müssen, während sonst auch
Erden und andre mineralische Zusätze Eingang finden. Die Vereinigung der verschiednen Bestandteile
zu einer homogenen Masse geschieht immer unter Anwendung höherer Hitzegrade. Die am meisten aus Hartgummi dargestellten
Artikel sind Kämme; eine Gummikamm-Kompanie besteht unter anderm zu Hannover. Die ersten derartigen Waren fabrizierte Goodyear
in New York; seitdem hat man sich mehrfach mit Darstellung schwarzer glänzender Kunstmassen beschäftigt;
der sogen. Jetschmuck besteht auch aus einer solchen. In Frankreich erzeugt man neuerdings ein
Surrogat für
Ebenholz, das die volle Härte und Politurfähigkeit desselben besitzen und sehr wohlfeil sein soll. Die Grundmasse
besteht aus einer Kohle, die aus Meeralgen gebrannt ist, und passenden in der Hitze schmelzbaren Bindemitteln
nebst
Schwefel und andern die Härtung bewirkenden Stoffen. - Ebonitplatten, -stäbe, -röhren sind, auch wenn poliert, zollfrei.
Ebonitwaren gem. Tarif im Anh. Nr. 17 c.
Die einzelnen E. sind unter ihren besonderen Namen beschrieben und folgen hier nur einige
allgemeine Bemerkungen. Die E. sind bekanntlich Mineralien, die sich nicht etwa durch Seltenheit ihrer Bestandteile, sondern
nur durch ihren Glanz, ihre Härte, Unveränderlichkeit, ihre Kristallform, ihre schönen Farben oder auch Farblosigkeit
und meistens auch Durchsichtigkeit auszeichnen. Je ausgeprägter sich einzelne dieser Eigenschaften an einem Stein finden,
desto höher steht er im Werte.
Die bedeutenden Unterschiede in der Wertskala haben von jeher zwei Klassen annehmen lassen, wirkliche Edelsteine,Juwelen
und Halbedelsteine. Bei den ersten finden sich die höchsten Härtegrade; sie sind fast immer klein und hauptsächlich selten,
was natürlich zur Wertsteigerung beiträgt; die Halbedelsteine sind meist weniger hart, öfter nur durchscheinend,
weniger selten und kommen öfter in größern Stücken vor. EdelsteineerstenRanges sind: Diamant,
Rubin, Sapphir,
Chrysoberyll,
Spinell und
Smaragd;
Eine Übergangsklasse zu den Halbedelsteinen
bilden Cordierit (Dichroit), Vesuvian,
Chrysolith, Axinit, Cyanit, Staurolith, Andalusit, Pistazit,
Türkis. Die Halbedelsteine
bestehen zu einem großen Teil aus Kieselerde;
Die Halbedelsteine
haben im allgemeinen geringen Geldwert, wenn schon ausgezeichnete Stücke bisweilen hoch im Preise gehalten
werden. Alle Schmucksteine werden geschliffen und poliert; dadurch wird ihr Wert gesteigert oder eigentlich erst festgestellt.
Das Gewicht der E. wird nach Karat bestimmt (1 Karat = 0,2055 g), das Karat ist international. Aus den Halbedelsteinen nehmen
dann auch die Steinschneider oder Graveure ihr Material zu vertieft oder erhaben geschnittenen
Arbeiten.
Das
Schleifen geschieht im allgemeinen immer in der beim
Diamant angegebenen Weise, nur daß das bei diesem übliche Spalten
wegfällt, weil alle übrigen, als weniger hart, sich ohne viel Mühe allein auf der Schleifscheibe mittels Diamantstaub
und zum Teil selbst mit
Schmirgel in die gewünschte Form bringen lassen. Die sehr rasch umlaufende horizontal
liegende Schleifscheibe besteht für
Diamanten aus
Eisen oder ungehärtetem Stahl, für die übrigen aus
Kupfer oder
Blei.
Nahe am Rande wird das mit
Öl gemischte Schleifmittel aufgestrichen und der in einen Halter gefaßte Stein unter dem entsprechenden
Winkel aufgedrückt. Der Schliff ist meistens ein facettierter wie bei den Brillanten; für Steine jedoch,
welche einen eigentümlichen Lichtschimmer haben wie der
Opal oder für solche, die undurchsichtig sind, wie
Türkis etc.,
wendet man den besser passenden muscheligen Schnitt (en cabochon) an, bei welchem die Oberfläche des Steins bloß eine runde
Wölbung bekommt. - Der Edelsteinhandel hat von seiner früheren Bedeutung viel verloren: die seit Jahrtausenden nach Europa
gekommenen Steine, die doch in der großen Mehrzahl erhalten bleiben, mögen wohl das Meiste beitragen, die weitere Nachfrage
auf mäßigem Fuße zu erhalten.
Halbedelsteine solcher Sorten, wie sie namentlich in Oberstein und Idar in Menge zu Schmucksachen verarbeitet
werden, sind allerdings noch Gegenstand nicht unbedeutender Einfuhr, wogegen die einfach gefärbten Steine dieser
geringeren Kategorie fast entbehrlich gemacht sind durch künstliche Nachahmungen, welche die Originale oft aufs Täuschendste
wiedergeben. Solche künstliche E. sind nichts anderes als farbige
Gläser, deren Basis ein Glassatz von sehr
reinen Materialien, Quarz oder
Bergkristall mit
Soda oder Natron unter Zusatz von
Borax ist, welcher ein schön weißes
Glas
von mehr als gewöhnlicher Härte geben würde.
Hierzu kommt ein Anteil Bleioxyd oder
Mennige, der die Masse schwerer und glänzender macht und ihr ein stärkeres Lichtbrechungsvermögen
erteilt. Im ungefärbten Zustande bildet solches
Glas den Straß, den Stoff zu den künstlichen Brillanten.
Die Färbung wird erzeugt durch kleine Mengen von Metalloxyd, durch welche sich, einzeln oder zu zweien, dreien angewandt,
sehr mannigfache Farben und Nüancen erzeugen lassen. So stellt man z. B.
Rubine durch Zusatz eines Goldpräparats oder von
Kupferoxydul dar.
Kupferoxyd gibt nach Umständen grüne oder blaue Flüsse, Chromoxyd färbt grün,
Kobalt
blau,
Uran gelb,
Nickel rötlichbraun. Weitere zur Hervorbringung von Nüancen gebräuchliche Ingredienzen sind Manganerz,
Eisenoxyd,
Chlorsilber u. s. w. So gelungen indes solche Kunstprodukte auch erscheinen mögen,
so fehlt ihnen doch die Härte der natürlichen Steine, und eine Probe mit einer guten Feile bringt sogleich
ihr wahres Wesen an den Tag. - Zoll: Edelsteine, rohe zollfrei; geschliffene ohne Fassung s. Tarif
im Anh. Nr. 33 c;
gefaßte oder zum unmittelbaren Gebrauch als Schmuck verwendbare Nr. 20 a. -