südlichen Europa heimisch, bei uns überall leicht fortkommend und häufig für häusliche Zwecke in Garten und Feld ausgesät,
lokal (Nürnberg, Erfurt, Sachsen) auch zur Samengewinnung in größerm Maßstabe gebaut. Eigentliche Handelsware, wenn auch
von beschränktem Verbrauch, ist das durch Destillation der Samen mit Wasser gewonnene hellgelbe ätherische
Öl (Dillöl,OleumAnethi), das den Geschmack und Geruch der Pflanze konzentriert enthält und mitunter zum Parfümieren
von
Seifen und in der Liqueurfabrikation gebraucht wird. Man verkauft es pro Kilo Mk. 22. - Zoll
für Dillöl gem. Tarif im Anh. Nr. 5 a; getrocknetes Dillkraut 25 p 2.
oder Wallis,
engl.dimity, heißen dichte geköperte Baumwollzeuge,
die zu den
Barchenten gerechnet werden können. Sie sind meist fein gerippt oder gestreift, seltener glatt, ganz weiß oder
mit farbigen Streifen, zum Teil auch verschieden bunt gefärbt. Die Streifen erscheinen auf der rechten Seite über dem Grunde
etwas erhaben, weil zur Kette stärkere Fäden genommen werden als zum Einschlag. Eine oft vorkommende
Ware ist der geschnürteWallis,
welcher lauter feine Streifen, die nur 3 Kettfäden enthalten, zeigt. Die Ware dient meist zu Néglige-
und Unterkleidern für Frauen. - S. Zolltarif im Anh. rohe Nr. 2 d 1, gebleichte 2 d 2,
gefärbte 2 d 3.
ein Teerfarbstoff, dunkelblau, unlöslich in Wasser, gibt aber durch Behandlung mit
Schwefelsäure
eine Sulfosäure, die in Wasser lösliche blaue
Salze bildet.
Das D. soll erhalten werden, wenn man Diphenylamin (d. i.
Anilin,
in welchem ein zweites Atom Wasserstoff durch Phenyl ersetzt ist) mit Essigsäure erhitzt und das Produkt
mit Phtalsäure bei 110 bis 120° C. behandelt. - Zollfrei. Zubereites s.
Anilinfarben.
(Libidivi,Gerbschoten) sind die Hülsenfrüchte eines in Kolumbien und auf den nahe gelegenen westindischen
Inseln wachsenden hohen Strauches, Caesalpinia coriaria, von 1,5-3 cm Länge, 2-3 cm Breite, gekrümmt
oder S-förmig gebogen, außen kastanienbraun, etwas glänzend und dem Johannisbrod ähnlich, innen gelbbraun, markig, 4-8
platte, eiförmige olivengrüne Samen enthaltend. Die Schoten enthalten einen von dem der
Galläpfel verschiednen Gerbstoff,
werden in Pulverform als Ersatz dieser zum Gerben gebraucht, wirken aber weit schwächer. Sie geben weiche, braunrot
gefärbte
Leder, dienen aber gewöhnlich nur als Zusatz zu andern Gerbmitteln. In der Färberei werden sie zuweilen wie
Galläpfel
zum Schwarzfärben benutzt. Handelssorten sind Caracas, Curaçao und Maracaibo. - Zollfrei.
(Rehleder) sind wollene Rock- und Hosenstoffe wie
Buckskins, nur dünner und leichter. - Einfuhrzoll:Unbedruckte
bis 200 g pro Quadratmeter schwer Nr. 41 d 5 β, schwerere Nr. 41 d 5 α;
bedruckte bis 200 g schwer Nr. 41 d 6 β, schwerere Nr. 41 d 6 α
des Tarifs im Anh.
ist ein dichter glatter Baumwollstoff, der als Stellvertreter von Leinwand dienen soll.
Ware und Name stammen
von Nordamerika, wo man schon seit längerer Zeit große Inland- und Exportgeschäfte mit dem gut brauchbaren Artikel macht,
der daher in England und Deutschland jetzt ebenfalls fabriziert wird.
Die Ware erscheint in verschiedenen Breiten, teils
roh, teils gebleicht und appretiert, und dient besonders als Hemdenstoff. - Gem. Zolltarif im
Anh.
(Gaduscalarias), ein Mitglied der Familie der Gadiden oder
Schellfische, zu der außer dem eigentlichen
Schellfisch
auch der Merlan, der
Kabliau u. a. gehören. Er ist im Vergleich zu den letztern großen Verwandten klein, nur
fußlang und 1-1,5 kg schwer, aber von zartem schmackhaften
Fleisch und wird sowohl frisch als gesalzen
und getrocknet gern gegessen. Der
Fisch lebt häufig in der Ostsee, an den norwegischen und vorzugsweise den irischen Küsten,
wird massenhaft gefangen und kommt in Fässern eingesalzen, als Salzdorsch, sowie auch frisch über die norddeutschen Seehäfen
in Handel. Der Genuß des frischenFisches ist jetzt durch die Eisenbahnen bis weit ins Binnenland hinein
ermöglicht und es scheint hier die Vorliebe für dergleichen Seegerichte und die Einfuhr derselben im Zunehmen begriffen
zu sein. Der D. wird häufig mit dem Kabeljau (s. d.) verwechselt. - Frischer
D. ist zollfrei; gesalzener, getrockneter s. Tarif im Anh. Nr. 25 g 2.
(Origanum). Diese der natürlichen Familie der Labiaten oder Lippenblütler angehörige, mit
Salbei und
Majoran
nahe verwandte Gattung umfaßt verschiedne Arten aromatischer und offizineller
Kräuter. Der gemeine D. (O. vulgare)Wohlgemut,
auch wilderMajoran, ist eine bei uns häufig auf sandigen Anhöhen wachsende fußhohe Pflanze mit vierkantigem, zottig behaartem
rötlichen Stengel, gegenüberstehenden eirunden, buchtig gezähnten, an der Unterseite und am Rande weichhaarigen Blättern
und rundlichen Blütenähren mit purpurroten Lippenblüten. Das mit den Blüten gesammelte und getrocknete
Kraut der Pflanze
riecht sehr stark, aber angenehm aromatisch und schmeckt gewürzhaft bitterlich. Es dient zu Kräuterkissen und Kräuterbädern.
Durch Destillation mit Wasser wird aus dem
Kraut der riechende Stoff desselben als ein blaßgelbes ätherisches
Öl (Dostenöl,oleum Origani vulgaris) erhalten, das zum Parfümieren von
Seife u. dgl. benutzt wird.
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Die gleiche Verwendung haben Kraut und Öl des Cretischen Dostens (Origanum creticum), der, sehr uneigentlich auch spanischer
Hopfen genannt, in Griechenland und Kleinasien einheimisch ist und von dort eingeführt wird, hauptsächlich zur Gewinnung
des ätherischen Öls, welches als spanisches Hopfenöl (OleumOrigani cretici) gegen Zahnweh dient. Man verkauft auch unter
demselben Namen Origanum smyrnaceum. Das spanische Hopfenöl ist in zwei Qualitäten, à 2 und 20 Mk. das Kilo im Handel.
Das gewöhnliche Dostenöl kostet 17 Mk. p. Kilo. - Dostenkraut ist zollfrei. Dostenöl wird gem.
Tarif im Anh. Nr. 5 a verzollt.