und weißgebleichtes Baumwollzeug von hartem Kettgarn und feinem Einschlag, der wechselweise
3-Kettfäden bedeckt, wodurch der Stoff einen schwachen Atlasglanz erhält. Er kommt in verschiednen Breiten und Qualitäten
vor, heißt öfter auch Sateen und Satinet, ist meistens weiß, doch auch einfach in verschiednen Kouleuren
gefärbt.
Man verwendet ihn zu Beinkleidern, Westen,
Schnürleibern, Schuhen etc. -
(RadixGentianae). Von den zahlreichen Arten der Gattung Enzian (Gentiana, frz. la gentiane,
engl. Gentian, Bitter wort) enthalten viele einen eigentümlichen bittern Stoff, das Gentiopikrin,
neben Gentianasäure (Gentianin) und werden deshalb als wirksame magenstärkende Heilpflanzen in der
Volksmedizin wie offizinell angewendet. Sie wachsen mit Ausnahme einiger kleinern Arten hauptsächlich in Gebirgsländern,
auf Alpenwiesen als stattliche Gewächse mit hübschen glockenförmigen Blüten. - Die im Droguenhandel vorkommende sog.
rothe E. kommt vorzugsweise von der gelbblühenden Art, G. lutea, in Alpen- und Voralpengegenden wachsend, besonders aber
in den Pyrenäen, von denen sehr viel E. versendet wird, vor.
Andre, an ähnlichen Standorten vorkommende Arten werden ebenfalls gegraben und mischen sich häufig unter die erste Art.
Sie werden als dieser gleichwertig angesehen, sind äußerlich nur schwer von ihr zu unterscheiden. Solche Arten sind G.purpurea, G. pannonica undG. punctata. Die Pfahlwurzel dieser Gewächse wird bis zu 24 cm lang, ist
im frischen Zustande fleischig, getrocknet schwammig porös, runzlich und längsfaltig. Meistens sind die Wurzeln und Stücke
der Länge nach gespalten.
Die Rinde ist braun, das Innere gelbbräunlich mit dunklern Markstrahlen und Gefäßbündeln. Der Geschmack ist zuerst süßlich,
dann intensiv und anhaltend bitter; der Geruch stark aromatisch. Die Wurzel führt kein Stärkemehl,
aber viel gärungsfähigen
Zucker; sie dient daher in der Schweiz und Süddeutschland zur Bereitung des berühmten Enzianbranntweins,
indem man den wässerigen Auszug der frischen Wurzel vergären läßt und dann destilliert. Die Drogue wird als Pulver und
zur Bereitung bitterer
Liköre, ebenso daraus bereitete
Extrakte und Tinkturen verbraucht. Die von Tierärzten
gebrauchte weiße E. führt diesen Namen nur uneigentlich und stammt von einer einheimischen Doldenpflanze, Laserpitium latifolium,
breitblätteriges Laserkraut. - E. ist zollfrei. Enzianbranntwein gem. Tarif im Anh. Nr. 25 b.
(Morgenrotfarbe); ein prachtvoller Teerfarbstoff, der aus Phtalsäure und
Resorcin bereitet
wird und in zwei verschiednen Arten in den Handel kommt, nämlich als Eosin-Gelbstich (Eosinejaunâtre) und als Eosin-Blaustich
(Eosinebleuâtre), letzteres wird auch Erythrosin genannt. Das Eosin-Gelbstich ist ein dunkelbräunlichrotes Pulver, in
Wasser leicht lößlich; verdünnte Lösungen zeigen bei durchfallendem Lichte eine prächtige Rosafarbe, bei auffallendem
eine reingelbe; konzentrierte Lösungen erscheinen in letzterem Falle gelbgrün, bei durchfallendem Lichte je nach Konzentration
dunkelrosa bis dunkelgelbrot. Seiner chemischen Zusammensetzung nach ist das Gelbsticheosin die Natronverbindung des vierfach
gebromten
Fluoresceïns (Phtaleïn des
Resorcins) und wird daher chemisch Tetrabromfluoresceïnnatrium genannt. Die diesem
entsprechende Kaliverbindung, das Tetrafluoresceïnkalium¶
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kommt ebenfalls in den Handel, man erhält es teils als rotes Pulver, teils in großen blätterigen Kristallen mit blauen
und gelbgrünen Reflex. Die andre Art, das Blausticheosin, hat eine ganz ähnliche Zusammensetzung, nur mit dem Unterschiede,
daß das Brom durch Jod ersetzt ist, es ist demnach Tetrajodfluoresceïnnatrium; es ist ein braunrotes
Pulver, dessen Lösung kein Fluorescenzvermögen besitzt. Das E. wird nicht allein in der Färberei, sondern auch zur Herstellung
von bunten Papieren und Buntdruck sehr viel verwendet. - Zollfrei. Zu vergleichen Anilinfarben.