(Grundheil, lat. Veronica officinalis, frz.
véronique, engl. Shop Speedwell). Eine einheimische, in trocknen Wäldern und auf dergleichen
Wiesen häufig vorkommende ausdauernde Pflanze mit zottigen, kriechenden, mit den
Spitzen fast fußhoch aufsteigenden Stengeln,
kurz gestielten entgegengesetzten Blättern und kleinen hellblauen Blüten in vielblütigen Ähren. Das bitterlich herb und
etwas balsamisch schmeckende
Kraut(herba Veronicae) wird im Sommer mit den Blüten gesammelt und Aufgüsse davon werden innerlich
als Brustthee gebraucht, das frische
Kraut dient dagegen zur Bereitung von Kräutersäften. - Zollfrei.
Die getrockneten Blätter oder einjährigen Zweigspitzen (summitates)
des Eibenbaums oder Taxus(T.baccata, frz. l'if commun, engl.
Yew-tree), eines in Gärten und Parks oft vorkommenden, in Wäldern bei uns wenig mehr, doch südlicher gefundenen Baums,
haben noch einige offizinelle Verwendung zu Bädern und Umschlägen.
Sie sind giftig und enthalten einen bittern basischen
Stoff, das Taxin. - Zollfrei.
(GlandesQuercus); die ausgehülsten, getrockneten Früchte unserer Eichen; sie bilden sowohl roh, als auch
schwach geröstet, ganz und gepulvert einen Handelsartikel, der den sog. Eichelkaffee gibt,
welcher an verschiednen Orten fabriziert wird und in Päckchen in den Handel kommt. Er bildet bei richtiger
Röstung ein schön hellbraunes Pulver und wird mit
Milch und
Zucker vielfach als gutes diätetisches Mittel bei skrophulösen
Anlagen und Schwächezuständen genossen. Die E. enthalten reichlich
Stärke, die beim Rösten zum Teil in
Dextrin verwandelt
wird, Gerbstoff, bittere Substanzen, eine eigentümliche Zuckerart
(Quercit), etwas fettes
Öl u. s. w.,
wozu noch die beim Rösten entstandenen brenzlichen Produkte kommen. - Frische, geschälte, gedarrte E. sind zollfrei; gebrannte,
geröstete auch dergl. gemahlene gem. Tarif im Anh. Nr. 25 m 1.
unter den einheimischen Hölzern jedenfalls das wichtigste Nutzholz. Man hat zwei
Arten von Eichen bei uns; die Steineiche(Quercus sessiliflora), mit fast stiellosen, sitzenden Früchten, und die Stieleiche(Quercus pedunculata) mit langgestielten
Eicheln; die erstere heißt auch Wintereiche und liebt die Berge, während die zweite,
die Sommereiche, gewöhnlich in feuchten Flußniederungen vorkommt. Beide Arten von E. zeigen nur geringe Verschiedenheiten;
das E. ist sehr hart und zähe, schwer, von hellgelblichbrauner Farbe, leicht kenntlich an seinen großen Poren und Spiegeln;
es ist sehr widerstandsfähig gegen Nässe und Fäulnis. Die Verwendung des E. ist eine sehr mannigfaltige, so als Möbel-
und Bauholz, namentlich für Wasserbauten, zum Schiffsbau und zu Fässern fürSpiritus,
Wein und
Bier.
- Zoll s. Tarif Nr. 13 c.
In bezug auf diese sei hier nur bemerkt, daß sie, von jungen Zweigen und Stämmchen
genommen, offizinell ist und als zusammenziehendes Mittel in Pulverform und Abkochung innerlich und äußerlich zu Bädern
bei Menschen und Vieh angewandt wird.
Als gerbendes Mittel ist dieselbe unter dem Worte
Lohe mit andern
einschlägigen Stoffen besprochen. - S. Tarif im Anh.
des
Geflügels, der Strauße, Fasanen und der Kibitze, für Sammlungen auch solche andrer Vögel, zur Bereitung
einer Art
Butter solche der
Schildkröten, in Form von
Kaviar solche mancher
Fische, dienen als wichtiges
Nahrungsmittel und die des
Geflügels auch als Arzneimittel (Eigelb und Eiweiß) und für mancherlei Industriezwecke. Der
Verbrauch an Eiern ist ein außerordentlich großer, namentlich hat der Handel mit
Hühnereiern von Jahr zu Jahr mehr an Ausdehnung
gewonnen.
Die Einfuhr in England vermehrte sich von 1843-1878 von 40 auf 500 Mill. Stück, von welchen Frankreich
das meiste liefert. In Deutschland betrug 1873 die Einfuhr 105000, die Ausfuhr 74500 metr.
Ztr. zu 90 Mk., der Gesamtumsatz des Großhandels also 16.15 Mill. Mk.;
für den Binnenhandel fehlt zuverlässige Statistik. Berlin Verbrauch 1880 2½ Mill. Stück, Zufuhr größtenteils aus
Österreich 400000 St. aus Posen, Schlesien etc. Durchschnittspreis in Preußen 1873-81 für 1 Schock
3.39-3.54 Mk. Pribyl nimmt die Zahl der Hühner in Europa zu 320 Mill, und das Erzeugnis an Eiern
für diese zu 24000 Mill. St. oder 400-1200 Mill. Mk. Wert an. Aus Niederbayern berechnet man die
Ausfuhr zu 6268 Stück für 1 □ km Fläche, die mögliche Produktion zu etwa 50 Stück pro ha,
was für Gesamtdeutschland 2700 Mill. Stück ergeben würde.
Eieröl - Eisen
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Die durchschnittliche Mehreinfuhr beziffert sich noch auf 5-8 Mill. Mark. Da die Hühner, wie alles
Geflügel, bei uns im Winter keine Eier legen, so muß der Bedarf in dieser Zeit entweder von wärmeren
Ländern oder durch Aufbewahren gedeckt werden. Dazu ist, um das Ei haltbar zu machen, das Überziehen mit dünner Schicht
von Fett
(Butter,
Öl,
Schmalz) oder in
Alkohol aufgelöstem Schellack erforderlich und die Schichtung der Eier so, daß keins
das andre berührt. Am besten geschieht das, auch für die Versendung zur Sommerszeit, in der Art, daß
man, der Form der Kisten oder Fässer entsprechend, Pappdeckel oder dünne Brettchen und in diese Löcher zum Hineinstecken
der Eier schneidet; diese werden mit der
Spitze nach oben eingesteckt; die Zwischenräume zwischen je zwei Lagen kann man
mit Häcksel ausfüllen. Jede andre Art der Konservierung kann die Fäulnis nicht hindern, mit der angegebenen Behandlung
aber das Ei, Aufbewahrung in kühlem trockenem Raum vorausgesetzt, vollkommen 3-4 Monate haltbar machen. Da der Preis im
Sommer ½ bis ⅓ billiger als im Winter ist, so
¶
mehr
bietet der Handel großen Vorteil, wenn gute Konservierung ermöglicht wird. Für Deutschland sind Österreich, Polen, Rußland
die Hauptbezugsländer, England ist das Absatzgebiet. Am großartigsten ist die Geflügelzucht in Frankreich entwickelt.
Die Hühnereier wiegen je nach Rasse 48-80, selten bis 100 g pro Stück und sollten nach Gewicht verkauft werden; Eier
von Enten und Gänsen kommen in geringerem Grade in betracht, Kibitzeier, in Städten bis zu 1 M. pro Stück bezahlt, sind
nur im ersten Frühjahr zu sammeln und werden hauptsächlich aus den Küstenländern der Nordsee bezogen; Holland hat den
Haupthandel nach England. Die Eier der Strauße wiegen bis 1,5 kg. Der europäische
Eierhandel muß durch lokalen Aufkauf bewirkt werden und wird durch Großgeschäfte weiter vermittelt. Verkauf nach Schock
in Berlin 60, in Leipzig 64 Stück. - Zoll: E. von Geflügel s. Tarif Nr. 37 b; eingesalzene Fischeier Nr. 25 n.