oder
Ferrumhydricum; es ist ein braunes in Wasser unlösliches Pulver. Man hat jedoch auch eine in Wasser lösliche Modifikation
des Eisenoxydhydrates, das dialysierte E.
(Ferrumoxydatumdialysatum), eine dunkelbraungelbe Flüssigkeit von nur sehr schwachen
Eisengeschmack, wird als leicht assimilierbares Eisenpräparat medizinisch verwendet. Ein andres medizinisches Eisenoxydpräparat
ist dasFerrumoxydatumsaccharatumsolubile (Eisenzucker,Eisensaccharat); es besteht aus
Zucker und Eisenoxydhydrat.
Unter dem Namen
Ferrumoxydulatumnigrum oder Äthiopsmartialis (Eisenmoor), wurde früher auch Eisenoxyduloxyd, ein feines,
schwarzes Pulver, medizinisch verwendet. - Alle diese Präparate sind zollfrei; E. mit
Öl oder
Firniß vermischt gem. Tarif
im Anh. Nr. 5 d.
morgenrotfarbige
Kristalle, in Wasser leicht löslich, bestehen aus
Eisenchlorid und
Salmiak, werden jetzt nur noch selten medizinisch verwendet.
- Zollfrei.
(SchwefelsauresEisenoxydul,Eisenoxydulsulfat, Grüner Vitriol; lat.
Ferrumsulfuricum, Vitriolum Martis;
frz.
Sulfate ferreux, vitriol vert; engl. Vitriol of iron). Der E. ist eine
in großen Mengen erzeugte und verbrauchte Ware. Er wird für gewöhnliche Zwecke nicht durch Auflösen von E. in verdünnter
Schwefelsäure, sondern weit wohlfeiler auf andern Wegen erhalten. Fertig gebildet kommt das
Salz in der Natur vor, wo
Schwefeleisen
der Verwitterung unterlag;
sodann erhält man es bei verschiednen Gelegenheiten als Nebenprodukt, so
bei der Alaunsiederei, als Rückstand bei der Darstellung von Schwefelwasserstoff mittels
Schwefeleisen und
Schwefelsäure;
Diese werden entweder nach vorgängiger Röstung oder auch ohne solche auf sog. Auslaugebühnen
der Einwirkung der Luft unter Feuchthalten längere Zeit ausgesetzt. Durch Zutritt von Sauerstoff sowohl
zum
Schwefel als zum E. entsteht schwefelsaures Eisenoxydul, das man von Zeit zu Zeit durch Übergießen der Masse auslaugt.
Die gerösteten Kiese geben sofort eine reiche Lauge und bei nachgängiger Verwitterung schwächere. Die Laugen werden eingedampft
und noch heiß in die Kristallisationsgefäße gebracht. Wo
Schwefel aus
Schwefelkiesen abdestilliert wird,
hat man in den Rückständen (Schwefelabbränden) ein sehr dienliches Material zur Vitriolgewinnung.
Der E. besteht aus blaßgrünlichen Kristallen (grüner Vitriol); die rohe Ware des Handels ist aber gewöhnlich mehr oder
weniger unrein durch schwefelsaure
Salze von
Zink,
Kupfer,
Mangan, durch
Bittersalz,
Gips etc., dann auch durch
schwefelsaures
Eisenoxyd, welches bei größerer Menge das Nässen des
Salzes verursacht. Für manche Verwendungen schaden
die Unreinigkeiten nichts, wohl aber für andre. Unverschlossen verliert das
Salz Kristallwasser und sein glasiges Ansehen,
wird krümlich, weißlich, zum Teil rostfarben und durch Aufnahme von
Sauerstoff im Wasser nicht mehr ganz löslich, indem
sich basisch schwefelsaures
Eisenoxyd bildet.
Man hat auch weiß gebrannten Vitriol, dessen Kristallwasser in mäßiger Hitze ausgetrieben ist. Der nicht selten vorhandene
Kupfergehalt des
Salzes verrät sich gleich beim Eintauchen von blankem
Eisen in dessen Lösung, wo das
Kupfer einen feinen
metallischen Niederschlag auf dem
Eisen bildet. Hiervon mag die vulgäre Benennung des
Salzes, Kupferwasser,
herrühren. Man hat auch, durch absichtliche Mischung der Lösungen oder aus unreinen Eisenlaugen Vitriole, die so viel
Kupfer
enthalten, daß sie mehr oder weniger blau statt grün aussehen (salzburger oder admonter, baireuther, gräfenthaler etc.
Doppelvitriol).
Sie werden mit dem Namen
Adlervitriol bezeichnet (s. d.). DieseSalze finden besonders in den Färbereien
und Druckereien Verwendung, die auch vom gewöhnlichen Vitriol bedeutend verbrauchen, zum Schwarzfärben sowohl als für
braune Nüancen und Nankingfarben, sowie in Verbindung mit
Blutlaugensalz zu
Berlinerblau. Sonst hat dieses sehr wohlfeile
Salz noch mancherlei und zum Teil massenhafte Verwendung, wie namentlich zur Desinfektion von Abtrittsgruben.
Als uraltes Ingredienz zu
Tinte ist er durch das Aufkommen andrer
Tinten beschränkt worden, ebenso ist seine Verwendung zur
Gasreinigung wohl nicht mehr häufig, dagegen dient er allgemein zu
Berlinerblau, als Lederschwärze, zur Bereitung der Indigküpe
der Färber, der rauchenden
Schwefelsäure und zu manchen andren Zwecken.
Reines, aus Säure und
Eisen bereitetes
Salz
(Ferrum sulphuricum purum) gebrauchen Chemiker, Apotheker und
Photographen, letztere als reduzierendes Mittel oder Entwickler der nach der Aufnahme noch nicht sichtbaren Bilder. Vitriolhütten
sind häufig und überall zu finden, wo in bergigen Gegenden,
Harz, Böhmen, Schlesien etc. Eisenkiese liegen. Die Ware kommt
in Fasern von einem oder mehreren Zentnern, teils in sog.
Trauben, d. h. Krystalldrusen, die sich um ein
Holzstäbchen angesetzt haben, teils in Tafeln, die von Wänden und
Boden der Kristallisationsgefäße abgeschlagen sind.
- Zollfrei.
werden geköperte und gewalkte Rock- und Hosenstoffe aus Streichgarn genannt, die so vorgerichtet sind, daß
sie eine größere Dehnbarkeit wie
Tuche haben.
Neuerdings versteht man darunter die sog. Gummieinsätze,
Zwickel von Gummigewebe in die Schäfte von Halbstiefeln zur Erzeugung eines festen Anschlusses. - Als Gummieinsätze gem.
Zollt. im Anh.
Ein pharmazeutisches Präparat aus der Esels- oder Springgurke(MomordicaElaterium),
einem zu den kürbisartigen Pflanzen gehörigen im südlichen Europa wachsenden, auch bei uns in Gärten fortkommenden einjährigen
Gewächs mit 4-5 cm langen weichstachligen Gurkenfrüchten, die bei erreichter Vollreife vom Stiel abfallen und dabei ihren
Inhalt an Saft und Samen umherspritzen lassen. Der Saft enthält reichlich eine sehr bittere kristallisierbare
Substanz, Elaterin, welche mit dem
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bittern Stoff der Koloquinten identisch sein soll. Die drastische, heftig purgierende und brechenerregende Wirkung ist die
gleiche wie bei jenen. Man unterscheidet ein sog. weißes und ein schwarzes E. Das erstere ist
der von nicht völlig reifen Früchten genommene, filtrierte und einfach an der Luft eingedunstete Saft, während die dunklere,
minder heftig wirkende Sorte aus dem ausgepreßten Safte reifer Früchte bereitet wird, indem man ihn durch Wärme eindunstet.
Das E. wird jetzt nur selten noch verwendet. - Zollfrei.