Glätte genannt. Bei längerem Liegen an feuchter Luft nimmt die B. etwas an Gewicht zu, indem sie Kohlensäure und Feuchtigkeit
aus der Luft anzieht, die sich jedoch durch Erhitzen wieder entfernen lassen. Die B. ist in Wasser unlöslich, muß sich
aber in
Salpetersäure, sowie auch in Ätzkalilauge auflösen. Man benutzt die B. zur Herstellung von
Glasuren auf
Steinzeug und Topfgeschirr, zur Bereitung von
Firnis und Bleipflaster, von
Bleiweiß und
Bleizucker u. s. w., ferner
als Zusatz zu manchen Sorten von
Glas. Die B. ist giftig. - zollfrei.
(Bleisuperoxyd,Bleisäure,Bleibioxyd,Bleiperoxyd,Plumbum hyperoxydatum); eine Verbindung von
Blei
mit Sauerstoff, welche von letzterem noch einmal so viel enthält als die
Bleiglätte. Man bereitet das
B. durch Behandlung von
Mennige mit verdünnter
Salpetersäure, wobei man
salpetersaures Bleioxyd als Nebenprodukt erhält,
oder durch anhaltendes Erhitzen löslicher Bleisalze mit einer Chlorkalklösung. Das B. findet sich auch in der Natur als
Schwerbleierz oder Plattnerit. Das künstlich erzeugte ist ein dunkelbraunes, in Wasser unlösliches
Pulver. Man verwendet es zuweilen in der Fabrikation von Zündrequisiten unter dem Namen oxydierteMennige; es ist dies jedoch
ein unreines, noch Bleinitrat enthaltendes B., für diesen Zweck aber genügend. - Zollfrei.
(Bleiröhren, franz. tuyaux poussés, engl.
lead pipes); dieselben werden gewöhnlich nur von geringem Durchmesser, meistenteils durch Pressen, seltener
noch durch Ziehen oder Gießen dargestellt und zum Fortleiten von Gasen, Dämpfen und Flüssigkeiten benutzt, wozu sie sich
ihrer bequemen Handhabung wegen gut eignen. Die Giftigkeit des
Bleis gestattet aber nur einen beschränkten Gebrauch; verzinnte
B. haben sich nicht bewährt, besser solche, die man innen mittels einer Schwefelleberlösung mit einem
Überzug von Schwefelblei versehen hat. - Zoll: Gemäß Tarif Nr. 3 c; lackierte Nr. 3 d.
(basischkohlensaures Bleioxyd, basisches Bleikarbonat, lat. Cerussa,Plumbumcarbonicumbasicum, frz. céruse oder blanc de plomb; engl. ceruse
wenn roh, white lead wenn gemahlen und geschlämmt); eine der wichtigsten Maler- und Anstrichfarben von
großer Deckkraft, schweres, blendend weißes Pulver, unlöslich in Wasser, sehr giftig. Ganz reines B. ist basisch kohlensaures
Bleioxyd oder ein Gemenge von kohlensauremBleioxyd (Bleikarbonat) mit verschiedenen Mengen von Bleioxydhydrat (Bleihydroxyd);
dasselbe kommt, nur noch mit etwas Gummiwasser angerührt und getrocknet, in Form kleiner Kegel oder
Täfelchen unter dem Namen Kremserweiß (nach der Stadt Krems an der Donau, wo es früher fabriziert wurde, benannt) in den
Handel;
das Venetianerweiß ist meist auch reines B.;
dagegen enthalten alle übrigen Sorten von B. mehr oder weniger Schwerspatpulver
beigemengt;
sie werden unter verschiedenen Namen, wieGenueserweiß,Hamburgerweiß,Tirolerweiß und
Holländisches B. verkauft.
Perlweiß ist ein B., dem man durch Zusatz von etwas
Berlinerblau einen bläulichen Schein gegeben
hat. Methoden zur Bereitung von B. sind sehr viele vorgeschlagen und in Anwendung gekommen. Nach der alten, sogenannten holländischen
Methode, die früher allgemein gebräuchlich war, wird wenig mehr gearbeitet; die gewöhnlichste ist
jetzt die französische, nach welcher man in eine Lösung von basischessigsaurem Bleioxyd (erhalten durch Auflösen von
Bleiglätte
in Bleizuckerlösung) einen Strom von Kohlensäuregas leitet. Man verkauft das B. außer im trockenen Zustande auch mit Ölfirnis
angerieben (Ölweiß) in Form eines dicken Teiges. Bleiweißanstriche werden durch Luft, welche kleine
Mengen von Schwefelwasserstoff enthält, infolge der Bildung von Schwefelblei grau bis bräunlichschwarz. In Apotheken verwendet
man das B. zur Bereitung von Bleiweißsalbe(Ungentum Cerussae) und Bleiweißpflaster(Emplastrum Cerussae). - Zoll: B., Bleiweißsalbe
u. Pflaster zollfrei. B. mit
Öl,
Firniß oder
Glycerin eingerieben s. Tarif Nr. 5 a.
(Bleiacetat, essigsaures
Blei. Plumbum aceticum,SaccharumSaturni); ein sehr giftiges aus Essigsäure und
Bleioxyd bestehendes
Salz, bildet farblose, durchscheinende und glänzende Kristalle, welche bei Luftzutritt verwittern und
sich mit einer Schicht von weißen, pulverförmigen Bleikarbonat bedecken. Der B. schmeckt anfangs süßlich, hinterher unangenehm
metallisch; in destilliertem Wasser löst er sich, sobald er noch nicht verwittert ist, klar auf.
Die Fabrikation ist einfach; man löst
Bleiglätte in Essigsäure auf und läßt kristallisieren. Hierbei läßt man die Essigsäure
etwas vorwalten, denn die Bleizuckerlösung ist im stände, noch mehr Bleioxyd aufzulösen und in basischessigsaures Bleioxyd
überzugehen. Eine unreine, aber billigere Sorte erhält man durch Anwendung von
Holzessig, anstatt reiner
Essigsäure; diese Ware ist jedoch gelbbraun und heißt holzessigsauresBlei. Außer seiner Verwendung in Apotheken wird der
B. hauptsächlich zur Bereitung verschiedener Farben und Bleipräparate benutzt. Die Versendung geschieht in Fässern. -
Zollfrei.
wird am ausgedehntesten in Frankreich betrieben, wo selbst die Blumenmärkte in Marseille
und Paris die Großartigkeit des Umsatzes darstellen. Vgl.
Parfümerien. Im Seinedepartement bedecken ca. 500 Gärten an 900000
□m, wovon bis 300000 □m auf Gewächshäuser und Mistbeete kommen, welche größtenteils der Blumenzucht dienen. Auch
England, Belgien, Holland haben großartige Gärtnereien; in Deutschland sind die Umgebungen der größeren Städte mit solchen
versehen und hat sich besonders in den letzten Jahren der Vertrieb mit Bouketts, oft von riesenhaftem Umfang, und dann mit
Rosen, Veilchen und Maiblumen stark entwickelt, letzterer mehr in der Form des Hausierhandels, jener im Verkauf in besonderen
Gewölben für Blumen aller Art und für Palmenzweige zu Begräbnissen. Die Bouketts werden mit zierlichen
Haltern und Manschetten verkauft, wofür eine besondere Industrie thätig ist. Nicht minder großartig ist der Verbrauch
von Kistchen und Schachteln zur Versendung von Bouketts
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mehr
und Blumen. Gezüchtet werden diese von den Kunstgärtnern, deren Hauptaufgabe darin besteht, stets andre Varietäten zu
bilden oder Spezialitäten zu kultivieren, so daß man die Firmen und ihre Verkaufswaren kennen muß, worüber die Gartenzeitungen
und Gartenkalender Auskunft geben. Im Blumenhandel werden viele Millionen umgesetzt, allerwärts aber läßt sich durch Konzentration
und vermehrtes Angebot noch vieles erreichen. Auf Ausstellungen findet sich Gelegenheit, zeitweilig das Neueste der Leistungen
kennen zu lernen und die erforderlichen Verbindungen mit den Produzenten anzuknüpfen.
Großartige Blumengärtnereien besitzen die Umgebungen von Berlin, Hamburg (besonders für Orchideen der Tropen), Eisenach,
Köln, Frankfurt a. M., Leipzig, ferner Quedlinburg, Erfurt (für Spezialitäten)
etc. Blumensämereien bilden ebenfalls einen bedeutenden Handelsartikel, mit welchem sich auch
der Großhandel beteiligen kann, während die Blumen, Boukette etc. mehr dem Klein- und Lokalhandel
dienen oder von den Produzenten selbst in den Vertrieb kommen. - Bouketts von frischen wie getrockneten Blumen ebenso wie
Sämereien für Blumen zollfrei.